Blick in den Tabellenkeller: Runde 33
Das Saisonende rückt nun immer näher, damit verbunden natürlich auch die Entscheidung um den Meistertitel und auch die im Abstiegskampf. In der 33. Runde mischte der FC Wacker Innsbruck in beiden Bereichen mit, traf man doch auf den Titelfavoriten Austria Wien.
Die SV Ried empfing zu Hause den SV Mattersburg, Wiener Neustadt empfing Salzburg und Admira Wacker hatte Sturm Graz zu Gast.
Platz 10: FC Wacker Innsbruck: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 30
FC Wacker Innsbruck – Austria Wien 0:3 (0:0)
Spielbewertung: Eine bittere und in der Höhe unverdiente Niederlage musste der FC Wacker Innsbruck in Runde 33 einstecken. Doch der Reihe nach: Die Schwarz-Grünen zeigten sich von Anfang an stark, attackierten früh, ließen dadurch den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Das für gewöhnlich perfekt funktionierende Kurzpassspiel der „Veilchen“ kam somit nicht zur Entfaltung. Christoph Saurer und Marco Kofler räumten im Mittelfeld ab, Saurer gelang es auch immer wieder, sich perfekt in das Offensivspiel der Innsbrucker einzuschalten, als Ballverteiler zu fungieren und er fand auch zwei gute Schussmöglichkeiten vor. Die Abwehr zeigte sich äußert stabil, nur einmal geriet man bei einer Dreifach-Chance der Wiener in Bedrängnis, die die Violetten leichtfertigt vergaben. Das Duo Svejnoha-Siller harmonierte perfekt und hielt Topstürmer Hosiner unter Kontrolle. Auch in der Offensive konnte der Tiroler Traditionsverein gefallen, zwei Schüsse von Saurer und ein guter Kopfball blieben aber die einzige Ausbeute in Halbzeit eins.
Im zweiten Abschnitt wuchs der Druck der Favoritener merklich an, doch das erste Tor wollte nicht gelingen. Die Innsbrucker gerieten nun mehr unter Druck, doch außer bei einem Schlenzer von Florian Mader musste man Göttin Fortuna eigentlich nicht bemühen. Dass das 1:0 der Wiener (83. Minute) dann aus einem völlig missglückten Schussversuch von Hosiner entsprang passte vielleicht auch irgendwie zum bisherigen Saisonverlauf. Danach fand man zwei tolle Chancen von Siller und Schilling zum Ausgleich vor, doch erstere scheiterte an der Stange, zweitere an Lindner. Aus einem Konter fing man sich dann den zweiten Gegentreffer ein, das 0:3 war dann nur noch Draufgabe.
Fazit: Wie eng und knapp diese Partie war zeigte auch eine Szene in der 29. Minute beim Stand von 0:0. Rogulj stützte sich im Strafraum bei Hinterseer bei Hinterseer auf, dieser ging zu Boden, der Elfmeterpfiff blieb aber aus. Diese Szene war wohl sinnbildlich für diese Begegnung, im entscheidenden Moment fehlte einfach das Glück. Auch das 0:1 war mehr als unglücklich. Die gute Leistung spiegelt sich zumindest im Eckenverhältnis wieder (14:4), auch Ballbesitz, Zweikampfwerte und Schussstatistik waren fast ausgeglichen. Am Ende stand man allerdings mit einem 0:3 und null Punkten da. Schade! Auch wenn es abgedroschen klingt, man muss ganz einfach versuchen, sich an der guten Leistung aufzurichten. In den ausstehenden drei Partien muss allerdings auch das Spielglück wieder zu den Innsbruckern zurückkehren und ihnen nicht die kalte Schulter zeigen. Im kommenden Auswärtsspiel gegen Salzburg wird man es auf alle Fälle brauchen, sind doch noch zusätzlich Schilling, Svejnoha und Schütz gesperrt. Zumindest kehrt „Ex-Bulle“ Wallner in die Mannschaft zurück…
Platz 9: SC Wiener Neustadt: Punktezuwachs: +0, Gesamtpunktestand: 30
Wiener Neustadt – Salzburg 0:6 (0:2)
Spielbewertung: Für die Niederösterreicher galt es im einzigen Sonntagsspiel sowohl die stolze Heimserie fortzusetzen (acht Spiele auf heimischem Boden ungeschlagen) als auch Punkte im Abstiegskampf zu sammeln. Die Salzburger erwischten einen Traumstart: Schon nach vier Minuten stellte Soriano nach guter Einzelleistung mit einem Schuss vom Sechzehner auf 0:1 für die „Bullen“. Die Salzburger kontrollierten in der Folge das Geschehen, Angriffsversuche der Wiener Neustädter wurden zumeist schon an der Mittelauflage abgefangen. In Minute 14 hatte die Pfeifenberger-Elf Glück, Mane traf mit einem Hammer aus gut 30 Metern nur die Innenstange, der Ball sprang ins Feld zurück. Siebenhandl wäre dabei ohne Chance gewesen. Nach 16 Minuten stand es dann aber doch 0:2 für den Favoriten aus der Mozartstadt, Alan wurde zentral gut freigespielt, umkurvte den Neustädter Schlussmann und schoss ins Tor. Den Niederösterreichern merkte man den Respekt vor dem regierenden Meister deutlich an, man agierte zu statisch und war zu weit vom Gegenspieler entfernt. Auch im Kombinationsspiel beging man zu viele Fehler, vor allem gelang es den Wiener Neustädtern nicht, aus dem eigenen Strafraum flüssig herauszuspielen. Der angeschlagene und diesmal geschonte Kapitän Hlinka fehlt da an allen Ecken und Enden. In der 43. Minute bewahrte Siebenhandl dann sein Team mit einer guten Fußabwehr nach einer abgerissenen Schwegler-Flanke. In der letzten Minute vergab Alan dann noch aus zwei (!) Metern, sein Schuss ging über das Tor.
