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Blick in den Tabellenkeller: Runde 34

Im Rahmen der 34. Runde stellte sich die  Frage, ob sich eine der vier Mannschaften vom Tabellenkeller absetzen konnte, oder alles beim Alten bleiben sollte.  Die Admira wollte in der Lavanttal-Arena gegen den WAC Punkte gegen den Abstieg holen. Wiener Neustadt versuchte gegen den Fast-Meister Austria Wien zu bestehen. Der SV Mattersburg empfing Rapid. Wacker Innsbruck war beim Noch-Meister Salzburg zu Gast.

 

Platz 10: FC Wacker Innsbruck: Punktezuwachs: +0; Gesamtpunktestand: 30

FC Salzburg – FC Wacker Innsbruck 3:1 (0:1)

Spielbewertung: Der Tabellenletzte Wacker Innsbruck musste ausgerechnet gegen den regierenden Meister auswärts in Salzburg bestehen, beinahe hätten die Innsbrucker einen kapitalen Fehlstart hingelegt: Schon in der ersten Minute wurde Hierländer im Strafraum freigespielt, dieser scheiterte mit seinem Schuss allerdings an Safar. Die „Bullen“ versuchten die Kirchler-Elf in den ersten Minuten förmlich auffressen zu wollen, lediglich bei Weitschüssen von Wörgetter und Merino tauchten sie in der Offensive auf. Mane und Soriano ließen große Chancen aus bzw. scheiterten am überragenden Safar, im Gegenzug fuhr Kofler bei einer Wernitznig-Flanke nur um Zentimeter am Spielgerät vorbei (17. Minute). Mit Fortdauer der ersten Hälfte konnten die Innsbrucker den Anfangs-Elan der Gastgeber zusehends stoppen, die Defensive stand gut, die Angriffsaktionen der Salzburger wurden weniger. Und das Spiel nahm eine gute Wendung für Wacker Innsbruck, Wallner erzielte in der 38. Minute den Führungstreffer für die Schwarz-Grünen: Einen bereits geklärt geschienenen Freistoß beförderte Bergmann hoch über die Abwehr der „Bullen“, Wallner reagierte am schnellsten und stellte mit einem Volley auf 0:1, was gleichzeitig auch der Halbzeitstand war.

Der zweite Abschnitt begann wieder mit einer wütend angreifenden Schmid-Elf, aber zunächst vergab Mane noch eine tolle Chance zum Ausgleich, sein Schuss aus aussichtsreicher Position ging über das Tor. Unglücklich aus Innsbrucker Sicht dann der Ausgleich für die Mozartstädter in der 48. Minute: Hinteregger räumte im Mittelfeld Wörgetter nieder, der Schiedsrichter stand genau auf Ballhöhe, ließ aber weiterspielen. Die Heimmannschaft pfiff auf Fairplay, die Aktion lief weiter und Kampl traf zum 1:1. In der Folge drängte Salzburg auf die Führung, doch Mane (50. Minute) und Sekagya (53. Minute, Safar mit einer Glanztat) trafen nicht. Salzburg riss in dieser Phase immer wieder die Flanken der Innsbrucker auf, Hauser und Bergmann wirkten überfordert und konnten dem modernen Spielstil von Salzburg wenig entgegensetzen. Nach einigen zuvor vergebenen Möglichkeiten war es in der 68. Minute dann soweit, Salzburg erzielte die Führung: Mane tanzte seinen Gegenspieler aus, seine Hereingabe verwertete Alan zum 2:1. Ein durchaus vermeidbarer Treffer, Dakovic attackierte den Brasilianer zuvor viel zu zögerlich. Die endgültige Entscheidung dann in der 79. Minute, Mane verpasste Bergmann im Laufduell einen Schlag ins Gesicht (ähnliche Situation wie beim Sieg gegen die Admira), marschierte danach in den Strafraum und platzierte den Ball im Kreuzeck. Die Innsbrucker versuchten noch einmal zurückzukommen, Wallner schoss bei einem Konter in der 84. Minute nur hauchdünn am Pfosten vorbei. Danach fand Wallner noch zwei Halb-Chancen vor, auch Kampl und Teigl (wieder eine Glanzparade von Safar) fanden noch Möglichkeiten vor, das Ergebnis noch klarer zu gestalten.

