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Blick in den Tabellenkeller: Runde 32

Das Saisonfinale rückt immer näher, nach derzeitigem Stand der Dinge sieht es danach aus, als könnte die Entscheidung im Abstiegskampf erst in der letzten Runde fallen. Alle vier Abstiegskandidaten griffen diesmal zeitgleich ins Geschehen ein und betraten um 18.30 Uhr den Rasen. Während der folgenden 90 Minuten waren alle vier Mannschaften zumindest einmal Tabellenletzter. Doch wer sollte um 20.15 Uhr Inhaber der roten Laterne sein?

Der FC Wacker Innsbruck gastierte diesmal bei Wiener Neustadt. Mattersburg empfing zu Hause den Aufsteiger WAC. Admira Wacker musste auswärts bei Salzburg antreten.


Platz 10: Admira Wacker: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 28

Salzburg – Admira Wacker 2:1 (0:0)

Spielbewertung: Admira-Trainer Didi Kühbauer wartete schon vor Spielbeginn mit einer echten Überraschung auf. Er verzichtete freiwillig auf sein Stürmerduo Schwab und Ouedraogo, weil sie bei der nächsten Gelben Karte für das Heimspiel gegen Sturm Graz gesperrt wären. Ein klares Signal also, dass er sich gegen die „Blackies“ mehr ausrechnet als im Spiel gegen Salzburg. Von Beginn an zeigten die Südstädter jedoch, dass sie unbedingt Zählbares aus der Mozartstadt entführen wollten, versteckten sich nicht und versuchten frech nach vorne zu spielen. Bei einer Kontergelegenheit in Minute 9 fand die Kühbauer-Elf plötzlich eine 3:1-Überzahl vor, doch Seeger verstolperte den Ball. Mit Fortdauer der ersten Hälfte geriet die Admira mehr und mehr in die Defensive, Salzburg gelang es aber nicht, den letzten Pass an den Mann zu bringen. Die wenigen Kontermöglichkeiten und Distanzschüsse konnte die Admira auf der Gegenseite nicht zu Torchancen nützen. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabine.

Das erste Highlight in Halbzeit zwei wurde dann von der Admira gesetzt: Seeger marschierte nach einem schönen Solo Richtung Salzburger Tor und wurde knapp vor der Strafraumgrenze von Sekagya gelegt. Neben der Gelben Karte für den Verteidiger hatte diese Aktion noch eine weitere unangenehme Folge für die Salzburger: Toth verwandelte den dafür angezeigten Freistoß zur 1:0-Führung für Admira Wacker (51. Minute). Die folgenden Minuten brachten ein stürmisch angreifendes Heimteam, das aber weiterhin beim letzten Pass Probleme hatte bzw. in letzter Sekunde von einer gut kämpfenden Admira am Torschuss gehindert werden konnte. Doch in der 63. Minute musste die Kühbauer-Elf dann doch den Ausgleich hinnehmen: Der zuvor eingewechselte Nielsen leitete in seiner ersten Aktion einen weiten Pass auf ihn auf Alan weiter, der die Flanke mit dem Kopf zum Ausgleich weiterverarbeitete. In der 69. Minute schoss Thürauer aus gut 20 Metern auf das Tor von Gustaffson, der zu schwache Schuss stellte den Schweden allerdings vor keine größeren Probleme. Ein schöner Angriff zwei Minuten später erzeugte da schon mehr Gefahr, Thürauer setzte den Kopfball aber knapp über das Gehäuse. Kurz darauf vergab Alan eine große Chance. In der 74. Minute dann die spielentscheidende Situation: Mane setzte im Zweikampf mit Drescher seine Hand ein, streckte diesen nieder, Mane zog allein Richtung Admira-Tor und traf zum 2:1. Viel Pech also für die Niederösterreicher, das Tor hätte wohl nicht zählen dürfen! Doch wie sah die Antwort der Kühbauer-Elf aus? In der 81. Minute verstolperte Tito in aussichtsreicher Position den Ball im gegnerischen Strafraum, in Minute 90 setzte Windbichler einen Kopfball zu zentral auf das Tor, Gustaffson hielt sicher. In der Nachspielzeit ließ Mane noch eine Möglichkeit zum 3:1 aus.  