Beide Mannschaften kamen unverändert auf das Feld. In der 48. Minute fand Rauter nach Martschinko-Flanke die erste Möglichkeit des Spieles für Wiener Neustadt vor, sein Schuss ging aber deutlich über das Tor. In der 50. Minute hatten die Niederösterreicher endlich einmal Platz zu kontern, Svento stoppte Rakowitz allerdings mit einem Gelb-Foul schon bei der Mittelauflage. Die Neustädter gingen nun konsequenter in die Zweikämpfe, stoppten mit vielen Fouls vorerst den Spielfluss der Salzburger. Dadurch kamen sie zwar weniger oft in Bedrängnis, ihrerseits konnten sie jedoch in keiner Phase in den Gefahrenbereich der Salzburger eindringen. In der 64. Minute erzielte Kampl aus spitzem Winkel mit einem scharfen Schuss ins lange Eck das 0:3. Zwei Minuten später schoss Berisha auf das Gehäuse von Siebenhandl, Denis Mimm fälschte den Schuss unglücklich zum 0:4 ab. Danach war der Wille bei den Niederösterreichern endgültig gebrochen und dann kam auch noch Pech dazu. Schwegler wollte querspielen, seinen Schuss lenkte Martschinko ins eigene Tor zum 0:5 ab (71. Minute). Und es kam noch schlimmer für die Neustädter, Alan stellt mit seinem Kopfball in der 78. Minute mit dem 0:6 zugleich den Endstand her.
Fazit: Vielleicht hatte man ein wenig Pech, dass man gerade in dieser Runde gegen Salzburg antreten musste. Die Schmid-Elf wollte sich augenscheinlich für die Cup-Blamage gegen Pasching rehabilitieren, was auch gelang. So hatte man dem Angriffselan von Salzburg wenig bis gar nichts entgegenzusetzen. Am Samstag geht es gegen die Wiener Austria, Trainer Heimo Pfeifenberger ist also gefordert, seine Mannschaft nach dem Debakel wieder aufzurichten.
Platz 8: Admira Wacker: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 25
Admira Wacker – Sturm Graz 3:0 (2:0)
Spielbewertung: Bei den Südstädtern kehrte Jürgen Macho nach seiner Rot-Sperre wieder ins Tor zurück. Didi Kühbauer begann mit einer offensiven Aufstellung mit zwei Stürmern (Segovia, Quedraogo), auch Ex-Innsbrucker Patrik Jezek durfte wieder einmal von Beginn an einlaufen. Was folgte, war ein Spiel, in dem Sturm Graz zwar mehr Ballbesitz hatte, dafür aber völlig ideenlos auftrat. Angriffsversuche waren Mangelware. Im Gegensatz dazu zeigten sich die Hausherren wesentlich gefährlicher und bissiger. In der 18. Minute gefährdete Quedraogo das Grazer Gehäuse (diesmal wieder von Gratzei gehütet) mit einem Schuss, der knapp über das Tor ging. In der 34. Minute ging das Heimteam dann mit einem wahren Traumtor in Führung: Thorsten Schick nahm einen zu kurz geklärten Ball knapp außerhalb des Strafraums volley und traf herrlich zum 1:0. Fünf Minuten später traf Jezek zum 2:0, somit schienen die Fronten geklärt.