Fazit: Wieder ein Spiel gegen einen Großen der Liga, wieder enttäuschte Wacker Innsbruck nicht, zeigte eine gute Leistung, was leider wieder fehlte, waren die Punkte. Keine Frage, aufgrund der größeren Klasse und der gezeigten Leistung war der Sieg für die Salzburger verdient, allerdings mussten sie sich bei zwei Toren (1:1 und 3:1) auch beim Schweizer Schiedsrichter Kever bedanken, der trotz Foulspielen weiterspielen ließ und somit die Torerfolge zuließ. Was bleibt sind null Punkte und der Verbleib im Tabellenkeller zwei Runden vor dem Ende der Meisterschaft.

Platz 9: SC Wiener Neustadt: Punktezuwachs: +0 Gesamtpunktestand: 30

Austria Wien – Wiener Neustadt 3:1 (2:0)

Spielbewertung:  Bei der Pfeifenberger-Elf galt es in dieser Woche zunächst einmal, die Wunden von 0:6-Debakel gegen Salzburg zu lecken. Auch gegen den Meisterschaftsfavoriten ging man natürlich als krasser Außenseiter in die Partie. Der Beginn der Begegnung brachte überlegene Austrianer, die versuchten, so schnell wie möglich den Führungstreffer zu erzielen. Die erste gute Chance in Minute acht unterband Ramsebner, der sich in einen Grünwald-Schuss warf und diesen ins Out lenkte. Auch danach fanden die Violetten gute Möglichkeiten vor, aber auch Wiener Neustadt´s Tadic fand gleich drei Mal hintereinander Chancen vor, den Führungstreffer zu erzielen (14. Minute). Auch danach vergab die Stöger-Elf Chance um Chance, ehe in der 29. Minute durch Hosiner (wer auch sonst?) das erlösende 1:0 fiel. Am Spielverlauf änderte sich nichts, in der 37. Minute stellte Grünwald per Elfmeter auf 2:0. Gleich danach jubelte der Austria-Anhang wieder, nicht wegen eines Treffers, die Führung von Wacker Innsbruck gegen Salzburg machte im Stadion die Runde. Mit einem klaren 0:2-Rückstand ging die Pfeifenberger-Elf in die Pause, bis auf die Chancen von Tadic hatte man dem Favoriten wenig entgegenzusetzen, die Wunden nach dem 0:6 schienen noch nicht geheilt zu sein. Dementsprechend verunsichert wirkte die Mannschaft auch im ersten Abschnitt.

Die zweite Halbzeit begann mit dem frühen Anschlusstreffer der Gäste, Tadic war nach einem Freistoß per Kopf zur Stelle. Das Tor änderte aber nichts am Spielverlauf, weiter war die Wiener Austria die spielbestimmende Mannschaft, allerdings ließ man den Nachdruck vermissen. So sank der Unterhaltungswert der Partie zusehends, Chancen wurden Mangelware. Die endgültige Vorentscheidung gelang dann Kienast in der 85. Minute, der aus kurzer Distanz auf 3:1 stellte. Die Wiener Neustädter versuchten noch einmal zurückzukommen, mehr als ein Kopfball des eingewechselten Friesenbichler, den Lindner parierte, kam dabei aber nicht mehr heraus.

Fazit: Auch in diesem Spiel war man wie in der Woche zuvor gegen Salzburg klar unterlegen. Mehr als der Anschlusstreffer gelang der Pfeifenberger-Elf nach schwacher erster Halbzeit nicht mehr. So geht man Kopf an Kopf mit Wacker Innsbruck in die letzten zwei Runden.

Platz 8: Admira Wacker: Punktezuwachs: +1; Gesamtpunktestand: 32

Wolfsberger AC – Admira Wacker 0:0 (0:0)

