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Tomas Abraham: „Ich hoffe, die Fans kommen und helfen uns!“

Tomas Abraham, der Spieler der 13. Runde, nimmt sich vor dem so wichtigen Auswärtsspiel in Wiener Neustadt Zeit für ein ausführliches Interview vor dem tivoli12magazin-Mikrofon. Er lässt das Match in Mattersburg Revue passieren, freut sich über den Aufstieg ins Cup-Viertelfinale und blickt optimistisch auf die kommenden schwierigen Aufgaben.

Tomas, endlich eine Leistungssteigerung der kompletten Mannschaft – wie kannst du dir das erklären?

Drei Punkte – aber die ersten zwanzig oder dreißig Minuten haben wir nicht gut gespielt. Wir haben den Beginn verschlafen, Mattersburg hat besser gespielt. Der Knackpunkt war mein Tor vor der Halbzeit nach einer Standardsituation. Wir haben gewusst, dass das Spiel nicht durch Fußball-Spielen entschieden wird, sondern durch Kämpfen. Alle drei Tore sind nach Standardsituationen gefallen und im Moment haben wir auch das Glück auf unserer Seite. Das zweite Tor war ein Eigentor, aber in der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft.

Wenn man deine persönlichen Leistungskurve betrachtet, geht diese auch steil nach oben. Ist der Zeckenbiss im Sommer jetzt völlig auskuriert?

Ja, aber ich habe einige Spiele wie die ganze Mannschaft nicht gut gespielt und der Druck war groß. Aber der Druck war nach dem Ried-Spiel weg und wir treffen wieder das Tor – auch ich als Defensivspieler. Dann hast du einen „Lauf“ und ich hoffe, ich spiele jeztz wieder wie letzte Saison und so auch die ganze Mannschaft.

Jetzt ist man sogar im Cup aufgestiegen gegen den großen Favoriten Sturm Graz. Kannst du das kurz beschreiben?

Ja, wir waren – ich kann nicht sagen in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft – aber wir haben wieder ein Tor bekommen. Dann hat „Persti“ ein super Tor getroffen; wir waren ein wenig unter Druck, das war ganz normal. Für Graz war es wahrscheinlich die letzte Chance, die Europacup-Plätze zu erreichen, aber wir sind kompakt gestanden, sie hatten einige Chancen. Wir haben nach einem Konter das Tor geschossen, hatten dann auch noch ein, zwei Möglichkeiten. Aber wir sind in der nächsten Runde. Kaum jemand hätte das für möglich gehalten, aber das ist eine große Motivation für die nächste Arbeit.

Du sprichst es an: Ein berühmt berüchtigtes Sechs-Punkte-Spiel gegen Wiener Neustadt. Wie geht ihr das an?

Ja, das ist das wichtigste Spiel für uns. Deshalb hat der Trainer im Cup den Kader gewechselt, wir sind noch immer Letzter. Wir haben dreimal gewonnen, zweimal in der Liga, einmal im Cup. Aber wenn du jetzt verlierst, ist alles weg. Daher müssen wir uns konzentrieren, wir müssen alles für drei – zumindest einen Punkt machen. Ich denke, wir sind im Moment die bessere Mannschaft, aber ich erwarte ein ähnliches Spiel wie gegen Mattersburg, kein so schönes wie gegen Graz. Da wollten beide Fußball spielen. Beide wissen, wie wichtig das Spiel ist und da heißt es kämpfen. Wer das erste Tor schießt, gewinnt, denke ich.

Man merkt, es ist neues Feuer, neuer Elan in der Mannschaft. Wenn man sich die Zweikampfwerte der Mannschaft ansieht, haben sich diese massiv verbessert. Woran liegt dies?

Ja, das war der Kopf. Ich sage immer, dass 70% beim Spielen der Kopf ausmacht, die übrigen Prozente das Fußballspielen. Alle Mannschaften haben eine ähnliche Vorbereitung, alles andere sind Kleinigkeiten. Wir haben vorher viele individuelle Fehler gemacht. Gegen Ried haben wir 1:0 gewonnen – mit etwas Glück, denn „Safi“ hat super gehalten. Dann hast du etwas Luft und gegen Mattersburg hatten wir auch etwas Glück, wie mit dem Eigentor. Vorher haben wir zehnmal verloren, aber wir waren nicht immer die schlechtere Mannschaft. So daheim gegen den WAC, auswärts gegen Ried oder zu Hause gegen die Admira, das waren keine schlechten Partien, aber kein Glück dabei – aber das ist Fußball! Das ist die psychische Seite: Wenn du einmal gewinnst, triffst du zum Beispiel vor der Pause, dann ist der Gegner unter Druck und du selbst hast einen Lauf. Du hast keine Angst Fußball zu spielen, du machst einen Schritt mehr. Die Fans waren gegen Ried auch 90 Minuten dabei und das ist ein großes Plus.

Die Fans werden euch auch gegen Wiener Neustadt unterstützen. Es werden sich einige auf den Weg machen. Welche Erwartungen dürfen die Fans haben?

Ich denke, sie haben gesehen, dass wir alles machen, damit wir nicht absteigen. Wir wollen gewinnen und obwohl das Ried-Spiel von unserer Seite nicht so gut war, sind sie 90 Minuten hinter uns gestanden. Das ist auch etwas anderes, wenn du die Leute hörst. Dann machst du einen Schritt mehr, einen Sprint mehr – dann machst du alles für Sieg. Ich hoffe, dass sie weiterhin hinter uns stehen. Wiener Neustadt hat nicht so viele Fans. Wenn wir sie hören, wir gewinnen hoffentlich. Wir spielen für die Fans, es ist nicht nur Arbeit. In dieser Phase können wir nicht schönen Fußball spielen, müssen mit einem Tor gewinnen. Wir haben jetzt ein paar Mal Tore geschossen, das ist auch ein Pluspunkt für uns. Vorher haben wir fünf-, sechsmalhintereinander kein Tor geschossen. Die Fans wollen Tore sehen. Wir haben zweimal zwei Tore geschossen, gegen Sturm schöne Tore erzielt – ich hoffe, das ist ein Plus für uns. Ich hoffe, die Fans kommen mit Autos und Bussen und helfen uns.

Vielen Dank und viel Erfolg!

Danke.

 

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Autor: Heidi Roznovsky

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