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Wunder gibt es immer wieder…

Das erste Auswärtsspiel des zweiten Meisterschaftsviertels steht bevor, und der FC Wacker Innsbruck hofft im Spiel gegen den FC Admira-Wacker Mödling auf das erste Tor, den ersten Punkt in der Fremde. Ein Blick zurück, ein Blick in die Statistik lässt vor dem Spiel aber nicht allzu viel Gutes erahnen…

Bewundernswert

Admira! Wer im Vereinsnamen die Aufforderung mit sich herumträgt, bewundert zu werden, der muss dafür auch etwas bieten. Man könnte nun die acht Meistertitel unter diesem Namen hervorziehen, die fünf Cupsiege oder auch den deutschen Vizemeistertitel 1939. Oder man begnügt sich mit dem Blick auf die aktuelle Tabelle. Als Mäzen Richard Trenkwalder letzte Saison die Bewunderer der Bewundernswerten mit der Nachricht schockte, sich als Sponsor zurückzuziehen, sahen viele die Südstädter schon wieder als graue Maus im Tabellenkeller der Bundesliga. Doch weit gefehlt: ein internationaler Startplatz wurde fixiert, erst in der dritten Qualifikationsrunde zur EuroLeague scheiterte man an Sparta Prag. Und in der laufenden Meisterschaft hält man sich auch nicht gerade vornehm zurück: rund viermal so viele Punkte wie Wacker Innsbruck, rund viermal so viele erzielte Tore, nur drei Niederlagen – das ist die stolze Bilanz der Niederösterreicher nach zehn Runden. Didi Kühbauer hat seine Burschen ganz gut im Griff. Besser zumindest als sich selbst bei Pressekonferenzen.

Wunderbar

Bei Pressekonferenzen nach Spielen gegen den FC Wacker Innsbruck konnte der Admira-Trainer aber zumeist ganz beruhigt sein: fünfmal musste er vor die Mikrofone der Reporter treten, nur einmal eine Niederlage kommentieren. Das bisher letzte Aufeinandertreffen endete mit einem 2:1 Sieg der Südstädter am Tivoli, Marcel Schreter erzielte dabei sein bisher letztes Tor. Das letzte Tor in Didi Kühbauers erster Karriere als Spieler erzielte er ebenfalls im Stadion der Tiroler, und da man sich zum Abschied aus der Bundesliga (Karriereende Kühbauer bzw. Abstieg Wacker) nicht lumpen lässt, verabschiedete er sich mit einem Doppelpack beim 5:0 der Mattersburger gegen die Schwarz-Grünen. Und erhielt dabei auch den bitteren Applaus der Nordtribüne. Nicht nur dieses Spiel gegen die Innsbrucker war für ihn wunderbar, gegen keine andere Mannschaft traf er so häufig wie gegen die Mannen von der Sill: 11 Tore waren es in 34 Aufeinandertreffen, und nur sechsmal musste er als Verlierer vom Platz.

Verwundert

Das Gefühl, als Verlierer vom Platz zu gehen, ist für die Innsbrucker schon beinahe zur Gewohnheit geworden, und verwundert berichten die lokalen Gazetten ein ums andere Mal darüber, wie ruhig es dennoch rund um den Verein wie auch im Stadion bleibt. Etwas wundern darf man sich auch, fiel doch das letzte wackere Tor vor 484 Minuten, wurde der letzte Punkt vor sieben Runden fixiert. Noch länger her ist das letzte Erfolgserlebnis der Tiroler in der Fremde, konnte man doch in der laufenden Meisterschaft abseits des Tivoli noch kein einziges Mal scoren. Dies gelang zuletzt Christopher Wernitznig am 10. Mai in Ried beim Unentschieden gegen die Innviertler. Auf einen Sieg in der Fremde wartet man in Innsbruck noch länger, am 10. März 2012 besiegte man Mattersburg mit 1:0, und abermals war es der Kärntner im schwarz-grünen Dress, der treffen konnte. Würde man noch weiter in der Geschichte kramen, würde man finden, dass der letzte Auswärtssieg gegen die Admira vom August des Jahres 2008 stammt, damals jedoch in der zweiten Liga, und der letzte Sieg in der höchsten Spielklasse im September 2004 fixiert wurde. Aber dann würde man nur verwundert den Kopf schütteln, darum lassen wir das.

Ein Wunder

Wäre der Fußballsport auf Gedeih und Verderb von der Statistik abhängig, bräuchte der FC Wacker Innsbruck beinahe ein Wunder, um wieder zurück auf die Siegerstraße zurückzukehren. Aber die Statistik spielt nicht Fußball, rennt keinem Ball hinterher, haut das Leder nicht in die Maschen. Letzteres machen zur Zeit auch die wackeren Kicker nicht, aber ein kleines Wunder würde den Spielern der Schwarz-Grünen gut tun, würde ihnen in der Länderspielpause die Vorbereitung auf die wichtigen Spiele gegen Ried, Mattersburg und Wr. Neustadt erleichtern. Und Wunder gibt es immer wieder, warum nicht auch in der Südstadt…?

 

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Autor: Stefan Weis

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