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Wo bleibt die Erlösung?

 

Was soll man nur tun? Draufhauen, aus der Haut fahren, vor Wut zerplatzen oder ganz einfach resignieren? Ja, eine wirklich schwierige Entscheidung! Fest steht jedenfalls, in fast 40 Jahren FC Wacker Innsbruck habe ich noch nie so schlechte Schwarz-Grüne gesehen. Noch nie! Fest steht auch, dass es eine außerordentliche und schwierige Situation zu sein scheint. Budget von der sportlichen Führung ausgereizt, Trainer und Vorstand agieren lethargisch und in der Haut unseres Sportdirektors möchte ich momentan auch nicht stecken. Wie kommt man aus diesem Schlamassel heraus?

Strich in der Hose

Die Erwartungen waren von vornherein ja schon nicht groß. Auch wenn im Vorfeld des Spiels die sportliche Führung von einem Gegnern auf Augenhöhe in den nächsten Partien sprach. Dieser erste Gegner hat uns am Samstag in der Südstadt von Beginn an vorgeführt! Und während der zweite Gegner (Ried) am Nachmittag schon 5:2 beim WAC gewann, sah man in Maria Enzersdorf einen lethargischen und fast schon bemitleidenswerten FC Wacker Innsbruck. Zu tiefst verunsichert, ohne Leidenschaft und Aggressivität ergab man sich wie Schlachtvieh. Doch halt, das Vieh würde sich wenigstens im Überlebenskampf aufbäumen. Nicht einmal das schafft das Team von Walter Kogler. Auch das Tor von Schütz gibt keine Hoffnung, schließlich hatte der Gegner schon mindestens zwei Gänge zurück geschalten. Angeschlagen darf man sein – verunsichert darf man sein – aber ohne Gegenwehr und mit einem Strich in der Hose, steigt man mit Sicherheit ab.

Vereinstreue bleibt

Dieses Spiel in Maria Enzernsdorf war für uns zum Vergessen. Nur wenige Fans aus dem Westen fanden den Weg in den Süden Wiens. Über das Spiel hülle ich den Mantel des Schweigens, das sagt ohnehin alles und ich widme mich den ortsansässigen Fans:
Da wäre einerseits eine Gruppe aus Horn im Waldviertel. Trotz Aufstieg des SV Horn, bleiben diese Fans dem FCW weiterhin treu. Seit Regionalligazeiten dem FC Wacker verbunden ist es für sie keine Frage, wie sie auch in Zukunft zum Verein stehen. Ihre Enttäuschung und Wut richtet sich auf die sportlicher Führung. „Prudlo und Kogler müssen gehen“, so ihre Meinung. Der Fanclub Constant war auch wieder mit von Partie. Sowie auch eine Reihe „reiferer“ Herren allesamt aus Niederösterreich und Umgebung. Auf Grund des „so spannenden“ Spiels in der Südstadt entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Sportliche Führung „erlösen“

Ein Herr mit einem Dress aus dem Jahr 1984 meinte, dass die Situation momentan sehr weh tue. Er hat Wacker noch nie so schlecht gesehen. Ein weiterer dieser Gruppe spielt auf die Fehler der Einkaufspolitik des FCW hin. Man hat aus den Fehlern der letzten Saison keine Schlüsse gezogen. Investierte in einen zusätzlichen Mittelfeldspieler, statt des so dringend benötigten Abwehrchefs. Sie ließen praktisch kein gutes Haar an dieser Kaderzusammenstellung. Der Älteste der Herren meinte sogar, man solle den Trainer und den Sportdirektor doch endlich erlösen. Der Ruf nach Veränderung ist nicht zu überhören.

Lachen kann nur einer

Anfang der Achtziger gründeten diese Herren so etwas wie einen Fanclub mit fast 40 Mitgliedern. Zu erwähnen ist da, dass sich die Gruppe aus Horn, sowie die Herren aus Niederösterreich (alias Innsbruck Connection) in sportlich schwierigen Zeiten gefunden haben. Die Einen im Jahr der Regionalliga und die Anderen im Jahr des Abstiegs 1979 und in der zweiten Liga. Treue Fans gibt es genug. Aber das wird nicht reichen. Einige der „Treuen“ meinten, zum Feiern (100 Jahre) ist in dieser Situation sicher niemandem zumute. Man soll das Geld dafür verwenden, der Mannschaft neues Leben ein zu hauchen. Traurig, wütend und enttäuscht waren sie, die vielleicht 80 Fans im Sektor. Darunter nur noch eine Handvoll aus Tirol. Tränen sind sogar geflossen und das nicht zu wenig. Unserem Trainer ist beim TV-Interview noch zum Lachen zumute. Uns nicht mehr und wenn nicht bald in irgendeine Richtung reagiert wird, sage ich – gute Nacht FC Wacker Innsbruck!

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Autor: Rudolf Tilg

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