DANKE, Marcel
In der jüngeren schwarz-grünen Geschichte war ein Name stets eng verbunden mit dem FC Wacker Innsbruck. Er hat die vergangenen Jahre seit der Neugründung des Vereins miterlebt und entscheidend mitgestaltet. Er ging mit dem Verein durch dick und dünn. Erlebte Höhen und Tiefen. In einer Fußballwelt in der Vereinstreue zu den seltenen Attributen gehört, war er so etwas wie einer der letzten Mohikaner. Doch im Jubiläumsjahr 2013 trennen sich die Wege des Traditionsvereins vom Tivoli und der Nummer 13.
Die Anfänge
Am 29. September 1981 wurde Marcel Schreter in Innsbruck geboren. Schon in jungen Jahren jagte der Offensivspieler dem Ball nach. 1988 begann er für den SV Telfs seine Schuhe zu schnüren. Schon damals bewies Schreter Clubverbundenheit, denn er blieb bei seinem Heimatverein bis 2002. In Telfs, wo der Linksfuß auch wohnt, durchlief der spätere Stürmer alle Nachwuchsstationen bis hin zur Kampfmannschaft. 2002 wechselte Schreter zu Wattens. Nach dem Crash des FC Tirol und mit der Neugründung des FCW, begann als SPG Wattens/Wacker in der Regionalliga West die Mission Rückkehr ins Oberhaus. Schreter bezog im linken Mittelfeld Stellung und war an 27 Spielen beteiligt, wobei ihm fünf Tore gelangen. Auch in den Relegationsspielen gegen den SV Schwechat trug "Schreti", wie ihn seine Mannschaftskollegen rufen, seinen Teil bei. Am Ende stand die erste Aufstiegsfeier für Marcel Schreter.
Zurück in der Bundesliga
Wacker war nicht zu stoppen. Auch am Ende der zweiten Liga stand der schwarz-grüne Verein ganz oben in der Tabelle. Schreter bestritt seine ersten Zweitligaspiele für Innsbruck. Insgesamt kam er auf 25 Meisterschaftseinsätze. Der FCW war zurück in der Bundesliga. Für den Offensivspieler dauerte es bis zur dritten Runde ehe er auch am Platz Bundesligaluft schnuppern durfte. Am Ende der Aufstiegssaison standen 20 Einsätze zu Buche. Neun Mal davon gehörte er zur Startelf. Ein Torjubel sollte der Nummer 13 noch nicht vergönnt sein. Aber ihm gelangen vier Torvorlagen. In Runde 19 gastierte die Admira am Tivoli. Dieses Spiel endete 4:0. Die ersten drei Treffer servierte der Telfser allesamt den späteren Torschützen.
Die Spielsaison 2005/06 brachte für die Nummer 13 ebenso viele Einsätze. In der 15. Runde gastierte der FC Wacker Innsbruck in Pasching. Ein Ort, der für Marcel Schreter noch später ein guter Boden sein sollte. Es lief die 65. Minute, als Andreas Hölzl den Ball zu Schreter abgab. Mit seinem linken Fuß zog der Offensivspieler ab und erzielte sein erstes Bundesligator. Damals gewann Wacker 2:3. Der nächste Spieltag brachte für Innsbruck das Westderby zu Hause. Die Salzburger mussten am Ende eine 3:0 Niederlage mit nach Hause nehmen. Vor der Pause hatte Wacker Innsbruck Freistoß. Schreter führte diesen aus, Feldhofer war mit dem Kopf zur Stelle. In Minute 64 ein Angriff über Mimm, der den Ball flankte. Schreter packte seinen linken Fuß aus und sorgte für den Endstand. Es waren die ersten Bundesligatore und in dieser Saison auch seine letzten.
In der nächsten Bundesligaspielzeit verdoppelte Schreter die Anzahl seiner Tore. Der linke Mittelfeldspieler brachte es auf vier Treffer in 25 Einsätzen. Dann kam die Saison 07/08 in der am Ende Wacker Innsbruck den bitteren Weg eine Liga tiefer antreten musste. 24 Einsätze bestritt der Telfser in der Abstiegssaison, erzielte zwei Tore und bereitete eines vor. Beim vorerst letzten Heimspiel in der Bundesliga, der 0:5 Niederlage gegen Mattersburg, fehlte der Mittelfeldmann wegen einem Bluterguss im Knie.
Die Zweitligajahre
Nach dem Abstieg verließen fast sämtliche Spieler den FC Wacker Innsbruck. Unter den Verbliebenen war auch Marcel Schreter, der bei der erneuten Mission Rückkehr in die Bundesliga mitwirken wollte. Statt Austria Wien und Salzburg hießen die Gegner nun Austria Wien Amateure und Salzburg Juniors. Innsbruck startete fulminant in die Saison und musste erst in der achten Runde die erste Niederlage einstecken. Schreter bewies in seinen 28 Einsätzen seine große Torgefahr und netzte insgesamt zehn Mal ein. Zudem bereitete der Telfser vier Tore vor. In allen 28 Zweiligaspielen stand der Mittelfeldmann in der Startelf.
