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Karl Schwarzenbrunner: „Oberste Prämisse: Verletzungs-Prophylaxe!“

Das tivoli12 magazin bat diesmal Karl Schwarzenbrunner zum Interview. Der gebürtige Bayer und ehemalige Kraft-Dreikämpfer erzählt von seinen „beschämenden Leistungen“ beim Bankdrücken und natürlich über seine tägliche Arbeit bei den Schwarz-Grünen.

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Hallo Karl! Du bist schon längere Zeit für den FC Wacker Innsbruck tätig, zuerst für die Amateure, jetzt auch für die Kampfmannschaft. Wie ist es dazu gekommen?

Karl Schwarzenbrunner: Ich bin über Florian Klausner (Co-Trainer FC Wacker Innsbruck), den ich amüsanter Weise bei einem Kleinfeld-Turnier in St. Ulrich kennengelernt habe, zum Verein gekommen. Wir sind beide Sportwissenschaftler, haben uns über diesen Bereich ausgetauscht, haben gemeinsam Kongresse besucht und dann entstand die Idee, ob ich in diesem Bereich bei den Amateuren arbeiten könnte. Oliver Prudlo, Walter Kogler und Werner Löberbauer haben mich dann fix ins Boot geholt.

Du machst ja auch Leistungssport. Wie ist dein Werdegang im Sport?

Karl Schwarzenbrunner: Ich war Kraft-Dreikämpfer, komme also aus dem Kraftsport und bin also keine Koryphäe im Fußball. Ich bin zwar unglaublich gut darin, auf die Latte zu schießen, aber das war´s dann schon mit Fußball. Damals habe ich die verschiedenen Kader in Deutschland und Bayern durchlaufen. Mir war dann aber die Schule und das Studium irgendwann wichtiger.

Wenn du Kraft-Dreikampf machst, müssen wir natürlich wissen, wie deine Leistungsdaten ausschauen?

Karl Schwarzenbrunner: Meine Leistungsdaten … von damals oder von heute?

Natürlich beides …

Karl Schwarzenbrunner: Ich war immer sehr gut im Kreuzheben. Mein bestes Ergebnis waren 302 kg. Beim Bankdrücken – das war immer mein schlechtestes Ergebnis, das ist ja fast schon beschämend – waren es 150 kg. Bei der Kniebeuge waren es 260 kg. Das waren meine allerbesten Resultate, davon bin ich jetzt aber momentan weit entfernt.

Kommen wir zurück zum Fußball. Wie läuft das bei uns ab? Ich glaube kaum, dass wir mit Bankdrücken arbeiten …

Karl Schwarzenbrunner: Die oberste Prämisse ist für mich Verletzungs-Prophylaxe, das ist das Allerwichtigste. Meine Aufgabe als Konditions- und Athletik-Trainer ist eigentlich die, dass ich die Spieler soweit bringen muss, dass alles, was die Technik und Taktik-Trainer, also Florian Klausner und Roland Kirchler, von ihnen verlangen, sie im körperlichen Bereich umsetzen können. Zum Beispiel sollen sie in der Lage sein, ein Angriffs-Pressing möglichst lange umzusetzen. Das Fußballerische ist natürlich nicht mein Themen-Bereich, dafür gibt es Bessere.

Wenn man mit unseren Spielern redet, sagen sie, dass sie jetzt Muskeln kennen, die ihnen bisher völlig unbekannt waren.

Karl Schwarzenbrunner: Natürlich trainieren wir niemals so, wie ich es in meiner aktiven Karriere gemacht habe. Das ist mir wichtig zu betonen, weil oft das Missverständnis entsteht, dass lässt sich bei einer Teamsportart so nicht umsetzen. Wir nehmen lediglich Teilaspekte heraus. Ich versuche, dass wir alles konditionsspezifisch trainieren, auch den Ausdauerbereich: Ein Innenverteidiger und ein Stürmer sind sich ähnlich. Ein Außenverteidiger und ein Innenverteidiger haben ein völlig unterschiedliches Anforderungsprofil, ein Mittelfeldspieler ist eher eine Mischform zwischen diesen beiden. Da versuche ich möglichst individuell zu trainieren. Wir arbeiten natürlich im Herzfrequenz-Bereich mit Uhren. Wenn wir Läufe machen, hat jeder einen eigenen, spezifischen Lauf, je nach Position.

Unter uns gesagt: Wie fit sind unsere Jungs?

Karl Schwarzenbrunner: Persönlich finde ich, dass sie sehr fit sind. Man wird natürlich immer an den Ergebnissen gemessen, das ist ein Faktum. Wenn sie verlieren, dann verlieren sie, dann ist das natürlich schlecht gelaufen. Vielleicht ist es dann auch meine Schuld. Ich versuche mein Bestmögliches, dass die Spieler am Spieltag möglichst fit sind und Chef-, Co- und Tormann-Trainer immer aus dem Vollen schöpfen können. Sie sollen immer möglichst den kompletten Kader zur Verfügung haben. Dann werden sich auch großartige Dinge entwickeln.

 

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Autor: Hannes Zwicknagl

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