Fazit: Wenn man 1:0 in Führung geht und das 1:2 aus einem Treffer, der nicht zählen hätte dürfen, bekommt, muss man natürlich enttäuscht sein. Doch muss man sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass man bei den wenigen sich bietenden Möglichkeiten nicht gerade geschickt vorging. In letzter Zeit sind die Niederösterreicher allerdings auch nicht gerade vom Glück begünstigt. Diese Niederlage hatte den Fall in den Tabellenkeller zur Folge.

Platz 9: FC Wacker Innsbruck: Punktezuwachs: +1;  Gesamtpunktestand: 30

Wiener Neustadt – Wacker Innsbruck 2:2 (1:2)

Spielbewertung:  Die erste Möglichkeit der Begegnung auf tiefem Terrain (starker Regen) gehörte Wacker Innsbruck: Wallner vergab in der 6. Minute eine gute Möglichkeit aus kurzer Distanz. Eine kalte Dusche gab es für die Innsbrucker dann gleich in der 12. Minute: Eine weite Flanke leitete Friesenbichler, der knapp im Abseits stand, per Kopf auf Fröschl weiter, dieser ließ Svejnoha aussteigen und traf zur Führung der Niederösterreicher. Neben dem nicht gegeben Abseits schien der Treffer aber auch von der Innsbrucker Verteidigung vermeidbar, Svejnoha ließ sich von Fröschl sehr leicht ausspielen. Der Gegentreffer schien die Kirchler-Elf aber richtig wachzurütteln, ab diesem Zeitpunkt spielte eigentlich nur noch Wacker Innsbruck. Die Überlegenheit konnte dann auch recht schnell in den Ausgleich umgemünzt werden, Saurers Freistoß-Flanke brachte Piesinger mit einem aufgesetzten Kopfball im Tor unter (24. Minute). In der 30. Minute fand Alexander Hauser nach einem Eckball eine große Chance auf die Führung vor, Vollnhofer konnte den wuchtigen Kopfball gerade noch parieren. Mit einer herrlichen Aktion ging Wacker Innsbruck dann in der 35. Minute in Front: Wallner leitete den Ball schön zu Hinterseer weiter, „Hansi“ spielte zu Hauser, der den Ball wunderschön ins lange Eck schlenzte. Ein toller Treffer! Danach fand Hinterseer noch eine gute Möglichkeit vor, ließ diese aber ungenützt. So ging es mit einer verdienten Führung in die Kabine.

Nach dem Wechsel kontrollierte Wacker Innsbruck ganz klar das Geschehen, ließ Ball und Gegner laufen, die Heimmannschaft fand vorerst kein Mittel, in die Gefahrenzone zu kommen. Minute 53 brachte eine Möglichkeit von Wiener Neustadt, Safar hielt den Friesenbichler-Schuss aber sicher. Drei Minuten später fand Hinterseer nach einem Einwurf eine tolle Möglichkeit vor, den Sack zuzumachen, sein überhasteter Schuss ging aber über das Tor. In der 59. Minute bewahrte dann Safar seine Mannschaft vor dem Ausgleich. Offenbacher drippelte sich durch die Innsbrucker Abwehr, seinen Schuss konnte der Austro-Ungar aus dem unteren Eck fischen. Minute 64 brachte dann doch den Ausgleich für Wiener Neustadt: Rauter schoss aus großer Distanz auf das Innsbrucker Gehäuse, der Ball klatschte von der Stange zurück, Fröschl reagierte am schnellsten und staubte zum 2:2 ab. Eigentlich ein Ausgleich wie aus heiterem Himmel, die heute ganz in weiß angetretenen Innsbrucker machten über weite Strecken das Spiel, Wiener Neustadt stellte aber wieder seine unglaubliche Effizienz unter Beweis. Danach wurde der Regen stärker, die tiefen Platzverhältnisse sorgten dafür, dass der Spielfluss beider Mannschaft darunter litt. Trotzdem, der Tiroler Traditionsverein fand auch noch eine weitere Chance auf die endgültige Entscheidung vor: Piesinger brachte einen Kopfball nach Echball von Merino in der 77. Minute Richtung Tor, Vollnhofer klärte mit einer tollen Parade. Wiener Neustadt wirkte jetzt etwas frischer, Fröschl setzte in der 87. Minute einen Kopfball denkbar knapp am Tor vorbei. Eine Minute später hielt Safar gleich zwei Mal seinen Kasten rein. Die letzte Chance des Spieles fanden wieder die Gäste vor, ein Kopfball von Schilling, der von der Schulter eines Neustädter Abwehrspielers abgefälscht wurde, ging knapp über die Querlatte.