Spielbewertung:  Admira-Trainer Didi Kühbauer musste auf den gesperrten Schwab und die verletzten Routiniers Jezek und Tito verzichten. Den ersten Schuss zeigte die Admira schon nach wenigen Sekunden, Quedraogo verzog aber klar. Von Beginn an entwickelte sich ein recht munteres Spiel, beide Mannschaften versteckten sich nicht, Torchancen kamen dabei aber vorerst nicht heraus. In der 6. Minute marschierte Jacobo durch die Südstädter Verteidigung, konnte aber in letzter Sekunde vom Ball getrennt werden. Wenige Sekunden später segelte Jacobo nach einer weiten Topcagic-Flanke knapp am Leder vorbei. Erstmals gefährlich wurde die Admira in der 18. Minute durch Thürauer, Friesacher (vertrat diesmal den gesperrten Dobnik im Tor) hielt dessen Schuss auf das kurze Eck aber sicher. Schock für Admira Wacker in der 21. Minute: Nach einem langen Ball lief Topcagic allein Richtung Tor, Macho eilte aus seinem Tor und klärte. Bei dieser Aktion verdrehte sich der Schlussmann der Niederösterreicher das Knie und musste verletzt ausscheiden. Kurze Zeit später musste die nächste Stütze vom Feld, diesmal hatte es Windbichler erwischt. Unglaublich, in der 35. Minute humpelte der nächste Admiraner vom Feld, auch Palla musste ausgetauscht werden. Damit fielen innerhalb von 37 Minuten gleich drei (!) Admira-Spieler wegen Verletzungen aus – ein wirklich seltenes Bild! Auf das Niveau des Spieles wirkten sich diese Wechsel nicht gut aus, die Partie wirkte nun zerfahren, nennenswerte Aktionen blieben aus. Admira Wacker versuchte es immer wieder aus der Distanz, Gefahr konnte damit aber keine erzielt werden. Die Wolfsberger auf der Gegenseite scheiterten immer wieder am letzten Pass. Auch die vielen Fouls auf beiden Seiten wirkten sich auf den Spielfluss äußerst kontraproduktiv aus. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann mit initiativen Südstädtern, einen Schick-Schuss in Minute 27 hielt Friesacher aber ganz sicher. In der 50. Minute dann die erste Top-Gelegenheit für die Kärntner: Jacobo traf nur die Innenstange, den Nachschuss setzte de Paula in die Wolken. In der 52. Minute war der Ball dann im Tor, der Treffer von Quedraogo zählte aber wegen Handspiel nicht. In der 55. Minute setzte sich Kerhe auf der rechten Seite gut durch, sein Zuspiel in die Mitte zu Topcagic fiel aber zu ungenau aus. – Das wäre eine große Möglichkeit geworden! In der 57. Minute schon wieder Verletzungs-Alarm bei der Admira, Pranjic blieb nach einem Zweikampf mit Liendl liegen, wurde kurz behandelt, konnte dann aber weiterspielen, wirkte aber nicht mehr zu 100% fit. Die 71. Minute brachte dann Elfmeter für Admira Wacker: River hatte Schösswendter im Strafraum von hinten gestoßen, Quedraogo traf, Schiedsrichter Eisner ließ den Strafstoß aber wiederholen. Bei der Wiederholung hielt Friesacher den Penalty. Die Nerven lagen nun auf der Admira-Bank Plank, Kühbauer und sein Cotrainer wurden auf die Tribüne verwiesen. Die Admira zeigte aber viel Moral, fand in der 75. Minute durch Pranjic eine große Chance zum Führungstreffer vor, dieser vergab aber. Im Anschluss hatten die Kärntner gleich zwei große Möglichkeiten, doch Kerhe vergab allein vor Tischler und der Schlussmann hielt auch einen Freistoß von Liendl. Die Schlussphase stand ganz im Zeichen der Admira: In der 86. und 88. Minute vergab zwei Mal Quedraogo, in der 89. Minute schoss Thürauer nach einem schnell abgespielten Freistoß knapp über das Tor. In der 92. Minute ging ein Kopfball von Schösswendter über die Querlatte, Pranjic scheiterte vom Sechzehner am jungen Friesacher.

Fazit:  Unglaublich, welche Moral die Admira in diesem Spiel an den Tag legte. Drei Ausfälle verkraftet, dann den vergebene Elfmeter weggesteckt und am Schluss noch große Chancen auf den Sieg vorgefunden. Die Elfmeter-Entscheidung (Wiederholung des Elfmeters) ist zwar regeltechnisch gedeckt, allerdings gibt sie in Österreich fast keiner. Trotzdem, ein sehr wichtiger Punktegewinn für die Kühbauer-Elf, auch wenn in den letzten Minuten Chancen für einen Sieg da waren.

