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Das Einzige, was zählt

Ein Spiel steht noch an, ein Spiel gegen den Wolfsberger AC, das nicht nur über die Liga-Zugehörigkeit des FC Wacker Innsbruck entscheidet. Nicht nur, ob man sich Bundesligist nennen darf oder doch Mitglieder der „Heute für Morgen Erste Liga“. Nicht nur, ob die Gegner Austria und Rapid Wien, Salzburg, Sturm und ja, zugegebener Maßen auch Grödig heißen oder doch Hartberg, Horn und St. Pölten. Es entscheidet sich mit diesem Spiel wohl auch der Weg, den der FC Wacker Innsbruck in den nächsten Jahren gehen kann.

Was der Fan begehrt…

Man könnte viel schreiben über die (Un-)Notwendigkeit eines hohen Verhältnisses von Ballbesitz, von der Anzahl von Flanken oder Pässen, wie viele Schüsse auf und neben das Tor bisher gefallen sind, welche Zweikampfstatistik und Verwarnungsanzahl der Gegner aufweist, wie viele Standards und Abseits, wie viele Laufmeter und Saves. Man könnte über die richtige Taktik für das Spiel schreiben oder über die generelle Absurdität derselben am Platz, doch was den elektrisierten Fan im Abstiegskampf interessiert, das ist meist nur noch eines: Tore. Wenn auf den Tribünen die Gespräche über das Geschäft, das Wetter und die Kinder verstummen und nur noch gebannt auf das Feld geschaut, gesungen, gepfiffen und geklatscht wird, dann hat das einen Grund: der FC Wacker Innsbruck braucht noch Tore gegen den Abstieg. Wenn in der 90. Minute kein einziger Parkschein am Automaten entwertet wird, sondern alle Stadionbesucher, egal auf welcher Tribüne, stehend ihren Verein, den FC Wacker Innsbruck, nach vorne treiben, dann hat das einen Grund: es wird noch ein Tor benötigt, um den Klassenerhalt zu ermöglichen. Wenn die schwarz-grüne Anhängerschaft nach dem Spiel nicht Fahrgemeinschaften heim ins Paznaun und ins Brixental, nach Osttirol und ins Außerfern, ins Puster- oder Passeiertal fixiert, sondern nach Möglichkeiten sucht, am Sonntag ins Lavanttal zu kommen, dann will sie eines sehen: Tore des FC Wacker Innsbruck. Tore, die für den Erhalt der Ligazugehörigkeit notwendig sind. Tore, wie man sie diese Saison schon 38mal gesehen hat…

Das wackere Telefonbuch

Schreter, Fernandes, Wernitznig, Wernitznig, Perstaller, Schütz, Schreter, Abraham, Bürger (ET), Wallner, Perstaller, Schilling, Sonnleitner (ET), Wallner, Bergmann, Wallner, Novak (ET), Wernitznig, Schütz, Wallner, Schütz, Wallner, Schilling, Wernitznig, Abraham, Perstaller, Hinterseer, Schütz, Perstaller, Hinterseer, Wernitznig, Majstorovic (ET), Wernitznig, Piesinger, Hauser, Wallner, Hinterseer, Wernitznig – so lauten die Torschützen des FC Wacker Innsbruck in dieser Saison. Und sie erledigten ihren Job als Abstauber, aus der Distanz, aus einem Penalty, einem Fallrückzieher, acht Kopfbällen, sechs Links-, sechzehn Rechtsschüssen und viermal durch die freundliche Mithilfe des Gegners.

Die gelben Seiten

Doch Tore entstehen nicht von alleine, es braucht Zuarbeiter. Diese „gelben Seiten“ des FC Wacker Innsbruck lauteten bisher Saurer, Wernitznig, Fernandes, Abraham, Merino, Wallner, Piesinger, Schreter, Rodler, Abraham, Hauser, Piesinger, Hauser, Perstaller, Wallner, Wallner, Merino, Schütz, Hauser, Merino, Merino, Hinterseer, Hauser, Schreter, Schreter, Wallner, Hinterseer, Schilling, Schreter, Schilling, Hinterseer, Wallner Saurer, Saurer, Hinterseer, Bergmann, Wernitznig und Perstaller. Und nein, man darf sie nicht alle in eine Berufsgruppe stecken, sie boten diverse Vorbereitungsarten: ein Abpraller, sieben Ecken, vier Flanken, ein Freistoß, sechs Kopfbälle, dreizehn Pässe, fünf Torschüsse und ein Foul, das zum Elfmeter führten, dienten der Vorlage für die umjubelten Torschützen.

Wann nur, ja wann…

Ein Tor kann jederzeit fallen, und wie wir aus Madrid wissen, auch manchmal vor Spielbeginn. Dieses „Glück“ durften die Schwarz-Grünen in dieser Saison nicht erleben – aber für alle Kabbalisten und sonstigen Zahlenmystiker, für alle Lottospieler und Savant noch ein kleiner Leckerbissen: 3 – 3 – 7 – 8 – 11 – 16 – 21 – 25 – 28 – 35 – 35 – 36 – 37 – 39 – 40 – 41 – 43 – 43 – 46 – 49 – 52 – 53 – 56 – 57 – 57 – 65 – 75 – 76 – 76 – 79 – 82 – 83 – 90 – 91 – 92 – 93 – 93 … in diesen Spielminuten fielen die 38 Tore, die dem 99jährigen FC Wacker Innsbruck die Chance eines Entscheidungsspiels in der 36. Runde ermöglichten. Und um den Klassenerhalt endgültig zu fixieren, dazu braucht es Tore, ob mit Können oder Glück, ob mit einstudierten Spielzügen oder der Brechstange, das ist in diesem letzten Spiel kaum noch von Interesse. Und es braucht Fans, die den FC Wacker Innsbruck zum Sieg tragen – und ihm nach erfolgreichem Match in den unzähligen Raststätten und Tankstellen zwischen dem Lavanttal und Innsbruck einen netten Empfang bereiten. Doch zu allererst: es braucht Tore…

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Autor: Stefan Weis

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