Legenden, Party und ein Happy End?
Turbulent ging es in diesem Jahr beim FC Wacker Innsbruck zu. Nicht nur sportlich und finanziell war die Aufregung groß. Auch um die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum gibt und gab es einige Turbulenzen. Das tivoli12 magazin hat bei Pressesprecher Felix Kozubek nachgefragt, wie es zu den einzelnen Entscheidungen gekommen ist.
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Nicht nur die organisierte Fanszene ist nicht ganz glücklich wie das alles abläuft. Es hat im Vorfeld viele Hoffnungen, viele Erwartungen gegeben, die ein oder andere Ankündigung. Bei der Generalversammlung wurden Dinge präsentiert, die entweder durchgefallen oder nie wirklich eingetreten sind. Kannst Du uns über den Stand der Dinge informieren?
Ok, also erstmal ist festzuhalten, wenn die Erwartungen sehr hohe sind, dann kann man meistens nur enttäuschen. Die Sache ist die – Thema 100 Jahre: Wir haben begonnen uns möglichst früh darauf vorzubereiten. Wir haben infolgedessen einen 100-Jahre-Koordinator eingesetzt. Das war Hansjörg Krissmer. Das war jener Herr, der bei der Generalversammlung den Mitgliedern die geplanten Projekte vorgestellt hat und versucht hat in Abstimmung mit dem Verein, mit einzelnen Gruppierungen und Fans rundherum ein Programm auf die Beine zu stellen. Es gab sehr viele Pläne. Es gibt dieses berühmte Plakat mit der Meisterschale in der Mitte, wo sehr, sehr viele Ideen präsentiert wurden. Anfang diesen Jahres ist man drauf gekommen, dass viele Dinge zwar schöne Ideen sind, aber die natürlich auch finanziert werden müssen. Wie jeder weiß sind wir in dieser Saison nicht allzu glücklich gestartet, sind dann auch in einen finanzielle Schieflage gekommen und bis nicht klar war, wie wir sportlich und finanziell gesichert sind, wurden viele Dinge auf Eis gelegt. Es ist sehr viel im Vorfeld versprochen worden, sehr viel präsentiert worden und bis heute noch nicht eingelöst. Das liegt ganz nüchtern auf dem Tisch.
Anfang des Jahres ist die Thematik 100 Jahre Wacker Innsbruck dann vom Organisator Hansjörg Krissmer zurückgekommen zum Verein (Anm. Krissmer hat seine Funktion zurückgelegt), das heißt das Clubmanagement war mit diesen Dingen betraut. Wir haben uns dann entscheiden müssen diesen ganzen Katalog abzuarbeiten, die Sachen so umzusetzen wie sie von Krissmer geplant wurden oder andere Lösungen zu suchen. Wir haben uns dazu entschieden diese Jubiläumssaison zum Anlass zu nehmen – denn unserer Meinung nach ist nicht nur das Jahr 2013 zu feiern, sondern die Jubiläumssaison 13/14 ist das Herzstück des Ganzen. Unser Plan war dann folgender: Wir starten in dieses Jahr mit einer schönen Veranstaltung, mit einem Legendenspiel. Wir wollten einen namhaften Gegner ins Tivoli einladen und das ganze mit einem großen Fanfest verbinden. Der Plan war eine schöne Auftaktveranstaltung am Tivoli zu haben.
Die große Hoffnung der aktiven Fanszene war, da es ja eine Fanfreundschaft mit Frankfurt gibt, die Eintracht ins Tivoli zu bringen. Warum ist es der HSV geworden?
Die Wünsche der Fans sind uns natürlich zu Ohren gekommen. Es war auch Eintracht Frankfurt sehr lange im Gespräch. Man hat versucht über einen unserer Sponsoren dorthin zu kommen und persönliche Kontakte zu nutzen. Das hat leider aus verschiedensten Gründen nicht geklappt. Die Hintergründe kenne ich nicht genau. Die Eintracht ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht geworden. Für den HSV hat man sich entschieden, weil der HSV erstens leistbar war. Bei der Eintracht war es beispielsweise ein Problem, dass sie ihre Auslands-Testspiele über eine Agentur abwickeln, die bei dem Thema 100-Jahr-Feierlichkeiten gleich das große Geld riechen und dann dementsprechend teuer geworden wäre. Das ist ein Grund warum die Eintracht nicht da ist.
Warum kann sich das St. Pölten leisten und wir nicht?
Wie das St. Pölten macht, weiß ich nicht. Wir haben ein buntes Rahmenprogramm drumherum, wo auch im Raum gestanden ist das ganze tv-rechtlich zu verkaufen. Sobald so etwas im Raum steht hat die Agentur ganz andere Forderungen und Begehrlichkeiten als bei einem Testspiel bei einem Zweitligisten. Es war bei uns eine ganz andere Situation wie sie in St. Pölten der Fall ist.
Der HSV ist leistbar. Der HSV ist in Tirol in der Vorbereitung inzwischen fest verankert und bereits das 10. Jahr in Tirol. Feiert also auch ein kleines Jubiläum. Der HSV ist immer noch ein großer Name, in Deutschland wie auch International. Er ist ein Traditionsverein und seit bestehen der Bundesliga dabei, was einzigartig ist in der deutschen Bundesliga. UND der HSV ist ein Mitgliederverein, wie sicherlich die Meisten wissen, und kann für uns als solcher ein Vorbild sein. Nachdem die ganzen Fakten auf dem Tisch lagen und da zum HSV einige Beziehungen bestehen wie etwas die Namen Ernst Happel, Kurt Jara oder als Spieler Kitzbichler und Baur belegen, haben wir uns entschieden, dass der HSV für so einen AUFTAKT sicher nicht die schlechteste Wahl sein wird.
