20 Stunden auf dem Weg – ein Abstecher nach Graz
Am Samstag stand das Spiel Sturm Graz gegen den FC Wacker Innsbruck an. Dies nahm der Autor dieser Zeilen zum Anlass, wieder einmal in die steirische Hauptstadt zu schauen.
Tagwache und Bummelzug
Normalerweise schläft man um sieben Uhr in der Früh noch gemütlich, doch diesmal hieß es um diese Zeit „Tagwache“. So gut es ging, wurde der Schlaf aus den Augen gerieben, eine Kleinigkeit gefrühstückt und dann Richtung Hauptbahnhof marschiert. Dort traf man auf weitere Wacker Innsbruck Fans und kurzfristig keimte die Hoffnung auf eine Reisebegleitung auf. Doch der darauf einfahrende Zug ins Unterland versetzte dieser Hoffnung einen Dämpfer. Die Fahrt nach Salzburg war durch die Railjetsitze etwas ungemütlich, doch es wurde auf dem zweiten Teilabschnitt (Salzburg – Graz) angenehmer. Dieser Teilabschnitt zeichnete sich durch Zwischenstopps in verschiedenen kleineren Dörfern aus, deren Namen dem Autor aufgrund Desinteresses entschwunden sind. Die Fahrt wurde nämlich zur Lektüre eines österreichischen Fußballmagazines genutzt. Dies hatte zur Überraschung des Autors einen FC Wacker Innsbruck Bezug. Im Grunde ging es darum, dass die „Verrückten Köpfe“ wieder einmal Vorreiter in Österreich waren und als erste Gruppierung ihre eigene Radiosendung auf die Beine stellten. Doch eine Überschrift ließ mich in den nächsten zwei Stunden etwas genauer überlegen. Diese möchte ich am Ende dieses Fanview präsentieren.
Deshalb zurück zum eigentlich: Angekommen am Grazer Hauptbahnhof, wurden die Fanutensilien vorsichtshalber gut verstaut und die zwei Burschen (wohl Späher der Grazer Fansszene) auf der Stiege, einer mit grüner Kappe und einer mit Bomberjacke, warteten umsonst auf die Fangruppen des FC Wacker Innsbruck. Die kurze, verbleibende Zeit wurde nach einer Verpflegung Ausschau gehalten und da stach ein chinesischer Schnellimbiss ins Auge. Leider waren die Nudeln nicht wirklich im Sinne des Autors und so stieg man etwas enttäuscht in die Straßenbahn. Ein kalter Wind und schlechte Nudeln – Graz zeigte sich nicht von seiner guten Seite. In der Straßenbahn stieß man dann auf den nächsten Wacker Innsbruck Fan. Komischerweise hatte diese ein Dress des FC Wacker Innsbruck an, band sich jedoch einen SK Sturm Graz Schal um. Die heutige Jugend soll einer verstehen…
Das Spiel war nicht besonders gut von unseren Spielern und auch die Stimmung war im Sektor nicht wirklich am Kochen. Dies änderte sich in der zweiten Halbzeit. Es wurde gesungen, was das Zeug hielt. Einmal in diesem Modus angekommen, ging es weiter und weiter. Der Höhepunkt waren 10 nackte Oberkörper, die den kalten Bedingungen trotzten. Schließlich wärmte doch der Anschlusstreffer von Wallner. Das billige Gegentor zum 3:1 war dennoch ein Schlag in den Magen. Das Traumtor von Schilling sorgte nocheinmal für tolle Stimmung, doch der Ausgleich wollte leider nicht mehr gelingen. Der wäre auch unverdient gewesen. Die Rückfahrt, diesmal dankenswerter Weise mit den Fanklubs, hinterließ, genauso, wie ein Artikel aus oben besagten Fußballmagazin, die Frage: „Wohin geht unsere Reise?“.
Wohin geht die Reise?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da noch zehn Runden vor uns liegen und noch alles passieren kann. Doch eine andere Sache, die letztens wieder einmal in den Fokus rückte, gibt es dennoch, die unseren zukünftigen Weg beeinflussen kann: nämlich das Stadion und die dazugehörigen Kosten. Diesbezüglich gibt es große Diskussionen, doch auch die Idee etwas zu tun, um diese Thematik stärker in den Fokus zu rücken. Um diese Ideen jedoch einerseits umzusetzen, anderseits zu einem großen Erfolg werden zu lassen, braucht man die Unterstützung aller. Denn nur gemeinsam kann man etwas erreichen und dann sich zumindest die finanzielle Situation unseres FC Wacker Innsbruck verbessern.
So ging ein langer Tag zu Ende und das Spiel wurde verloren. Es ist ärgerlich, auf jeden Fall, doch es besteht die Hoffnung, dass wir gestärkt aus einer kurzen Länderspielpause zurückkommen. Dann wird man sehen, wohin unsere Reise weitergehen wird und ob die Endstation „Bundesligaverbleib“ oder „Erste Liga“ heißt. Für den Autor steht jetzt schon fest, dass aus der Lokomotive „FC Wacker Innsbruck“ niemals ausgestiegen wird.