In Minute 49 fand die Kühbauer-Elf eine gute Möglichkeit vor, die Führung weiter auszubauen, Gratzei konnte den Ball aber gerade noch vor der Linie wegschlagen. Wie schaute die Antwort der „Blackies“ auf den Rückstand aus? – Ein abgefälschter Schuss von Madl war das höchste der Gefühle (53. Minute). Im Gegenteil, es kam für sie noch schlimmer: Bei einem Solo von Schwab waren sieben (!) Gegenspieler nicht mehr als interessierte Zuschauer, attackierten nicht, dieser schloss zum 3:0 ab. Danach konnte Admira Wacker auch spielerisch überzeugen, wirkte gelöst, die Frage über den Sieg war bereits beantwortet. Aus Kontern wurde man immer wieder gefährlich, Quedraogo ließ in der 79. Minute eine Top-Chance zum 4:0 aus. In der 84. Minute dezimierten sich die Gäste auch noch selbst, Hölzl flog mit Gelb-Rot vom Platz. Es blieb beim 3:0 für Admira Wacker.
Fazit: Begünstigt von einer inferioren Leistung der Gäste konnte Admira Wacker die eigene Unsicherheit im Laufe des Spieles immer mehr abschütteln. Von Tor zu Tor stieg die Sicherheit im Spiel, drei wichtige Punkte konnten somit eingefahren werden. Mit dem deutlichen Sieg liegt man nun auf Platz acht, einen Punkte vor dem Abstiegsplatz. In der nächsten Runde hat man gegen den WAC auswärts eine lösbare Aufgabe, schließlich zeigt die Formkurve der Kärntner in den letzten Runden deutlich nach unten.
Platz 7: SV Mattersburg: Punktezuwachs: +1; Gesamtpunktestand: 32
SV Ried – SV Mattersburg 1:1 (1:1)
Spielbewertung: Das Spiel begann mit hohem Tempo auf beiden Seiten und einer großen Chance für die „Wikinger“ in Minute vier, die Nacho allerdings ausließ. In weiterer Folge zeigten vor allem die Rieder Angriff um Angriff, entgegen dem Spielverlauf gingen aber die Burgenländer in der 20. Minute in Führung: Naumoski und Reifeltshammer versuchten beide, eine Flanke von der Seite zu erreichen, verfehlten das Leder aber, die Rieder Abwehr vergaß dabei auf Höller, der zum Führungstreffer für die Mattersburger einschoss. Vier Minuten später musste Naumoski verletzungsbedingt ausscheiden, danach versuchten die Hausherren vehement nach vorne zu spielen, liefen sich aber immer wieder an der dicht gestaffelten Mattersburger Abwehr fest. So benötigten sie auch die Mithilfe der Gäste, um zum Ausgleich zu kommen: Nach einem langen Pass auf Walch setzte sich dieser auf der linken Seite durch, seinen Stangelpass verwertete der Mattersburger Mrvac zum 1:1 (36. Minute). Nun zogen die Innviertler ein wahres Powerplay auf, die Abwehr der Burgenländer wirkte in dieser Phase überfordert. Zudem sah Pöllhuber nach einem Zweikampf knapp außerhalb des Strafraums Rot (41. Minute). Somit schienen für die zweite Hälfte die Zeichen klar auf Heimsieg für die SV Ried zu stehen …
Der zweite Abschnitt begann wie der erste endete: Ried diktierte das Spiel, Mattersburg war mit Defensivaufgaben beschäftigt. Trotzdem, eine Vielzahl an Chancen konnte nicht produziert werden. In der 49. Minute hielt Borenitsch einen Hadzic-Schuss, in der 65. Minute konnte die Mattersburger Abwehr einen satten Meilinger-Schuss zur Ecke klären. Auch in der Schlussphase gelang es den Riedern nicht, den Ball im Mattersburger Gehäuse unterzubringen, Gartler zeigte in der 86. Minute zu wenig Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. So blieb es bei einer 1:1-Punkteteilung.
Fazit: Die Mattersburger waren über die gesamte Spielzeit die schlechtere Mannschaft, fanden kaum Torchancen vor, nützten ihrerseits die erste, zeigten nach dem Ausgleich und der Roten Karte Moral und brachten den Punkt mit ein wenig Glück über die Zeit. Ein wichtiger Punkt könnte es sein, im nächsten Spiel wartet mit Rapid im eigenen Stadion eine schwierige Aufgabe auf die Lederer-Elf.
Rundenfazit aus schwarz-grüner Sicht:
Diese Runde ist eindeutig nicht für den FC Wacker Innsbruck gelaufen. Selbst hat man gegen die Austria verloren, Mattersburg holte einen Punkt, die Admira gegen Sturm Graz sogar drei. Damit fiel man wieder auf den letzten Tabellenplatz zurück. Dennoch, es ist noch nichts verloren, man liegt punktegleich mit Wiener Neustadt, die zu Hause gegen Salzburg in ein 0:6-Debakel schlitterten, auf Platz zehn. Ein Punkt gegen Salzburg wäre am Samstag gleichermaßen eine Sensation und geradezu Pflicht.