Fazit: Dieser Punkte fühlt sich ein wenig wie eine Niederlage an. Der Start in das Spiel verlief denkbar unglücklich, ein Abseitstor bedeutete den Rückstand nach wenigen Minuten. Danach hatte man über weite Strecken mehr vom Spiel, kam zum Ausgleich, ging sogar in Führung, ließ Chancen zum 3:1 aus und kassierte dann den Ausgleich.

Platz 8: Wiener Neustadt: Punktezuwachs: +1; Gesamtpunktestand: 30

Wiener Neustadt – Wacker Innsbruck 2:2 (1:2)

Spielbewertung:  Wieder zeigte sich der SC Wiener Neustadt als Meister der Effizienz: Bereits die zweite Chance wurde zum Führungstreffer genützt, allerdings mit dem Schönheitsfehler, dass das Tor wegen Abseits nicht zählen hätte dürfen. Danach geriet man allerdings gehörig in Bedrängnis, dem Angriffselan von Wacker Innsbruck hatte man nur wenig entgegenzusetzen. So kassierte man den Ausgleich und geriet sogar in Rückstand. Man merkte den Niederösterreichern die Verunsicherung deutlich an. Einzig in der 27. Minute, als Siller in letzter Sekunde vor Friesenbichler den Ball ins Out köpfelte, zeigte Wiener Neustadt einen Hauch von Gefährlichkeit. Somit ging man mit einem Rückstand von 1:2 in die Pause.

Auch in Halbzeit zwei änderte sich am Spielgeschehen nichts. Wiener Neustadt hatte zunächst nicht die Mittel, die Innsbrucker, die Ball und Gegner laufen ließen, zu gefährden. So dauerte es bis zur 59. Minute, als Offenbacher nach toller Einzelleistung auf das Innsbrucker Gehäuse schoss und in Safar seinen Meister fand. Die 64. Minute brachte dann den Ausgleich für die Pfeifenberger-Elf: Rauter setzte einen Weitschuss an die Stange, Fröschl verwertete den Abpraller zum 2:2. In der 78. Minute konnte sich Vollnhofer nach einem Piesinger-Kopfball auszeichnen. In der 87. Minute verfehlte ein Fröschl-Kopfball das Innsbrucker Gehäuse nur knapp.

Fazit: Wiener Neustadt zeigte auch in diesem Match wieder, dass sie kein Spiel aufgeben. Auch ein Rückstand oder spielerische Unterlegenheit wirft die Niederösterreicher nicht entscheidend aus der Bahn, sie kommen über viel Kampfgeist in fast jeder Partie zurück. Auch die ersten Gegentore seit dem 24. November 2012 änderten daran nichts. Das Remis brachte nach der 32. Runde Tabellenrang acht ein.