Platz 7: SV Mattersburg: Punktezuwachs: +3;  Gesamtpunktestand: 35

SV Mattersburg – Rapid Wien 2:0 (0:0)

Spielbewertung:  Die Mattersburger trafen im Pappelstadion auf Rapid Wien. Keine leichte Aufgabe der Papierform nach, allerdings befinden sich die Wiener im Frühjahr in einem sagenhaften Negativlauf, auch mit der Entlassung von Peter Schöttel und dem Trainerwechsel zu Zoran Barisic konnte dieser nicht gestoppt werden.
Mattersburg trat von Beginn an sehr selbstbewusst auf, ein Kopfball von Steiner landete in der 3. Minute an der Latte. Rapid in der Folge mit mehr Spielanteilen, Offensivspiel war aber keines zu sehen, zu kompliziert und einfallslos agierten die Grün-Weißen. Gefährlicher im Gegensatz dazu die Burgenländer, Höller scheiterte in der 18. Minute per Kopf wieder an Aluminium. Die Barisic-Elf versuchte es immer wieder mit hohen Bällen in die Verteidigung, gegen die großgewachsenen Mattersburger ein völlig untaugliches Mittel. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit war es dann soweit, die Burgenländer gingen in der 53. Minute in Führung: Ein Freistoß wurde von den Wienern zu kurz geklärt, Prietl beförderte den Ball noch einmal in den Strafraum, Bürger verwandelte zum 1:0. Drei Minuten später dann so etwas wie ein Lebenszeichen von Rapid, Steiner konnte im letzten Moment klären. In der 60. und 68. Minute musste Novota sein ganzes Können bei zwei Schüssen aus 30 Metern (Höller, Lovin) aufbieten, auf der Gegenseite konnte Boyd den Ball nicht im Tor unterbringen. In den nächsten Minuten wurden keine klaren Torchancen herausgespielt, Schiedsrichter Schüttengruber zeigte sechs (!) Minuten Nachspielzeit an, Klemen machte in der 93. Minute den Sack zu und erzielte den 2:0-Endstand.

Fazit: In den letzten Runden zeigte die Formkurve der Mattersburger wieder deutlich nach oben. Nachdem man sogar schon im Tabellenkeller Platz nehmen musste, ist man nun nur noch einen einzigen Punkt in zwei Spielen vom Klassenerhalt entfernt. Da hat Langzeit-Trainer Franz Lederer gute Arbeit geleistet! 

Rundenfazit aus schwarz-grüner Sicht:

Diese Runde ist weder für Wacker Innsbruck noch für Wiener Neustadt nach Wunsch gelaufen. Damit verbleiben beide mit 30 Punkten am Tabellenende. Mattersburg benötigt lediglich noch einen Punkt für den fixen Klassenerhalt. Admira Wacker ist mit 32 Punkten auch noch nicht gerettet.

Schauen wir uns das Restprogramm der vier Mannschaften an:

Wacker Innsbruck: Sturm Graz (H), Wolfsberger AC (A)

Wiener Neustadt: Wolfsberger AC (A), Sturm Graz (H)

Admira Wacker: Rapid (H), Mattersburg (A)

Mattersburg: Austria (A), Admira Wacker (H)

Der direkte Konkurrent für Wacker Innsbruck um den Abstieg dürfte wohl Wiener Neustadt heißen. Beide Mannschaften haben das gleiche Restprogramm, die Schwarz-Grünen müssen in den verbleibenden zwei Begegnungen kurz gesagt um einen Punkt mehr sammeln als die Pfeifenberger-Elf. Sollte Wiener Neustadt zwei Mal gewinnen, kann Wacker Innsbruck aber die Niederösterreicher nicht mehr überholen. Verlieren die Schwarz-Grünen gegen Sturm Graz im eigenen Stadion und Wiener Neustadt gewinnt gegen den WAC ist der Abstiegskampf bereits nach der nächsten Runde entschieden, außer man besiegt dann den WAC und die Admira verliert die beiden restlichen Begegnungen. Auf weitere Zahlenspielereien und Szenarien wird hier aber nicht weiter eingegangen. Mattersburg ist auf alle Fälle der noch notwendige Punkt zuzutrauen, lediglich Admira Wacker könnte realistisch gesehen neben Wiener Neustadt und Wacker Innsbruck noch auf der Strecke bleiben. Es bleibt also weiterhin spannend, fast ist man aus schwarz-grüner Sicht gezwungen, zu sagen: Leider …

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Autor: Hannes Zwicknagl

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