45, 18.1.2013, 08/15, 2,5% und 248€
Recht viel mehr als Zahlenspiele hatte der 45. “Wir sind Wacker”-Vereinsabend im Club 96 nicht zu bieten. Obwohl über 100 Mitglieder anwesend waren und somit einige folgerichtig nicht mehr auf den 96 Ledersesseln Platz fanden, bewegte sich das Diskussionsniveau auf lauem Level. Immerhin ein Termin für die kommende Generalversammlung wurde angekündigt: Am 18.1.2013 erstrahlt das Innsbrucker Kongresshaus wieder schwarz-grün.
08/15 für die Mitglieder
08 Grad bei Novemberwetter draußen, 15 Grad warmes Bier aus Restbeständen des Wackerteams im Glas. 1913 Mitglieder sollten es im Vorjahr sein, heuer heißt das weniger ambitionierte Ziel ganze 2000 – ob das dafür die richtige Werbung war? Eine gewisse Desillusioniertheit zog sich durch alle Berichte von Geschäftsführer Gerald Schwaninger. Nichts Neues bei den Stadionkosten, nichts Neues zum Catering, immerhin sind die Finanzen „voll im Plan“ und der Schuldenstand auf sechs-stellig eingedämmt. Nach dem Verkauf von ganzen sieben Kombi-Abos Fußball/Eishockey ist also alles auf Schiene und der Wacker kann die 50.000€ Kosten pro Heimspiel locker stemmen. Immerhin sollen die Mitglieder von nun an über neue Erfolge bei der Sponsorenakquise per Newsletter informiert werden – man darf also gespannt sein auf die kommende Mailflut.
2,5% für ganze 248€
Was das Umfeld für den Wacker bereithält, ist beeindruckend: Die Umsatzbeteiligung des FC Wacker Innsbruck am Catering beträgt ganze 2,5% der Umsatzrendite. Somit durfte sich Gerald Schwaninger über eine Überweisung von 248 Euro als Einnahmen für die Heimspiele im Oktober freuen. Da liegt wohl nach jedem Vereinsabend mehr in den Boxen für die freiwilligen Spenden – ein Grund mehr für den Verein, wieder auf zwölf Vereinsabende pro Jahr umzustellen? Dass auf Grund von Seitenverträgen der Olympiaworld der FC Wacker Innsbruck zusammen mit Kaiser Bier keinen Biergarten am Tivoli-Areal eröffnen konnte, komplettiert die Situation: Die Verträge mit der Olympiaworld sind für den Tiroler Traditionsverein auch im Jubiläumsjahr alternativlos. Keine anderen Spielorte können angedroht werden und der FC Wacker Innsbruck bleibt somit weiterhin ein Spielball der Lokalpolitik. Ob die neue Abstimmung mit dem HCI daran etwas ändern wird, darf mit Skepsis beobachtet werden.
Rolis 10+1-Regel
Der folgende sportliche Part hatte wenig Neues zu bieten, dafür einige Einblicke in die Seelen der Anwesenden. Während Sportdirektor Oliver Prudlo außer einer Beendigung der Kooperation mit Riberao Preto wenig Konkretes zu berichten hatte, ging Neo-Trainer Roland Kirchler mehrmals in die Vollen: Das Tiroler „Staudenhocker“-Publikum bleib ebenso wenig unbedacht wie nervende Presse mit Berichten rund um Kirche, Kerzen und Kastanien. Der ehemalige Heißsporn Roman Wallner hatte weniger Sager lagernd als sein 28. Trainer: Mehr erfreute sich der Neo-Wackerianer am Spielspaß bei Traditionsvereinen, wo das Stadion in guten und schlechten Zeiten brennt. Danach ging’s gestärkt durch die Vorfreude auf eine 100-Jahre-Wacker-Briefmarke zurück zum warmen Bier an die Bar.