„Essen, schlafen, und dann holen wir die drei Punkte!“
Das tivoli12 magazin sprach nach der Pressekonferenz und vor der Abfahrt zum wichtigen Spiel in Wiener Neustadt mit Sebastian Siller und durfte ihm dabei auch zur Auszeichnung zum Spieler der Runde 31 gratulieren. Neben dem vorentscheidenden Spiel kamen auch seine „Freundschaft“ zu Naumoski und die Aufbruchsstimmung in der Mannschaft zur Sprache.
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Herzliche Gratulation, Sebastian, du bist von den Usern des tivoli12 magazins zum Spieler der Runde gegen Mattersburg gewählt worden. Wie blickst du auf dieses Spiel zurück?
Sebastian Siller: Die letzten zwei Wochen sind für mich unheimlich gut gelaufen. Nach dem schweren Einstand bin ich jetzt wirklich froh, dass es jetzt so gut läuft. Das Spiel in Mattersburg war für uns ein sehr, sehr schweres Spiel. Mattersburg hat uns körperlich alles abverlangt. Spielerisch war es eine reine Kampfpartie. Aber auch solche Spiele muss man im Abstiegskampf erst gewinnen und das haben wir bravourös gemeistert.
Besteht die Möglichkeit, dass du und Naumoski noch Freunde werden?
Sebastian Siller: Ich habe mit dem Herrn Naumoski überhaupt kein Problem. Am Platz gibt es mehrere Typen, die ein wenig schräg sind oder so ticken. Ich glaube, ich bin auch nicht immer der angenehmste Gegenspieler und das weiß ich auch. Abseits des Platzes ist mir das aber ziemlich egal.
Es geht jetzt gegen Wiener Neustadt: Was erwartest du für ein Spiel?
Sebastian Siller: Ich denke, es wird ein sehr schweres Spiel. Jeder weiß, was am Spiel steht. Mit drei Punkten könnte man sich im Abstiegskampf ein wenig Luft verschaffen. Wir wissen, dass Wiener Neustadt in der Defensive sehr gut steht, allerdings fehlen ihnen mit Hlinka und Wallner zwei Defensivspezialisten im zentralen Bereich. Das versuchen wir natürlich auszunützen. Ich denke, es wird ein sehr chancenarmes Spiel werden, aber ich bin davon überzeugt, dass unsere Offensive den einen oder anderen Treffer erzielt und wir werden hinten definitiv zu Null spielen.
Erwartest du also einen beinharten Abstiegskampf am Platz?
Sebastian Siller: Ich denke, es wird wieder ein ähnliches Spiel wie in Mattersburg werden. Es wird aber vielleicht spielerisch ein bisschen besser werden, weil Wiener Neustadt aus meiner Sicht fußballerisch die bessere Mannschaft ist als Mattersburg. Darum wird es wohl ein Kampfspiel werden, das hoffentlich einige fußballerisch gute Szenen bietet.
Kommen wir zu dir als Person. Glaubst du, dass du jetzt in der Bundesliga angekommen bist?
Sebastian Siller: Nein, davon würde ich noch nicht sprechen. Ich würde einfach sagen, dass ich jetzt zwei gute Spiele gemacht habe, weiß aber auch, dass es „nur“ zwei gute Spiele waren. Ich hoffe, dass ich den Schwung jetzt bis zum Saisonende mitnehmen kann. Danach sieht man, wie es weitergeht und ich hoffe darauf, dass ich in der nächsten Saison von Anfang an dabei bin.
Wo siehst du deine Stärken und was kannst du von Martin Svejnoha noch lernen?
Sebastian Siller: Meine Stärken sehe ich im kämpferischen und taktischen Bereich aber auch im „Push-Bereich“, also, dass ich die Mannschaft mitreißen kann. Von Martin kann ich noch sehr viel lernen. Er ist ein sehr routinierter Spieler. Er löst viele Situationen sehr abgebrüht und er ist die Ruhe in Person. Ich hingegen bin oft noch sehr aufbrausend und in manchen Situationen zu hektisch. Vielleicht ist aber auch genau das eine gute Mischung, die wir im Moment haben.
Du hast bei der Pressekonferenz gesagt, dass du nicht auf den Mund gefallen bist und dass die Jungen das Kommando übernommen haben. Wie ist es dazu gekommen?
Sebastian Siller: Tomas Abraham ist ausgefallen, das war sehr bitter für uns, und wir haben davor einige Spiele verloren. Wir haben gewusst, dass wir die Chance jetzt beim Schopf packen müssen und dass das unsere letzten Möglichkeiten sind, in der Bundesliga zu verbleiben. Darauf haben wir alles aufgebaut. Daniel Schütz hat das aus meiner Sicht von Anfang an übernommen. Er hat gesagt „He, Jungs, was ist jetzt?“ und hat im Training einmal ein Machtwort gesprochen. Er hat uns damit irgendwie mitgerissen. Es sagt jetzt jeder zum Anderen „Das stört mich, mach das richtig!“. Dadurch motivieren wir uns jetzt gegenseitig. Das hat in den letzten zwei Runden sehr gut funktioniert.
In der letzten Woche war Marco Kofler bei der Pressekonferenz. Auf die Frage, was man jetzt in der verbleibenden Zeit bis zum Spiel machen wird, hat er geantwortet: „Wir fahren nach Mattersburg, schlafen, essen, schlafen, essen, schlafen, essen.“ Wie würdest du jetzt die Fahrt nach Wiener Neustadt beschreiben: Ist das jetzt ähnlich?
Sebastian Siller: Wir fahren mit dem Bus, essen, schlafen, dann essen, schlafen, dann essen, schlafen, und dann holen wir die drei Punkte!“
Danke für das Interview!
Sebastian Siller: Danke!