„Wir müssen punkten, punkten, punkten!“
Carlos Merino, der zum Spieler der Runde gewählt worden ist, erklärt im Gespräch mit dem tivoli12 magazin seine Eindrücke des Matches gegen die SV Ried, trauert den vergebenen Chancen nach, legt keinen allzu großen Wert auf das Trainieren des Verhaltens bei gegnerischen Standardsituationen, legt das „Punkteziel“ zum Verbleib in der Bundesliga fest und schätzt als „Österreicher“ den Winter.
Carlos, du bist zum Spieler der Runde gegen Ried gewählt worden. Wie würdest du dieses Spiel analysieren?
Es ist klar für mich, weil wir in den Standardsituationen nicht gut waren. Bei 11 gegen 11 hatten wir zwei super Möglichkeiten, ein Tor zu erzielen mit „Wuschi“ (Christopher Wernitznig) und dann die Rote Karte für den Gegner, die zum Freistoß führte. Das zweite Tor knapp vor der Halbzeit machte es noch schwieriger für uns, aber wir haben ganz gut gespielt. So müssen wir auch gegen Mattersburg spielen. Bei Freistößen müssen wir uns mehr konzentrieren und wenn nicht so ein Tor fällt, haben wir gute Möglichkeiten.
Habt ihr Standardsituationen extra noch einmal trainiert?
Nein, du kannst 100 Ecken oder Freistöße zu verteidigen trainieren, aber im Spiel gibt es einen Unterschied. Ich glaube, da ist ein bisschen mehr Konzentration notwendig und wir müssen uns auf das Spiel fokussieren. Wir sollen nicht sieben gegen sieben bei einem Eckball- oder Freistoßtraining auf dem Platz sein. Wir müssen uns konzentrieren und dürfen „kein Brett vor dem Kopf haben“. Wir haben schon darüber gesprochen, aber wir müssen so spielen wie gegen Ried, wenn wir auch keine Punkte geholt haben.
Jetzt kommt Mattersburg am Samstag auf das Tivoli. Ist der Druck jetzt größer als vor dem Ried-Spiel?
Na ja, wenn du drei Punkte gemacht hast, musst du trotzdem weiter spielen und versuchen zu gewinnen. Wir haben noch 15 Runden und müssen 20 Punkte machen. Das ist unser Ziel. Wir müssen am Samstag spielen und gegen die anderen Mannschaften gewinnen.
Ihr habt zweimal gegen Mattersburg gewonnen. Worauf wird es ankommen, dass auch ein dritter Sieg folgt?
Mir ist egal, gegen wen wir die Punkte machen: gegen Admira, gegen Mattersburg. Wir müssen wieder eine gute Leistung erbringen, und Punkte, Punkte, Punkte machen und gut spielen. Ich habe ohnehin gesagt, noch 20 Punkte müssen wir erreichen. Das ist für mich genug zum Bleiben. Admiras Situation ist auch schlecht, sie haben die letzten 12 Spiele gar nichts gewonnen. Wir haben die letzten neun Spiele viermal gewonnen, ein Remis erreicht. Das ist, finde ich, unser Vorteil, um in der Bundesliga zu bleiben. Wenn wir das wieder machen, dann ist das kein Problem. Und ich finde auch, dass unser Spiel besser ist.
Um in der Bundesliga zu bleiben: Dein Vertrag läuft heuer aus. Möchtest du in Innsbruck bleiben?
Für mich ist es sicher wichtig, ich habe keinen Vertrag. Wir müssen hier in der Bundesliga bleiben, dann kann ich bleiben, wenn sie wollen. Mein erster Gedanke ist, der Mannschaft zu helfen, in der ersten Liga zu bleiben. Dann kann ich sagen: ich bleibe, ich gehe – wenn es erreicht ist, dass die Mannschaft in der ersten Liga bleibt, ist es egal. Es ist schön, wenn ich gehe und die Mannschaft bleibt in der ersten Liga. Ich habe super zweieinhalb Jahre hier gehabt, und ich will nicht, dass dies so endet.
Also fühlst du dich wohl bei diesen „warmen“ Temperaturen und hast dich gefreut, als es gestern geschneit hat?
Ja, ich empfinde nicht so, ich glaube fast – ich bin ein Österreicher! Wenn du schaust, haben die Spieler Handschuhe an. Ich nicht, mir ist nur ein bisschen kalt. Sie sind 20, 30 Jahre hier, aber wie Spanier und ich bin Österreicher. Für mich ist das super nach drei Wintern – ich bin Österreicher.
Nun die allerletzte Frage: Das war ein sehr gutes, sehr langes Interview auf Deutsch. Gibt es künftig nur mehr Interviews auf Deutsch?
Okay, mein Deutsch ist nicht so gut. Aber ich probiere es, wenn ich nächstes Jahr bleibe, ist mein Deutsch sicher noch viel besser.
Okay, alles klar!
Danke.
{sdr}Carlos Merino, Roman Wallner & Lukas Hinterseer, Szabolcs Safar,21{/sdr}