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„Ich hab schon soviel erlebt, mich haut nichts um“

Im Gespräch mit dem tivoli12 magazin nimmt Trainer Roland Kirchler Stellung zur kommenden Partie gegen den Wolfsberger AC, die Trennung von Sportdirektor Oliver Prudlo und die Stimmung auf und neben dem Platz.

 

 

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Roland, das Spiel gegen den WAC steht vor der Tür. Ein richtungsweisendes Spiel für die restliche Meisterschaft. Wie wird man es angehen? Wird man eher spielerisch, eher offensiv zum Erfolg kommen wollen oder eher aus der Defensive heraus?

Kirchler: Richtungsweisend ist, glaube ich, nicht nur dieses Spiel am Samstag, sondern auch die restlichen zehn. Richtungsweisend waren auch schon die anderen Spiele davor. Jetzt werden die Spiele immer weniger. Ich habe das immer wieder gesagt und von dem her sind die zwei Heimspiele auf alle Fälle richtungsweisend. Weil es ist schon mein Ziel, mit einem Pluspunkt zur Admira herunterzufahren und nicht unbedingt mit „Minus-3″. Also wäre es schon von Vorteil, wenn wir dann im direkten Duell vor der Admira liegen würden, wenn wir in dieses entscheidende Spiel gehen. Deshalb sind die beiden Spiele jetzt auf alle Fälle schon richtungsweisend, ja.

Im Moment ist der FC Wacker Innsbruck stark in den Schlagzeilen. Eher weniger im sportlichen Bereich, sondern eher vom Umfeld her. Wie gehen die Spieler damit um? Und wie gehst du damit um?

Kirchler: Also ich habe im Fußball schon viel mitgemacht, auch in Innsbruck. Wir sind ja schon in Konkurs gegangen, haben sieben Monate kein Geld gekriegt. Wir haben schon Verhaftungen hinter uns. Von den Steuerskandalen mit Klaus Mair usw. Also ich glaube, ich bin schon von so vielen Szenarien begleitet worden, das mich das nicht umhaut. Mir tut es um den Oli Prudlo leid, muss ich sagen. Ich habe den Oli als Mitspieler sehr geschätzt und auch als Mitarbeiter jetzt. Er war schließlich mein Chef. Und ich glaube, der Oli hat eine gute Arbeit geleistet und war sicher mit verantwortlich für den Aufstieg und auch für die ersten zwei Jahre, die sehr positiv waren. Jetzt ist er wahrscheinlich das Bauernopfer, das habe ich gestern schon gesagt. Und wir haben auch nicht die genauen Informationen hier in der Mannschaft, vermissen den Oli aber schon. Wir waren auch vorbereitet, denn das Szenario war ja nicht ganz frisch. Es ist ja auch schon in der Zeitung gestanden. Deshalb hat es die Mannschaft auch nicht so umgeworfen, wie sie es gestern erfahren habent.

Die Aufgaben vom Oliver übernimmst interimistisch du, zusammen mit Gerald Schwaninger und Gogo Feistmantl. Was sind deine Aufgaben, die du übernimmst?

Kirchler: Meine Aufgaben wären heute Telefonate gewesen. Ich hätte acht Manager am Telefonat gehabt, aber ich habe nicht abgehoben, weil es heute und bis zum Rapid-Spiel mein Ziel ist und war, mehr im Traineramt zu sein. Ich möchte auf alle Fälle meine Aufgabe als Trainer wahrnehmen und meine Energien dahingehend investieren. Und dann werden wir auch mit den Spielern reden, meine Aufgabe ist auch, mit ihnen zu reden. Ich bin auch kein Sportdirektor, ich sage es, wie es ist. Ich bin Trainer vom FC Wacker Innsbruck und das werde ich auch bleiben. Aber natürlich laufen ein paar Verträge aus und jemand muss sich mit den Spielern hinsetzen und einmal darüber reden. Das werde ich nach dem Rapid-Spiel machen, gemeinsam mit dem einen oder anderen. Mit dem Schaffi (Anm.: Szabolcs Safar), dem Schweini (Anm. Martin Svejnoha) mit den ganzen Leuten, bei denen die Verträge auslaufen. Aber ich bin immer noch Trainer des FC Wacker Innsbruck und übernehme interimistisch für zwei Monate die Aufgaben von Oli Prudlo, gemeinsam mit Gogo und Schwani.

Das Spiel gegen den WAC wird wahrscheinlich auch von der Tribüne her sehr stimmungsgeladen sein, vor allem auch wegen dem Umfeld. Was würdest du dir von den Fans wünschen?

Kirchler: Ich habe mich am letzten Freitag mit den Fans getroffen und habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst, dass der Oli Prudlo weg ist. Aber es war eine kleine Vorahnung da und ich habe schon gesagt: Ich möchte, dass sie die Mannschaft so positiv weiterunterstützen, wie es auch in den letzten Monaten getan haben. Ich habe auch die Fans gelobt, das muss ich wirklich sagen. Sie haben immer eine gute Stimmung gemacht und sind nicht negativ aufgefallen. Sie haben die Mannschaft immer unterstützt. Was mit den Würstln (Anm. Aktion beim letzten Heimspiel gegen Salzburg) zuletzt passiert ist, dass ist eine eigene Geschichte, was sie da gemacht haben. Das hab ich ihnen auch gesagt. Bitte keine solchen Plakate mehr, sondern lieber versuchen, unsere Mannschaft zu unterstützen. Weil einfach die Unterstützung von der Nordtribüne sehr, sehr wichtig ist und das weiß ich aus eigener Erfahrung, als ich noch Spieler war. Das kann noch zusätzlich einen Kick geben, damit man einfach die 10 bis 20% zusätzlich abrufen kann.

Also kriegt man es als Spieler mit, was auf der Tribüne passiert?

Kirchler: Klar. Wenn das Stadion voll ist, bekommst du zwar noch mehr mit, aber die Nordtribüne macht auf alle Fälle mit bengalischen Feuern und mit ihren Schlachtgesängen gute Stimmung. Sollte es einmal so sein wie gegen Salzburg, wo man 2:0 in Führung gegangen ist, schwappt es auch auf das restliche Publikum über. Dann kann man auch eine kleine Stimmung im Tivolistadion wieder erzeugen, auch wenn nur 4000 bis 5000 Leute dort sind.

Vielen Dank für das Interview.

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Autor: admin

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