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Roland Kirchler: „Manchmal braucht es ein Lasso!“

Vor dem Spiel gegen Red Bull Salzburg nahm sich Trainer Roland Kirchler Zeit, um dem tivoli12magazin Rede und Antwort zu stehen. Er sprach über die „Großen“ der Liga, versuchte die Chancen gegen die Salzburger einzuschätzen, erläuterte das Konzept gegen die Austria und jenes gegen den sonntägigen Gegner und sah sich in manchen Situationen „machtlos“.

 

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Roli, am Sonntag kommt Salzburg aufs Tivoli, der nächste Große der Liga. Wie wichtig sind die Duelle gegen die Großen der Liga? Man hat gegen die direkten Konkurrenten gewonnen und gegen die Großen noch nichts.

Ja, darum sind sie die Großen. Sie lassen sich nicht gerne von den Kleinen schlagen. Da muss alles zusammenpassen und das heißt, Red Bull braucht am Sonntag nicht den besten Tag und wir einen ganz guten. Und dann muss auch noch der Spielverlauf dazu passen. Ich freue mich auch, wenn wir einmal gegen einen Großen gewinnen. Vor allem wollen die Fans und Zuschauer auch einmal gegen Salzburg oder Rapid gewinnen. Das sind die Siege, von denen wir lange genug zehren. Da vor allem die Mannschaft und auch die Fans – dann kommen beim nächsten Mal vielleicht einige mehr ins Stadion. Das ist unsere Aufgabe, das zu machen. Wir werden alles geben und hoffen auf einen nicht so guten Tag von Red Bull Salzburg und dann könnte auch einmal eine so kleine Sensation drinnen sein.

Salzburg hat am Mittwoch 1:1 gegen den WAC gespielt. Das nährt natürlich die Innsbrucker Hoffnung. Wie ist Salzburg zu knacken?

Ja, also die Zweikämpfe annehmen: Die Stars von Salzburg wollen nicht, wenn man direkten Körperkontakt hat. Wenn man sie Fußballspielen lässt, dann spielen sie sich durch die Reihen durch. Ja, wie gesagt, wir müssen dran sein. Wir müssen auch nach vorne spielen, wir dürfen nicht nur verteidigen. Das bringt im Fußball meistens keinen Erfolg, über 90 Minuten zu verteidigen. Auch die Chancen, die wir haben, sollten wir nützen. Ich spreche Ried an: Wenn wir zwei, eigentlich drei Hundertprozentige haben, brauchen wir auch ein Tor. Die Chancen, die wir haben, müssen wir nützen, sonst wird es schwer. „Safi“ hinten sollte zwei, drei Unhaltbare wieder einmal herausholen und dann sollten wir auch den Schiedsrichter wieder einmal auf unserer Seite haben. Da sollte der eine oder andere Pfiff nicht gegen uns sein, weil das ist auch oft gegen die Großen so, dass gegen die Kleinen gepfiffen wird. Das alles werden wir brauchen, dass wir am Sonntag gewinnen können.

Gegen Austria hast du ein sehr defensives Konzept eingeschlagen. Können wir gegen ein ähnliches gegen Salzburg erwarten?

Nein, Austria war eine einmalige Situation. Das haben wir uns so ausgedacht, weil meine und die des Trainerstabes Auffassung war, mit der Austria mitzuspielen, haben wir keine Chance. Wenn wir hoch attackieren, die Austria derzeit so gut ist, dass wir nicht die Mannschaft haben, die ein Pressing wie Barcelona im eigenen Drittel machen kann oder in der gegnerischen Hälfte. Deshalb haben wir uns für die defensivere Variante mit den Standardsituationen entschieden. Ich glaube, diese wäre ganz gut aufgegangen, wenn wir nicht zwei dumme eigene Fehler gemacht hätten. Austria hat nicht durch uns durchgespielt, sondern wir haben uns eigentlich selbst bestraft. Solche Fehler werden auch gegen Salzburg tödlich sein, aber ich glaube, dass Carlos, „Schützi“ oder „Sauri“, wenn sie wieder eine gute Phase haben, sehr, sehr viel für das Spiel beitragen werden. Und vielleicht die eine oder andere Torchance kreieren werden und auch ein Tor erzielen. Wir werden am Sonntag auf jeden Fall wieder kreativer und offensiver sein.

Wie habt ihr diese Eigenfehler gegen die Austria aufgearbeitet? Die Eigenfehler bei Standardsituationen ziehen sich eigentlich schon durch die ganze Saison.

Da kann man eigentlich als Trainer gar nichts machen, außer dass man auf die Tafel schreibt, wie die Spieler eingeteilt sind. Außerdem braucht man vielleicht ein Lasso, wo man jemanden anbinden kann und somit die Situation unterbinden. Ansonsten ist jeder Spieler selbst verantwortlich für die Aufgabe, die er dann besitzt. Bei jedem Eckball oder Freistoß, wenn er jemanden manndecken muss, aber er steht drei Meter weg, dann ist man eigentlich machtlos – machtlos als Trainer eigentlich nicht, weil man kann ihn vielleicht die nächste Runde nicht mehr spielen lassen. Aber wenn so ein Fehler passiert, ist man machtlos. Deshalb müssen wir da konzentrierter sein, weil wenn mehr solche Fehler passieren, kostet das Punkte und die Spiele werden immer weniger. Und dann kann es bis zum Schluss eng werden.

Danke Roli.

Gerne.

Avatar for Heidi Roznovsky

Autor: Heidi Roznovsky

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