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Warum wir´s packen

Riesenjubel am Mittwochabend nach Schlusspfiff der Bundesligapartie zwischen FC Wacker Innsbruck und SK Sturm Graz. Zittern bis zur allerletzten Sekunde des Spiels und danach brachen alle Dämme. Als kürte man den neuen Meister, wurde das Spielfeld erstürmt und gefeiert, dass man sich um die Gemäuer des Tivolis ernsthafte Sorgen machen musste. Aber mit dem Schlusspfiff begann gleichzeitig das große Rechnen. Was wäre wenn, was passiert, wenn der gewinnen sollte oder die verlieren? Fakt ist aber, wenn wir gewinnen, können die anderen machen, was sie wollen. Der Absteiger wird dann aus dem Osten kommen. Womöglich sehr weit, aus dem Osten Österreichs.


Spannende Ausgangslage

Was heißt spannend – drei Abstiegsaspiranten kann den Klassenerhalt noch aus eigener Kraft schaffen. Es kann aber auch jeden sehr leicht erwischen. Die Admira besitzt den Nachteil, dass sie auf Schützenhilfe angewiesen sind. Spannender geht’s eigentlich nicht mehr und das war auch in dieser Form noch nie da. Zwar äußerst nervenaufreibend, aber das kann mit einem absoluten Highlight und zum Höhepunkt im Jubiläumsjahr für uns werden. Für mich wird dieses Spiel zum vorgezogenen Jubliäumsspiel und hat den selben Stellenwert wie das entscheidende Spiel Pasching vor drei Jahren: Klassenerhalt in der letzten Runde.

Im Gedanken zurück

100 Jahre jung wird der FC Wacker Innsbruck. In diese Geschichte fällt auch eine Ära, in der der Fußballklub Wacker Innsbruck gar keine Fußballmannschaft in einem Bewerb vertreten hatte und wo es im Everensel in der Schöpfstraße zu regelmäßigen Vereinsabenden kam. Legendär und einzigartig diese Zeit und bei einem dieser Abende hatte ich ein Gespräch mit  Tommy Gassler über alte Zeiten, der schwarz–grünen Zukunft und den damit verbundenen Hoffnungen. Was haben wir nicht alles erlebt? Fehlt nur noch eines – ein Klassenerhalt, der in allerletzter Sekunde eingefahren wird. Wow, das wäre ein Erlebnis! Tommy redete mit strahlenden Augen. Kein Zweifel, dass er dies ernst meinte und ich ihm voll beipflichten konnte. Nun könnten wir es erleben…

90 Minuten – nichts für schwache Nerven

Normalerweise könnte man getrost auf so einen Nervenkitzel verzichten. Es geht um die Zukunft des FC Wacker Innsbruck. Aber es ist nun mal so und wir werden diese Herausforderung annehmen. Sowohl Spieler als auch wir Fans. Noch einmal mobilisieren, alles geben und 90 Minuten hinter unserer Mannschaft stehen. Hoffentlich sind viele Fahnen da, denn ich werde sicher nicht immer hinschauen können. Ein Punkt könnte reichen, unter Umständen sogar eine Niederlage. Aber auf das kann man sich nicht verlassen und deshalb wird Roli Kirchler seinen Mannen volle Attacke einimpfen. Gewinnen wir, ist alles andere „povidl“!

Warum der Klassenerhalt gelingt

Nach dem katastrophalen Herbst schien unser Abstieg eigentlich schon besiegelt. Auch das Frühjahr begann mit einer 0:2 Niederlage in Ried alles andere als gut, obwohl die aus einer echten Chance gleich zwei Tore machten. Aber egal, wir Fans und die Spieler gaben nie auf. Wenn man ständig unglücklich verliert, steigt man normalerweise ab. Höhepunkt dabei sicher, als drei Tore in der Südstadt zu keinem Punktgewinn reichten. Äußerst unglücklich und unverdient, die Niederlage im Heimspiel gegen den FC Salzburg nach einer 2:0 Führung und einem bis dahin hervorragenden Spiel der Unseren.

Sensationell auch die Leistung gegen Rapid, als das Spiel mit zwei Mann weniger noch fast komplett gedreht worden wäre. Aber es gab auch immer wieder Rückschläge, wie die Niederlage am Tivoli gegen den WAC. Einige Fans wollten die Spieler zur Rede stellen und an ihr schwarz–grünes Herz appellieren. Aber was danach während der Spiele abging, ist vielleicht sogar einzigartig. Der Einsatzwille unseres Teams war nicht zu übersehen und die Fans bedankten sich auf ihre Weise. So war nach sämtlichen Spielen, ob am Tivoli oder in der Fremde am Verhalten der Fans nicht zu erkennen, ob unser Team verloren oder gewonnen hatte. Gemeinsam wurde die Mannschaft immer stärker und auch sicherer. Auch Ausfälle wurden kompensiert und warum soll sich das in Wolfsberg ändern? Darum „packt“ der FC Wacker Innsbruck den Klassenerhalt!

Auf nach Wolfsberg

Das Spiel der Spiele ist am Nachmittag. Das Wetter ist schlecht und das Gardasee Pfingstwochenende vorbei. Was könnte man Besseres vorhaben, als den FC Wacker Innsbruck bei diesem wichtigen Spiel in der Lavanttalarena zu unterstützen. Das Team wird bei einem Abstieg sicher nicht so zusammenbleiben und 1,3 Millionen weniger Fernsehgeld bei gleichbleibenden Kosten und weniger Sponsorengelder würden für unseren Verein eine mittlere Katastrophe bedeuten. Aber die Welt geht auch dann nicht unter und sportlich wird es so oder so tolle Herausforderungen geben. Aber auf das lassen wir uns erst gar nicht ein. Wie sagte unser Trainer im TV: „Diese geile Truppe kann gar nicht absteigen“ – Und mit diesen „geilen“ Fans im Rücken erst recht nicht!

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Autor: Rudolf Tilg

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