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Naturburschen und Holzhacker

Mattersburg war selten eine gute Adresse für den FC Wacker Innsbruck. Auch die Spielweise der Burgenländer liegt normalerweise unseren „braven“ Buam überhaupt nicht. So schien es auch dieses Mal zu laufen. Die Burgenländer begannen bei eisigem Wind und peitschendem Regen sehr druckvoll, gingen auch verdient in Führung. Praktisch mit dem Pausenpfiff fiel aber der vielumjubelte Ausgleich durch unseren Kapitän Thomas Abraham direkt vor dem Innsbruck-Sektor. Unser wiedererstarkte Kapitän war daraufhin überhaupt nicht mehr zu halten. Wenn keine Tribünen dagewesen wären, wäre er bis nach Ungarn gerannt. Im Sektor wurde daraufhin gemäß den kühlen Temperaturen erst einmal eingeheizt.

Ein Hauch Sibirien

Wer will denn bei so einem Wetter schon Fußballspielen? Das dachten sich auch die 22 Akteure am Feld. Die Stimmung unter den für burgenländische Verhältnisse gar nicht mal so wenigen Wackerfans war dafür ausgezeichnet. Je länger die Partie dauerte, desto stärker wurden die Schwarz-Grünen. Schließlich gingen sie unter dem Jubel der mitgereisten Fans als verdiente Sieger vom Platz. Bei sibirischen Verhältnissen legte Marco „Kofi“ Kofler gleich nach Schlusspfiff mal einen Strip hin. Riesenerleichterung und der Felsbrocken, der den Spieler und Trainern heruntergefallen sein dürfte, war bis nach Tirol zu hören.

Kämpfen und beißen

Ein Rekord wurde am Samstag in Mattersburg auch aufgestellt. Nein, diesmal ist niemand aus der  Stratosphäre gesprungen. Nur die Burgenländer „Holzhacker“ trafen auf die „Tiroler Naturburschen“. Kampf um jeden Millimeter des Rasens im Papelstadion war Trumpf. Dementsprechend auch die Foulstatistik: Aber im Abstiegskampf gibt es keinen Schönheitspreis und wenn ich die Tabelle richtig lese, so könnten gie Burgenländer und der WAC auch noch zu Konkurrenten werden. Unmöglich ist nichts und die Dreipunkteregel hat schon manche Tabelle wieder auf den Kopf gestellt. Fest steht, der FCW ist wieder an Wr. Neustadt dran. Und dort müssen die „Tiroler Naturburschen“ wieder kratzen und beißen und so könnte Schwarz-Grün die Niederösterreicher überholen.

Schneeschuhe auspacken und los

Am Samstag um 16 Uhr kommt es dann zum großen Show-down im Keller der Tabelle. In Niederösterreich hat für uns schon einmal eine tolle Zeit begonnen. Mit einem 3:0 Sieg bei Walter Koglers Premiere gegen das einstige Millionenteam des Autozulieferers Magna. Nun sind die Karten neu gemischt. Strohnach hat sich zu Sturm Graz verabschiedet und so befinden sich beide Teams auf einem ähnlichen Level. Mit dabei waren damals über 600 Schwarz-Grüne und machten das Aufeinandertreffen zum Heimspiel für Wacker Innsbruck . Das bräuchte man auch diesmal wieder. Also Wintersachen raus und „Schneeschuhe“ mitnehmen. Man könnte sie eventuell gebrauchen.

Bruch der Tradition erwünscht

Wenn ich mich an die Abstiegssaisonen des FCW erinnere, so ist man dabei des Öfteren ziemlich sang- und klanglos untergegangen. Selten hat man dabei so richtig zugebissen. Wenn es gelingt, an die letzten kämpferischen Leistungen anzuschließen, könnte man diesen Bann brechen. – Na hoffentlich, denn die Schwarz-Grünen sind einst als Cupsieger abgestiegen, haben sich als dreifacher Meister aufgelöst und sind bei der Rückkehr des Gründungsnamens erneut eine Liga tiefer gegangen. Auf diese „Tradition“ kann ich in unserer Jubiläumssaison getrost verzichten…

 

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Autor: Rudolf Tilg

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