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Ein Gastgeschenk für die Admira

Jetzt ist der da, der Frühling. Die Sonne erwärmt die heimischen Stadien, die Temperaturen steigen. Und Österreich zittert. Nur noch acht Runden sind in der Bundesliga zu spielen, und der Abstand vom Tabellen-Siebten bis zum Schlusslicht beträgt lediglich vier kleine Pünktchen. Es ist also noch nichts entschieden im Kampf um Klassenerhalt oder Abstieg – aber die nächsten vier Runden sind vorentscheidend. Vor allem für den FC Wacker Innsbruck, der mit Wr. Neustadt, Mattersburg und bereits am Samstag der Admira seine direkten „Nachbarn“ empfängt.

Die Kugel rollt

Schon früh in dieser Saison zeichneten sich die potentiellen Abstiegskandidaten ab, im ersten Viertel, in welchem den Innsbruckern nur ein Sieg bei acht Niederlagen gelang, störte nur die SV Ried die Phalanx der Kellerkinder. Und Wacker setzte gleich ein starkes Zeichen: Nicht nur die wenigsten Punkte, sondern auch die wenigsten geschossenen, die meisten erhaltenen Tore und folgerichtig auch das schlechteste Torverhältnis sprachen nicht gerade für eine fröhliche Jubiläumssaison. Auf die Admira und Mattersburg hatte man bereits neun Punkte Rückstand, lediglich die Blau-Weißen aus der Neustadt schienen in Reichweite.

Das Blatt wendet sich

Doch dann kam die Wende. Innsbrucks Offensive erzielte zwar nur zwei Tore mehr als in den ersten neun Spielen und blieb damit die schwächste der Liga, die Defensive stand aber deutlich besser: Fünfzehn Treffer bedeuteten sieben weniger als in den Hinspielen, man katapultierte sich in dieser Statistik auf Rang fünf. Zehn Punkte aus den Rückspielen brachten Wacker Rang sechs im zweiten Viertel ein, fünf Zähler wurden auf die Admira, vier auf Mattersburg gutgemacht, mit Wr. Neustadt war man nun auf Augenhöhe. Dazu hatten vor allem die direkten Duelle mit den Abstiegskonkurrenten beigetragen, sowohl Lederers als auch Pfeifenbergers Schützlinge wurden besiegt, auch die SV Ried musste sich geschlagen geben. Lediglich die Admira fügte den Schwarz-Grünen die nächste herbe Niederlage zu – ihr einziger Sieg in den Runden zehn bis achtzehn.

Neues Spiel, neues Glück

Die bisher beste Tordifferenz mit -6 erzielte Wacker Innsbruck in Durchgang drei, und dies, obwohl man die Defensivleistung aus dem vorigen Viertel nicht wiederholen konnte und mit neunzehn Gegentreffern wieder die schlechteste Mannschaft darstellte. Mit dreizehn Toren erzielten die wackeren Spieler mehr als in der gesamten ersten Hälfte der Meisterschaft, dennoch konnten nur neun Punkte gesammelt werden. Auch wenn Innsbruck damit auf dem recht gut klingenden sechsten Rang lag, man verlor drei Punkte auf Wr. Neustadt, konnte nur einen Zähler auf die Admira und Mattersburg gutmachen. Doch Kühbauers Truppe musste sich zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben, mit 3:1 schickte man die Rothemden aus der Südstadt in die Winterpause.

Die Farbe Rot

Rot wurde auch in anderer Hinsicht eine „Lieblingsfarbe“ der Innsbrucker, denn kein anderes Team der Liga bekam selbigen Karton vom Schiedsrichter so oft präsentiert wie die Schwarz-Grünen. Acht Ausschlüsse, davon vier direkte Rote Karten, das bedeutet Liga-Spitzenwert – es gibt sie ja doch noch, die Ranglisten, bei denen Wacker ganz oben zu finden ist… Blieb die Weste im ersten Viertel noch blütenweiß, so kassierten die Jubiläumskicker in Abschnitt zwei drei rote (Abraham, Wallner, Schütz) und zwei gelb-rote Karten (Hauser, Saurer), im dritten Viertel wurde nur Gelb-Rot für Julius Perstaller verbucht. Zusammen mit den beiden Ausschlüssen im Spiel gegen Rapid (Kofler, Hauser) hält man nun bei ebenso vielen Platzverweisen wie der SV Mattersburg. In der eigenen Vereinsgeschichte wurde diese Kartenflut zuletzt 1998/99 mit acht Gelb-Roten und zwei Roten übertroffen, zuletzt acht Ausschlüsse in einer Saison musste man 2007/08 hinnehmen – an das Ende dieser Saison kann sich noch jeder Wackerianer schmerzhaft erinnern.

Machen Sie Ihr Spiel

Diese Geschichte soll sich nicht mehr wiederholen, darum gilt es für die Innsbrucker, sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren: Seit der letzten Niederlage gegen Admira-Wacker holten die Tiroler um elf Punkte mehr als die Niederösterreicher (und auch mehr als Wr. Neustadt und Mattersburg), selbst der SK Rapid Wien konnte nicht öfter punkten. Im Frühjahr erzielten die Schwarz-Grünen drei Tore mehr als Kühbauers Mannen (und auch mehr als Sturm, Wr. Neustadt und Mattersburg). Die Südstädter haben in den letzten vier Spielen gegen den WAC, Rapid, Mattersburg und Ried nur drei Tore erzielt, der FC Wacker Innsbruck gegen Salzburg, Sturm, Rapid und die Frühjahrsüberraschung WAC insgesamt sieben. Wird dieser Offensivschwung auch in Maria Enzersdorf gezeigt, darf man die rote Laterne als Gastgeschenk in Kühbauers Hände legen…

 

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Autor: Stefan Weis

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