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Ein Blick in den Tabellenkeller Runde 22

Ausgangsituation vor der 22. Runde:
Und weiter ging es im Kampf um den Abstieg. Die Ausgangssituation bei den fünf Abstiegskandidaten war recht unterschiedlich. Im Lager des FC Wacker Innsbruck war ein Sieg gegen Mattersburg geradezu Pflicht.
Bei den Burgenländern war nach dem guten Auftakt ins Frühjahr (Remis gegen Sturm Graz) ein Punktezuwachs vorprogrammiert.


Wiener Neustadt hatte gegen Ried, die in der letzten Runde einen klaren Heimsieg gegen Wacker Innsbruck feiern konnten (3:0), Heimvorteil und wollte natürlich in der Tabelle anschreiben. Der WAC war gegen Sturm Graz auswärts klarer Außenseiter. Das Frühjahrs-Auftaktspiel gegen Salzburg zu Hause musste wegen gefrorenem Terrain ja bekanntlich abgesagt werden. Admira Wacker, die in den letzten Runden immer tiefer Richtung Tabellenkeller abgerutscht waren, bekamen es ausgerechnet mit dem klaren Tabellenführer, der Wiener Austria, zu tun. Spannend also, ob die Karten in der 22. Runde völlig neu gemischt wurden, oder die alte Rangordnung prolongiert wurde.

Platz 10: Admira Wacker: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 17
Spielbewertung/Tendenz: Der freie Fall der Südstädter endete vorerst ganz unten, nämlich im Tabellenkeller. Des einen Freud´ (Wacker Innsbruck), des andren Leid (Admira Wacker)! Natürlich hatte man mit der Wiener Austria einen scheinbar übermächtigen Gegner, doch im Abstiegskampf sind natürlich Punkte essentiell. Diese erreichte man in den letzten Runden kaum bis gar nicht. Auch mehr Nachdruck in der Verteidigung und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wird wohl gefragt sein. Wie schon letzte Woche erwähnt, der Admira fehlt nach dem Abgang von Hosiner im Moment ganz klar ein Knipser, der regelmäßig trifft. In der Defensive kassiert man im Moment zu viele Gegentore, im Offensivbereich trifft derzeit keiner. Das sind die Zutaten, die zu einem süß-sauren Abstiegs-Menü führen könnten.

Platz 9: FC Wacker Innsbruck: Punktezuwachs: +3; Gesamtpunktestand: 19
Spielbewertung/Tendenz: Der Heimsieg gegen Mattersburg war nach dem verschlafenen Start ins Frühjahr gegen die SV Ried sicher Balsam für die Seele. Natürlich, es war keine berauschende Leistung der Schwarz-Grünen. Nachdem man zu Beginn der Begegnung leichte Vorteile erarbeiten konnte, fiel man im Lauf der ersten Hälfte etwas zurück. Die Burgenländer wirkten bis zur wohl spielentscheidenden Szene in der 44. Minute stärker. Die Rote Karte für Naumoski nach einem harmlosen Foul am durchbrechenden Schütz verschaffte den Innsbruckern numerischen Vorteil. Diesen wussten sie dann in der zweiten Hälfte im Gegensatz zur Ried-Begegnung auch auszunützen. Der abgefälschte Schuss von Merino bedeutete die glückliche Führung, mit dem zweiten Treffer von Wernitznig, dem der Ball direkt vor die Füße fiel, konnte der Sack zugemacht werden.

Dario Dakovic gelang es in jedem Fall, die Abwehrkette zu stabilisieren. Christian Schilling, zunächst zu Beginn der Partie etwas überfordert konnte sich im Laufe der Begegnung zusehends steigern. Daniel Schütz bemühte sich im Mittelfeld um Ordnung im Spiel, war oft nur durch Fouls zu stoppen. Carlos Merino, in der ersten Hälfte eher unauffällig, gelang es in Halbzeit zwei dem Spiel die wichtige Wendung zu geben. Roman Wallner war in der ersten Halbzeit ebenfalls kaum zu sehen, mit einem Lattenkracher (bereits der 11. Aluminiumtreffer in der Spielzeit 2012/2013) und einem tollen Schuss, den der Torhüter jedoch parieren konnte, bewies er danach jedoch Gefährlichkeit. Auch Christopher Wernitznig traf endlich wieder ins Tor.