Platz 7: Mattersburg: Punktezuwachs: +3  Gesamtpunktestand: 31

SV Mattersburg: Wolfsberger AC 3:1 (3:0)

Spielbewertung: Von Beginn an zeigten die Burgenländer viel Engagement, gingen beherzt in die Partie und wurden auch schon nach 11. Minuten für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Offensivgeist belohnt: Klemen, der den gesperrten Bürger vertrat, legte den Ball quer auf Lovin, den zentral geschossen Ball ließ Dobnik überraschend passieren. Zwei Minuten später stellte der Kärntner Schlussmann unter Beweis, dass er an diesem Tag wohl besser im Bett geblieben wäre. Der sonst so sichere Schlussmann segelte nach einer Flanke von Höller am Ball vorbei, der völlig freistehende Klemen erzielte das 2:0 für die Hausherren. Auch der Rest der Wolfsberger Mannschaft wirkte in der ersten Halbzeit von der Rolle, große Lücken taten sich im Mittelfeld immer wieder auf, die sonst so kompakten Kärntner hatten wohl einen rabenschwarzen Tag erwischt. Und es kam für sie noch schlimmer: Ein Naumoski-Freistoß vom Sechzehner landete bei Klemen, der den Ball zum 3:0 in die Maschen setzte. Zwei Minuten später hätte abermals Klemen beinahe das 4:0 erzielt, sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp. Der starke Regen zeigte sich in der Folge als Spielverderber, die ärztlichen Abteilungen beider Mannschaften hatten dafür Hochsaison, mehrere Behandlungen waren die einzigen Höhepunkte bis zum Pausenpfiff.

In Durchgang zwei waren Chancen vorerst Mangelware, Wolfsberg versuchte mit viel Ballbesitz dem Spiel noch eine Wende zu geben. Die größte Chance fand aber zunächst wieder Mattersburg vor, Klemen setzte in der 58. Minute einen Ball knapp neben das Gehäuse von Dobnik. Danach spielte aber eigentlich nur noch der WAC, allerdings scheiterte man immer wieder an Borenitsch oder an Schusspech. Auch der letzte Pass kam bei den Kärntnern an diesem für sie verhexten Abend nicht an.  So dauerte es bis zur 79. Minute, ehe Topcagic das 1:3 gelang. Glück hatten die Burgenländer in der nächsten Minute, Topcagic hätte nämlich beinahe einen Doppelschlag geschafft, sein Schuss fiel aber etwas zu hoch aus. In der letzten Minute der regulären Spielzeit landete ein Schuss von Jacobo knapp neben dem Mattersburger Tor.

Fazit: Der SV Mattersburg setzte im Abstiegskampf ein deutliches Ausrufezeichen. Nach der katastrophalen Serie in den letzten Runden nützte man die starke Startphase und die Unsicherheiten von Dobnik zu einer klaren 3:0-Führung. In Halbzeit zwei zog man sich dann weit zurück, überließ den Gästen das Spiel, musste nur noch einen Gegentreffer hinnehmen. Nur 38% Ballbesitz reichten somit zum wichtigen Sieg, durch den man sich von Platz zehn auf den siebten Platz verbessern konnte.

Rundenfazit aus schwarz-grüner Sicht:

Diesmal ist es gar nicht so leicht, die Runde aus schwarz-grüner Sicht zu analysieren. „Nur“ ein Punkt ist, wenn man den Spielverlauf betrachtet, zumindest ein bisschen enttäuschend. Andererseits blieb man das dritte Spiel in Folge ungeschlagen, der Vorsprung auf den Tabellenletzten, der jetzt Admira Wacker heißt, wurde um einen weiteren Punkt auf zwei ausgebaut. Auch die Leistung war wieder gut, es war wohl eine der besten Saisonleistungen in den bisherigen Auswärtsspielen. Das Restprogramm wird beinhart, trotzdem, mit solchen Leistungen sind auch gegen Austria (H), Salzburg (A), Sturm Graz (H) und WAC (A) Punktezuwächse möglich. Die „Mission Klassenerhalt“ geht also wie die „Mission Lizenzerhalt“ weiter, hoffentlich kann man beide Aufgaben erfolgreich gestalten …

 

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Autor: Hannes Zwicknagl

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