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Blick in den Tabellenkeller: Runde 30

Und weiter ging es im Abstiegsthriller der Saison 2012/2013, dessen Drehbuch auch Großmeister Alfred Hitchcock nicht besser und spannender kreieren hätte können. Im Rahmen der 30. Runde empfing Wacker Innsbruck am Tivoli die SV Ried. In der Partie Wiener Neustadt gegen Admira Wacker kam es zu einem direkten Duell zweier Abstiegskandidaten. Der SV Mattersburg musste auswärts gegen Sturm Graz antreten.

 

Platz 10: FC Wacker Innsbruck: Punktezuwachs: +3; Gesamtpunktestand: 26

FC Wacker Innsbruck – SV Ried 2:0 (1:0)

Spielbewertung: Nach der schwachen Leistung gegen Admira Wacker und der daraus resultierenden 4:3-Niederlage präsentierten die Schwarz-Grünen ihren Anhängern wieder ihr schönes Antlitz. Von Beginn an zeigten die Innsbrucker viel Einsatz und Kampfgeist, schon nach 25 Sekunden hätte Lukas Hinterseer der Anhängerschaft viel Freude machen können, doch sein Drehschuss ging deutlich über das Ried-Gehäuse. In der zehnten Minute verfehlte ein Kopfball von Hinterseer nur knapp sein Ziel. Augenscheinlich war, wie gut die Achse Wallner/Hinterseer im Angriffsspiel harmonierte. Auch Christoph Saurer zeigte sein wohl bestes Spiel im schwarz-grünen Dress. In Minute 22 blieb der Torschrei den 5.471 Zuschauern im Halse stecken. Der Ball zappelte nach einem Schütz-Schuss im Netz, allerdings war die Aktion zuvor schon abgepfiffen. Doch knapp 15 Minuten später brachen dafür alle Dämme, nach einem sehenswerten Zuspiel von Wallner erzielte „Hansi“ das erlösende 1:0.

Halbzeit zwei begann mit einer brenzligen Aktion: Siller klärte in letzter Sekunde einen Heber von Walch vor der Linie, Safar wäre bereits geschlagen gewesen. Der Anfangselan der Innviertler verpuffte aber wieder schnell, die Innsbrucker versuchten nun ihrerseits, die Entscheidung herbeizuführen. Die vielleicht spielentscheidende Aktion dann in der 73. Minute: Meilinger riss den durchbrechenden Wernitznig knapp vor der Strafraumgrenze nieder und sah dafür Gelb-Rot. Zwei Minuten später dann die endgültige Entscheidung: Ein schnell ausgeführter Einwurf wurde von Hinterseer zurück zu dem völlig frei stehenden Wernitznig gespielt, dieser hatte wenig Mühe, den Ball vom Sechzehner ins linke Eck zu schießen. In der Folge hätte der Erfolg auch höher ausfallen könnte, doch fehlende Präzision beim letzten Pass verhinderte dieses. Egal, die wichtigen drei Punkte konnten eingefahren werden!

Fazit: Der FC Wacker Innsbruck zeigte im extrem spannenden Abstiegskampf ein deutliches Lebenszeichen. Neben den so wichtigen Punkten kann sich auch das Mehr an Selbstvertrauen positiv auf Stimmung und Performance in den nächsten Partien auswirken. Nach sechs sieglosen Partien konnte jetzt hoffentlich wieder der Turnaround geschafft und der Glaube an die eigene Stärke zurückerworben werden. Wichtig auch, dass man endlich wieder einmal kein Gegentor zuließ, die Abwehr sich bis auf wenige Augenblicke als stabil und zuverlässig präsentierte. So darf, ja eigentlich muss es weitergehen!

Platz 9: SV Mattersburg: Punktezuwachs: +1;  Gesamtpunktestand: 28

SK Sturm Graz – SV Mattersburg 2:2 (1:0)

Spielbewertung: Dieses Unentschieden bezeichnete Mattersburg-Trainer Franz Lederer als „ernüchternd.“ Warum, ist wohl jedem klar, der den Spielfilm dieser Partie im Auge hat. In der siebten Minute ließen die Burgenländer eine Riesenchance aus, als Focher patzte, Novak auf das verwaiste Tor schoss, Klem aber im letzten Moment den Ball aus der kurzen Ecke bugsieren konnte. Danach mühten sich die Grazer, Mattersburg hielt mit den bekannten Tugenden Einsatz und Kampfgeist dagegen, die Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig, den favorisierten „Blackies“ fehlte es an zündenden Ideen. So brauchte es, wenig verwunderlich, eine Standardsituation für die Grazer, um in Führung zu gehen: Nach einem Eckball erzielte Ex-Innsbrucker Michael Madl per Kopf das Führungstor.

Nach dem Wiederanpfiff ließ Schloffer gleich zwei Chancen aus (einmal rettete gar die Latte), die Führung weiter auszubauen. Das sich nicht genützte Chance häufig rächen wurde auch in diesem Spiel wieder einmal unter Beweis gestellt: In der 65. Minute köpfte zwei-Meter-Mann Pöllhuber nach einem Eckball zum Ausgleich ein. Danach hielt Mattersburg-Torhüter Borenitsch einen zu schwach geschossenen Elfmeter von Kainz (74. Minute) und erzielte aus einem Konter durch Bürger sogar den Führungstreffer (83. Minute). Im Anschluss versuchten die Mattersburger den Sieg über die Zeit zu bringen, der Schiedsrichter zeigte nicht weniger als sechs Minuten Nachspielzeit an. Dann vergab Röcher aus fünf Metern die Möglichkeit, den Sack für die Burgenländer endgültig zu zu machen. In der 94. Minute erzielte dann Sukuta-Paso per Kopf den Ausgleich für die „Blackies.“ Dies war dann zugleich auch der Endstand.

