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Kampf ums „Überleben“

Schlusspfiff am Tivoli. Kurze Stille und Betroffenheit, dann stürmen Fans vor zum Zaun, wo ihre Transparente aufgehängt sind. Schwenken große Fahnen und applaudieren ihrem Team zu. Aus ihren Kehlen war „Wir werden sterben, für euch“ zu hören, und hätte man nicht die Spieler in den schwarz-grünen Dressen enttäuscht zur Nordtribüne schleichen gesehen, man hätte meinen können, Wacker Innsbruck hätte gegen den „richtigen“ Rekordmeister aus Wien Favoriten soeben gepunktet. Es sah so aus, als würde ganz Tirol hinter seinem Verein stehen. Ganz Tirol?

Wer war Tabellenführer?

Ganz Tirol war es nicht, aber etwa 7000 davon. Und die, die gekommen sind, sahen eine Innsbrucker Mannschaft, welche den Tabellenführer und die auswärts noch ungeschlagenen „Veilchen“ regelrecht um ihren Strafraum einschnürte. Die, die nicht gekommen sind, hatten definitiv etwas verpasst. Großartige Unterstützung von den Rängen, und großartiges Spiel auf dem Grün. Jedenfalls konnten die 7000 im Stadion optisch nicht erkennen, wer an der Tabellenspitze und wer im Keller sitzt. Dramatisch wurden allerdings die letzten neun Minuten des Spiels. Die Wiener Austria reagierte mehr, als sie agierte und in der 86 Minute sprang der Ball Hosina irgendwie ans Standbein und von da ins Tor. Und nur Minuten danach blieb unseren Fans der Torschrei zweimal im Hals stecken. Eigentlich unglaublich, die schießen fast aus dem Nichts drei Tore und wir treffen zweimal die Stange, einmal die Latte und wie der Lindner den Kopfball vom Schilling noch von der unteren Ecke fischte, weiß er wohl auch heute noch nicht.

Wir geben nicht auf!

Nach Ende der Partie sah man das Entsetzen unter unseren Anhängern. Die Admira hatte dazu noch gegen inferiore Grazer 3:0 gewonnen und die Mattersburger in Ried einen Punkt geholt. Haben die Glücksritter also doch wieder zugeschlagen. Natürlich ist man nach so einem Spiel sehr niedergeschlagen, aber wie schon bei den letzten Spielen, wurde unsere Mannschaft mit viel Applaus und Gesängen verabschiedet. Die Hoffnung auf Rettung schwand vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit dahin. Das darf alles nicht wahr sein, aber ein paar Stunden danach, sieht die Welt schon wieder anders aus. Unter dem jetzigen Sky-Experten und Ex-Trainer Walter Kogler, der bis zur elften Runde das Zepter am Tivoli schwang und das im Gegensatz zu seiner jetzigen Aufgabe, nahezu „schweigsam“, war Innsbruck vom Klassenerhalt so weit entfernt, wie unsere Landeshauptstadt von einer Weltstadt. Aber zurzeit liegen wir unter der Leitung von Trainerlehrling Roland Kirchler mit unserem derzeitig ärgsten Konkurrenten Wr. Neustadt gleichauf und biegen so gemeinsam in die Zielgerade. Und wer davor am Ziel Klassenerhalt ankommt, ist noch vollkommen offen.

Salzburg Pflichtfahrt!

Worauf bezieht sich mein vorsichtiger Optimismus? Am Samstag ab 18.30 Uhr, wenn in Salzburg das „falsche“ Westderby angepfiffen wird, fehlen uns drei wichtige gelbgesperrte Spieler. Nicht fehlen, sollte hingegen der zwölfte Mann in Schwarz-Grün! Wahrscheinlich wird  dort nichts zu holen sein. Die Salzburger werden etwas gut zu machen versuchen und dementsprechend Gas geben. Aber vielleicht verfallen die „Superstars“ ihrer eigenen Zufriedenheit und wir sollten der Mannschaft den nötigen Rückhalt geben, Ihr zeigen – wir sind mit euch! Auch im Hinblick, auf das „Finale“ der Meisterschaft. Und dann werden wir weitersehen. Aber zuerst sollten wir das „Eventpublikum“ von Wals Sitzenheim aus dem eigenen Stadion singen, auch damit unser Team den Rückenwind spürt und dann in den letzten beiden Runden ist alles offen!

 

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Autor: Rudolf Tilg

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