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Alexander Hauser: „Wir sind im Guten auseinander gegangen.“

 

Heute spielt das Team von Werner Löberbauer. Ein Satz, der keinen Schwarz-Grünen in Erstaunen versetzt. Neu ist jedoch, dass vorläufig damit nicht das Regionalliga West Team gemeint ist, sondern die Kampfmannschaft des FC Wacker Innsbruck. Denn nach der Trennung von Walter Kogler wurde der IIer Trainer zum Interimstrainer berufen. Das tivoli12 magazin war bei der ersten Trainingseinheit des vorübergehenden Cheftrainers vor Ort. Danach stellten sich Werner Löberbauer und Alexander Hauser den Fragen.

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Werner, so schnell geht es im Fußballgeschäft, jetzt bist du Interimstrainer in der Bundesliga. Wie fühlst du dich dabei?

Werner Löberbauer: Es war eine spannende Geschichte vor dem Training. Ich habe gesehen, dass die Mannschaft mich sehr gut aufgenommen hat. Außerdem habe ich nach zehn Minuten die Nervosität abgelegt, weil ich dann in meinem Metier war. Die Mannschaft hat es mir außerdem nicht schwer gemacht. Bundesligatrainer zu sein, wenn auch nur momentan, schaut auf der Visitenkarte gut aus.

Kann man sagen, es ist der Karrierehöhepunkt, zumindest in deiner Trainerlaufbahn?

Werner Löberabauer: Karrierehöhepunkt? Es ist kein Höhepunkt interimistisch für eine Woche zu sein. Aber es ist schön, dass mir der Verein das Vertrauen schenkt, und es ehrt mich, dass sie da an mich gedacht haben. Dann kann meine vorherige Arbeit nicht so schlecht gewesen sein.

Du hast nun eine handvoll Trainings und ein Testspiel in dieser Woche (heute gegen Vaduz) vor dir. Wohrin legst du den Schwerpunkt in dieser Woche?

Werner Löberbauer: Der Schwerpunkt ist natürlich die Mannschaft auf das Riedspiel vorzubereiten. Ob ich gegen Ried noch auf der Bank sitze, ist eine andere Sache. Wir müssen uns einige Dinge überlegen. Marco Kofler und Tomas Abraham sind gesperrt. Das heißt wir müssen Ersatz finden. Ich habe es so für das Trainingsspiel ausgelegt. Nächste Woche werden wir unter der Woche noch ein Trainingsspiel machen, um mir ein Bild darüber zu machen, wie wir gegen Ried spielen könnten. Ob ich zu dem Zeitpunkt noch verantwortlich bin weiß ich nicht. Sollte ich noch verantwortlich sein, bin ich für diese Aufgabe gerüstet. Wenn nicht, muss der neue Trainer entscheiden, wie er dies macht. Im Fokus steht das Riedspiel. Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Ich persönlich habe ja nichts zu verlieren. Aber die Mannschaft hat etwas zu verlieren, nämlich drei Punkte. Und der Verein hat etwas zu verlieren. Das Spiel ist richtungsweisend und sehr wichtig.

Beim Beobachten des Trainings fiel uns auf, du hast einen Schwerpunkt gesetzt, das Verschieben im 4-4-2 System. Soll dieses System in Zukunft angewendet werden?

Werner Löberbauer: In Zukunft? Ich lege mich nicht auf Systeme fest. Morgen werden wir so spielen. Ich habe nur ein Training gehabt. Dieses System schwebt mir für das morgige Testspiel vor. Wir werden sehen, ob es morgen funktioniert. Mit einem Training kann man ja nicht viel machen. Aber morgen wird es so. Wie gesagt, Systeme sind nicht so entscheidend. Es ist immer die Frage wie man es auslegt, und wie man es spielt. Wichtiger sind Dinge wie Mann im Raum oder Überzahl in Ballnähe. In welchen Systemen dies gespielt wird ist, sage ich einmal, sekundärer. Man stimmt es dann auf den Gegner oder die eigene Mannschaft ab, was sie am leichtesten umsetzen kann.

Die Truppe wirkt im Training viel frischer, es gibt viel mehr Kommunikation. Man hat den Eindruck, sie wirkt irgendwie gelöst. Was hast du für einen Eindruck?