Ein weiterer Kritikpunkt war der Termin. Freitags und dann um 17.15 Uhr ist recht früh. Wie kam es dazu?
Der Grund dafür ist recht schnell erklärt: Die Sommerpause ist heuer eine recht kurze. Die Mannschaft steckt mitten in der Vorbereitung. Das heißt man muss zuerst dies abstimmen. Nächste Woche ist bereits der Start in die Cup-Saison und die Woche darauf ist schon Ligastart. Es blieb also fast nur dieses Wochenende übrig. Am Samstag dem 6. Juli, übrigens mein Geburtstag, ist das Stadion bereits für den Eurobowl und die Raiders reserviert. Deshalb sind wir auf den Freitag als Ausweichtermin gekommen.
Auf das Legendenspiel wird schon voller Vorfreude hingefiebert. Man freut sich die alten Helden wieder zu sehen. Bei einem Namen wird man dann aber ziemlich stutzig: Was macht Otto Konrad beim Legendenspiel des FC Wacker Innsbruck?
Otto Konrad wird beim Legendenspiel des FC Wacker Innsbruck ab und zu im Tor stehen, immer dann wenn Stani nicht drin sein sollte. Da muss man ein wenig weiter ausholen: Da die sportliche und finanzielle Rettung des Vereins im Vordergrund stand, haben die Planungen für dieses Spiel etwas spät gestartet. Es gibt mit Ralf Schader einen Mann, der zu vielen ehemaligen Spielern sehr gute Kontakte pflegt und uns unterstütz hat und dieses Spiel organisiert. Er hat die Leute eingeladen und in Abstimmung mit dem Verein das ganze organisiert. Otto Konrad scheint ein persönlicher Freund von Ralf Schader zu sein. Uns hat es auch überrascht, dass dieser Name aufscheint. Er ist eingeladen und damit werden wir ihn wohl spielen sehen.
Eine weitere Legende aufgrund seiner 11-jährigen Tätigkeit bei uns ist Marcel Schreter. Jetzt spielt er natürlich nicht beim Legendenspiel mit da er noch aktiver Profi ist, aber ich habe erfahren, er wird trotzdem da sein.
Genau! Marcel Schreter, sehr eng verbunden mit dem FC Wacker Innsbruck, wird bei dieser Veranstaltung natürlich anwesend sein. Marcel hat uns im Sommer verlassen und wie es sich für einen Teil der Wackerfamilie gehört wird er in diesem Rahmen gebührend verabschiedet, geehrt und gedankt. Marcel wird zwischen Legendespiel und dem HSV-Spiel gebührend verabschiedet. Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele Leute kommen und Marcel einen schönen Abschied bereiten.
Es soll ein großes Fest werden. Im Anschluss an die beiden Spiele ist in der Tiroler Wasserkraft Arena ein Fanfest geplant. Wie wird der Ablauf sein und worauf darf man sich freuen?
Die kleine Eishalle wird nach dem HSV-Spiel ab 21 Uhr öffnen. Es wird eine kleine Bühne geben, zwei Djs, die für Stimmung und die musikalische Umrahmung sorgen werden. Die sind natürlich auch für Musikwünsche aller Art offen. Bei freiem Eintritt ist für Speis und Trank gesorgt. Jeder ist herzlich eingeladen vorbeizukommen. Wir freuen uns über alle, die dabei sind. Als Highlight wird es Interviews auf der Bühne mit ehemaligen Wacker-Größen wie Hansi Müller, Pipo Gorosito oder Buffy Ettmayr, der mit seinem Schmäh natürlich eine Bereicherung ist, geben. Die Interviews wird unser Stadionsprecher Christoph Knapp führen. Alles in allem wird das sicher ein gelungenes Fanfest, bei dem alle herzlich willkommen.
Es handelt sich also um die Auftaktveranstaltung des Jubiläums. Kann man schon einen kleinen Ausblick geben, einen kleinen Gusto worauf man sich noch freuen darf?
Wie bereits eingangs erwähnt sehen wir das als Auftakt. Wenn es also einen Auftakt gibt wird es auch ein schönes Ende, einen schönen Abschluss geben. Das heißt, wir spielen jetzt eine Saison und im nächsten Sommer… Ich möchte nicht zu viel versprechen, aber ich möchte allen raten intensive Fanfreundschaften zu pflegen, etwas Geduld haben und vielleicht ergibt sich dann für jene, die einen großen Wunsch haben die eine oder andere Überraschung.
Das heißt, man soll die Fanfreundschaften noch einmal vertiefen weil es im nächsten Sommer zu einem kleinen Happy End kommt?
Genau so ist es. Die Fanfreundschaften werden meines Wissens ohnehin sehr intensiv gepflegt. Dies noch mehr intensivieren – Vorfreude ist die schönste Freude. Wir sind guter Dinge, dass wir das als Abschluss im nächsten Sommer hinbekommen und ein Happy End feiern können.
Dann bedanke ich mich und wir freuen uns auf ein unvergessliches Legendenspiel und auf eine wirklich tolle Party.
P.S.: Neuigkeiten gibt es auch von den Dressen. Neben dem auf der GV präsentierten Jubiläumsdress wird es im Spätherbst eine Retro-Dress im Wackerladen geben – nicht ausgeschlossen, dass sich der FC Wacker Innsbruck im Frühjahr dann im Retro-Outfit präsentiert…