Platz 8: SC Wiener Neustadt: Punktezuwachs: +1; Gesamtpunktestand: 20
Spielbewertung/Tendenz: In einer ganz schwachen Begegnung trennten sich Wiener Neustadt und die SV Ried mit einem torlosen Remis. Also viel zeigten beide Mannschaften in dieser höhepunktsarmen Partie wahrlich nicht. Den Niederösterreichern gelang es in 90 Minuten nicht, eine klare Torchance herauszuarbeiten. Positiv ist jedoch, dass man zumindest punkten konnte. Dies gelang den Neustädtern in dieser Saison mehrmals, auch gegen Mannschaften mit deutlich höherer Besoldungsstufe. Es heißt also für Wacker Innsbruck am Mittwoch aufzupassen. Angst muss man zwar sicher nicht haben, aber ein Auftreten mit höchster Konzentration ist allemal vonnöten.

Platz 7: SV Mattersburg: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 22
Spielbewertung/Tendenz: Sicher ordentlich angefressen traten die Mattersburger die lange Rückreise ins Burgenland an. Nachdem man in den ersten 45 Minuten den Innsbruckern zumindest ebenbürtig (wenn man nicht sogar besser war), brachte die völlig überzogene Rote Karte von Schiedsrichter Muckenhammer die Lederer-Elf in Unterzahl und auf die Verliererstraße. Somit ist das Schielen nach oben vorerst Vergangenheit, man ist wieder am Boden der Tatsachen angelangt. Schlecht war man nicht im Auswärtsspiel gegen Innsbruck, aber auch nicht richtig gut. An guten Tagen kann man auch eine numerische Unterlegenheit wegstecken. Auch einen Patrick Bürger in Topform bräuchte man. Der Stürmer scheiterte in der zweiten Halbzeit bei drei Schusschancen hintereinander (zwei Mal an Safar, einmal an einem Verteidiger).

Platz 6: WAC: Punktezuwachs: +3; Gesamtpunktestand: 25
Spielbewertung/Tendenz: Toll eigentlich, was der Aufsteiger aus Kärnten bisher zeigte! Man versucht nicht, das eigene Tor zu verrammeln sondern spielt erfrischenden Offensivfußball. Am Anfang der Saison zahlte man noch einiges Lehrgeld dafür, doch mittlerweile sind auch Auswärtssiege wie der gegen Sturm Graz keine Eintagsfliegen mehr. Auch das Fehlen von Stürmer Falk, der bereits zehn Mal einnetzen konnte, wurde erfolgreich kaschiert. In Halbzeit eins ging man verdient mit 1:0 in Front, als die Blackies in der zweiten Halbzeit stärker wurden, stellte man nach einem Freistoß und darauffolgendem Kopfball auf 2:0. Nach dem Anschlusstreffer der Grazer erzielten die Wolfsberger mit dem 3:1 aus einem gut zu Ende gespielten Konter die endgültige Entscheidung. Gratulation, wenn man so weiter arbeitet, ist das Abstiegsgespenst wohl schnell verscheucht.

Rundenfazit aus schwarz-grüner Sicht:
Fazit: Der Abstiegskampf wird wohl noch ein sehr langer und harter werden. Allerdings konnte man sich das so wichtige Selbstvertrauen wieder erarbeiten. Im „Sechspunkte-Spiel“ am Mittwoch gegen Wiener Neustadt hat man zudem die Chance, sich vom Tabellenkeller weiter zu entfernen und die Neustädter demselben wieder näher zu bringen. Man darf also weiter gespannt sein, welche Rangverschiebungen es am Mittwoch geben wird. Aus schwarz-grüner Sicht muss man hoffen, dass man in der Tabelle auch am Donnerstag „einstellig“ aufscheint.

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Autor: Hannes Zwicknagl

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