Nach der Saison 2009/10 hatte Marcel Schreter seine nächste Aufstiegsfeier. Den Innsbruckern gelang in der letzten Runde der Aufstieg in die Bundesliga. Zu nächst der Reihe nach. In der Vorbereitung auf diese Saison gastierte der HSV für ein Trainingsspiel am Tivoli. Die Innsbrucker gewannen das Spiel 1:0. Torschütze in der ersten Halbzeit: Schreter. Im Laufe der Meisterschaft funktionierte Trainer Walter Kogler seinen torgefährlichen Mittelfeldspieler zum Stürmer um. Ein Schachzug, der von Erfolg gekrönt war. Schreter bestritt in dieser Saison 33 Spiele und erzielte dabei 17 Tore. Zehn Tore bereitete der Neo-Stürmer vor. Bis zum Schluss war der Aufstieg hart umkämpft. Wacker Innsbruck, die Admira und Altach matchten sich darum.
Karrierehöhepunkt
Entschieden wurde alles am letzten Spieltag. Wacker Innsbruck fuhr als Tabellenführer nach Pasching, wo man auf die Red Bull Juniors traf. Die Autobahn war übersäht von schwarz-grünen Fahnen an diesem Tag. Es dauerte bis zur 76. Spielminute, ehe die Weichen auf Aufstieg gestellt wurden. Da nämlich war Schreter zur Stelle und schickte eine Flanke von Fabian Koch in die Maschen. In der 85. Minute erhöhte der Stürmer nach einem Pass von Sara auf 2:0. Innsbruck war zurück im Oberhaus.
Zum Auftakt der darauf folgenden Bundesliga-Saison erwartete den FC Wacker Innsbruck ein Heimspiel gegen Rapid Wien. Zehn Minuten waren in der neuen Saison vergangen, da bediente Prokopic die Nummer 13. Mit seinem linken Fuß brachte er das gut gefüllte Tivoli zum Jubeln. Das Spiel endete mit 4:0 für schwarz-grün. Auch beim dritten Treffer schlug der Linksfuß zu. Da die zweite Runde verschoben werden musste, hatte der Traditionsverein sein zweites Bundesligaspiel abermals zu Hause. Sturm Graz war der Gast. Die Partie endete 2:2. Zweifacher schwarz-grüner Torschütze: Marcel Schreter. In der Aufstiegssaison bestritt der Offensivspieler 32 Begenungen. Dabei erhöhte er sein Torkonto um zehn Treffer und lieferte vier Torvorlagen. Gegen Ende der Saison gab es für Schreter eine neue Erfahrung. Gegen die SV Ried wurde er in Minute 77 mit rot vorzeitig unter die Dusche geschickt und musste danach drei Spiel pausieren.
Die weiteren Bundesligajahre
In der Saison 2011/12 wollte dem Telfser der Knoten nicht so richtig platzen. Insgesamt bestritt Schreter 29 Spiele. Es dauerte allerdings bis zur Runde 27, ehe wieder ein Schreter-Treffer bejubelt werden konnte. Rapid Wien war zu Gast am Tivoli. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Miran Burgic den Mittelfeldspieler bediente. Der Linksfuß zog ab und traf. Nun hatte er Lunte gerochen. In Minute elf verwandelte Marcel einen direkten Freistoß. Zwei weitere Tore und ebenso viele Vorlagen, kamen noch in den verbleibenden Runden dazu.
In der abgelaufenen Spielzeit bestritt Marcel Schreter 26 weitere Spiele im schwarz-grünen Dress. Dem Stürmer gelangen zwei Treffer und vier Torvorlagen. Einer davon im Oktober 2012 als Roland Kirchler seine Premiere als Wacker Innsbruck Coach feierte. Der damalige Gegner hieß SV Ried. In der 41. Minute versenkte Schreter mit seinem rechten Fuß den Ball im Tor. In der 33. Runde gastierte die Austria aus Wien am Tivoli. Schreter stand in der Startelf. Nach 81 Minuten nahm Kirchler ihn aus der Partie. Es war der letzte Auftritt des Offensivmanns im Innsbrucker Tivoli. In der Regionalliga West absolvierte der Stürmer zwei Spiele für die Amateure. Dabei gelangen ihm ein Treffer und vier Assists.
Alles Gute Marcel
Insgesamt trug Marcel Schreter 278 Mal das Dress des Tiroler Traditionsverein. Dabei bejubelten die Fans 24 Treffer. In den Cupbewerben waren es über die Jahre verteilt 18 Partien, mit fünf Toren und zwei Vorbereitungen. Im Rahmen des Cups musste der Telfser auch eine Gelb-Rote Karte hinnehmen. Das tivoli 12 magazin wünscht Marcel Schreter alles Gute für seine Zukunft. Marcel wird mit Sicherheit noch des Öfteren im Tivoli sein. Apropos im Tivoli sein: Wenn sich einer ein Abschiedsspiel in den letzten Jahren verdient hätte, dann wohl Marcel Schreter. Und bekanntlich stehen ja Feierlichkeiten ins Haus, Schreter hätte sich als Wacker Innsbruck Legende einen großen Abschied verdient.