Fazit: Die Mattersburger verfolgt im Moment ein Virus, vor dem auch die Innsbrucker in den letzten Runden mehrmals ergriffen zu sein schienen: Dem Virus der Unfähigkeit, Ergebnisse nach Hause spielen zu können. Auch gegen Salzburg in der letzten Runde führten sie und gingen als Verlierer vom Platz. Im Spiel gegen Sturm hatte man elf Minuten lang drei Punkte am Habens-Konto, in der 94. Minute kassierte man dann ausgerechnet per Kopf (Durchschnittsgröße der Mattersburger Abwehr: 1,93m) den Ausgleich. Damit rutschte man auf Platz neun der Tabelle ab, der Negativlauf der letzten Runden (sieben Spiele ohne Sieg) setzte sich weiter fort. Wenn man in der Nachspielzeit führt, muss man einfach dazu in der Lage sein, das Ergebnis zu verwalten.

Platz 8: Admira Wacker: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 28

Wiener Neustadt – Admira Wacker 3:0 (1:0)

Spielbewertung: Die Achterbahnfahrt in dieser Saison fand auch in der 30. Runde für die Admira ihre Fortsetzung. Wenige Tage zuvor konnte man sich noch über einen 4:3-Sieg gegen den direkten Konkurrenten Wacker Innsbruck freuen, gegen Wiener Neustadt musste man eine empfindliche 0:3-Abfuhr hinnehmen. Doch der Reihe nach:

Von Beginn an entwickelte sich eine Partie mit offenem Visier, beide Mannschaften zeigten im Niederösterreich-Derby, dass sie sich die drei Punkte unbedingt gutschreiben lassen wollen. Klare Torchancen blieben aber aus. So dauerte es bis zur 41. Minute, bis der erste Treffer fiel. Ramsebner erzielte nach gutem Offenbacher-Freistoß per Kopf den Führungstreffer für Wiener Neustadt. Kurz vor dem Seitenwechsel musste Macho noch einen Schuss von der Mittellinie aus dem Kreuzeck fischen. In der 49. Minute dann wohl die Spielentscheidende Szene. Rauter sprang Admira-Torhüter Macho bei einem Duell in den Rücken, diesem schienen danach die Sicherungen durchzubrennen, er schupfte seinen Kontrahenten mehrmals und sah dafür die Rote Karte. Die Mannschaft von Didi Kühbauer versuchte aber nichtsdestotrotz den Ausgleich zu erzielen, die Neustädter verlegten sich auf Konter. Allerdings kam dabei aber nichts Zählbares heraus, im Gegenteil, es kam für die Admira noch schlimmer. In der 77. Minute sah Palla Gelb-Rot, die Admiraner waren die letzten Minuten also nur noch zu neunt. Denis Mimm erzielte zwei weitere Treffer, Endstand also 3:0 für Wiener Neustadt.

Fazit: Nach ausgeglichener erster Hälfte brachte sich die Kühbauer-Elf nach zwei unnötigen Roten Karten selbst in die Predulie. Undiszipliniertheiten wie jene von Jürgen Macho (Revanchefoul) sollten einem Routinier ganz einfach nicht passieren. Die Moral konnte man den Südstädtern keinesfalls absprechen aber spätestens nach dem zweiten Abschluss wurde das Thema Punktegewinn für die Admira zur „Mission Impossible.“ So ist man dem Abgrund Tabellenkeller wieder verdammt nahe gekommen und ist als Tabellenachter nur noch zwei Punkte vom Abstiegsplatz entfernt.

Platz 7: SC Wiener Neustadt: Punktezuwachs: +3  Gesamtpunktestand: 29

Wiener Neustadt – Admira Wacker 3:0 (1:0)

Spielbewertung/Fazit:  Auf den Spielverlauf wurde ja schon näher eingegangen. Nach ebenbürtiger erster Hälfte und dem Führungstreffer in selbiger ließen die Wiener Neustädter begünstigt durch die numerische Überlegenheit den Gegner kommen, erzielten Treffer zwei und drei und fuhren so drei wichtige Punkte ein. Durch diesen Sieg konnte Tabellenplatz sieben erreicht werden. Die Wiener Neustädter, am Anfang der Saison als Fixabsteiger gehandelt, präsentieren sich immer wieder als Eichhörnchen der Liga, sammeln Punkt um Punkt, sind auch immer wieder gut für Überraschungen. Auch der Ausfall von Hlinka konnte in dieser Partie gut kompensiert werden. Damit ist man jetzt schon sieben Heimspiele ohne Niederlage, sechs davon ohne Gegentor. Trotzdem, der Verbleib in der Liga wird noch ein langer Weg, der Vorsprung auf den letzten Platz beträgt lediglich drei Punkte. Somit könnte das Spiel gegen Wacker Innsbruck schon eine Vorentscheidung im Abstiegskampf bringen.

Rundenfazit aus schwarz-grüner Sicht:

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. So erlebte Wacker Innsbruck im Spiel gegen die SV Ried eine kleine sportliche Wiedergeburt. Trotz übler Vorzeichen (Cup-Aus gegen Salzburg, zuvor die schwache Leistung gegen die Admira, Kapitän Abraham verletzt) fand man über viel Kampfgeist zurück in die Spur, zeigte auch gute Aktionen und machte wichtige drei Punkte. Die letzten vier Mannschaften der Tabelle sind nach Runde 30 nur noch durch drei Punkte voneinander getrennt. Ein Sieg gegen Mattersburg in Runde 31 würde die Übergabe der roten Laterne an die Burgenländer bedeuten. Möge der finstere Schein der Laterne ab Samstag bei der Lederer-Truppe leuchten …

 

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Autor: Hannes Zwicknagl

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