Werner Löberbauer: Ich kenne den Unterschied nicht. Mir ist es heute unheimlich aggressiv vorgekommen. Nach einem Spielchen musste ich die Mannschaft zusammen holen und sagen, „wenn wir so weiterspielen, habe wir morgen nur noch zehn Leute.“ Ich weiß nicht, ob sie mir als neuen Trainer mit dieser Aggressivität etwas beweisen wollten. Da war es eher zum einbremsen. Ich will, dass es scharf, aber fair zur Sache geht. Heute war es unheimlich intensiv. Man merkt natürlich, dass jeder mir auch beweisen will, wie gut er ist. Ich hatte heute einen guten Eindruck, aber wie gesagt, ich musste sie heute eher einbremsen.

Wenn wir schon die Gelegenheit haben und den IIer Trainer einmal vor der Kamera haben: Gratulation zum 0:8 Sieg im Tiroler Cup. Es war zumindest vom Ergebnis her wirklich sensationell gut. Tadellos die nächste Runde erreicht. Wie bist du mit der Entwicklung deiner angestammten Truppe zufrieden?

Werner Löberbauer: Es ist eine schwierige Aufgabe. Ich habe ein ganz junges Team. Ich kann vor einem Match nicht sagen, wie gut das Spiel gespielt wird, oder wie es ausgeht. Wir haben viel Auf und Abs, was für eine junge Truppe symptomatisch ist. Manchmal spielen sie wie aus einem Guss, dann kommt so etwas wie das 8:0 zu Stande. Ich kenne jedoch auch ein 0:8 im Tivoli gegen Austria Salzburg. Da sind wir überfahren worden und überfordert gewesen. Da kann sich eine junge Mannschaft in so einer Situation kaum noch helfen. Auch ich als Trainer an der Linie draußen, bin da machtlos. Aber wir spielen dann wieder sehr gut, hervorragend. Einige entwickeln sich gut, ich hoffe, dass der eine oder andere den Sprung hinauf auch schafft. Alle werden es nicht schaffen. Wir haben durchaus Talente, die förderwürdig sind, und sich hoffentlich bald in der ersten Mannschaft platzieren können.

Vielen Dank Werner und alles Gute!

Danke Alex, dass du dich für ein Interview zur Verfügung stellst. Wir sind gerade hier beim ersten Training nach dem Abgang von Walter Kogler. Wie hat die Mannschaft den Trainerwechsel aufgenommen?

Alexander Hauser: Wir haben es zur Kenntnis genommen. Man hat ja schon lange spekuliert, es ist viel in der Zeitung gestanden. Von dem Standpunkt aus, haben wir damit gerechnet. So etwas ist immer bitter. Der Trainer hat sich bei uns verabschiedet. Ich muss sagen, dies hat er wirklich gut gemacht. Wir waren alle beeindruckt, in welcher Art und Weise er dies gemacht hat. Wir sind im Guten auseinander gegangen.

Werner Löberbauer übernimmt interimistisch. Was sind deine ersten Eindrücke?

Alexander Hauser: Durchwegs gut. Wir kennen ihn ja schon ein bisschen, da die Nähe zum zweiten Team immer da ist. Ja, durchwegs positiv.

Der erste gewonnene Eindruck beim Beobachten des Trainings ist, die Mannschaft wirkt gelöster. Es ist wesentlich mehr Kommunikation da. Man geht gelöster und lockerer ins Training. Wie siehst du das?

Alexander Hauser: So extrem würde ich es nicht sehen. Es hat in den letzten Wochen auch solche Einheiten gegeben, wo dies war. Natürlich war es nicht immer so. Aber heute wollte sich jeder beim neuen Trainer oder Interimstrainer zeigen. Da gibt jeder ein Schäuflein mehr. Aber es war jetzt nicht so außergewöhnlich, sage ich. Es hat schon ein, zwei solche Trainings vorher auch gegeben.

Jetzt wurde der Trainer gewechselt. Damit hat man von Spielerseite keine Ausreden mehr. Wie geht es jetzt weiter?

Alexander Hauser: Das haben wir alle gewusst, dass wir in der Verantwortung stehen. Wir haben uns nie auf den Trainer ausgeredet. Wir wissen, wir sind gefordert. Wir stehen auf dem Platz, wir machen die Fehler oder die Tore. Da wissen wir schon, dass wir gefordert sind.

Danke Alex, alles Gute

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Autor: Michael Hohlbrugger

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