Regel 15 – Einwurf
Eines der kuriosesten Tore in der Geschichte des Fußballs passierte am 16. September 2007 im Spiel Birmingham City gegen Aston Villa. Ausgerechnet in einem Derby warf Villas schwedischer Verteidiger Olof Mellberg einen Einwurf auf seinen finnischen Tormann Peter Enckelman zurück, der über den Ball schlug und nur noch zusehen konnte wie dieser gemächlich ins Tor kullerte. Verzweifelt griff sich der Goalie an den Kopf. Offenbar irritiert von dieser Geste entschied der Schiedsrichter auf Tor. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen überwand ein Fan die Werbebande und stellte sich direkt vor den finnischen Golaie um ihn zu verhöhnen und auszulachen ( Mellberg-Enckelman ). So kurios das alles war, das Tor hätte nicht zählen dürfen. Warum? Das erklärt Regel 15.
Der Einwurf
Der Einwurf ist eine Spielfortsetzung. Überschreitet der Ball in der Luft oder am Boden in vollem Umfang die Seitenlinie, wird ein Einwurf gegen das Team des Spielers ausgesprochen, der den Ball zuletzt berührt hat. Aus einem Einwurf kann direkt kein Tor erzielt werden. (Im beschriebenen Fall hat der Tormann den Ball nicht berührt, weshalb es mit Eckball weitergehen hätte müssen. Hätte Enckelmann das Spielgerät allerdings tatsächlich berührt, wie einst bei Reinders – Pfaff, dann wäre es ein reguläres Tor gewesen.)
Ausführung
Im Augenblick des Einwurfs muss der einwerfende Spieler:
• das Gesicht dem Spielfeld zuwenden,
• mit einem Teil jedes Fußes entweder die Seitenlinie oder den Boden außerhalb des Spielfelds berühren,
• den Ball mit beiden Händen halten,
• den Ball von hinten über seinen Kopf werfen,
• den Ball dort einwerfen, wo dieser das Spielfeld verlassen hat.
Alle Gegenspieler sind mindestens 2 Meter vom einwerfenden Spieler entfernt. Der Ball ist im Spiel, sobald er sich innerhalb des Spielfelds befindet. Der einwerfende Spieler darf den Ball erst wieder spielen, nachdem dieser von einem anderen Spieler berührt wurde.
Vergehen/Sanktionen
Der Einwurf wird von einem Feldspieler ausgeführt:
Wenn der Ball im Spiel ist und vom einwerfenden Spieler (außer mit der Hand) vor einem anderen Spieler erneut berührt wird:
• wird ein indirekter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle verhängt, an der sich das Vergehen ereignete (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Wenn der Ball im Spiel ist und vom einwerfenden Spieler absichtlich mit der Hand gespielt wird, bevor ihn ein anderer Spieler berührt hat:
• wird ein direkter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelleverhängt, an der sich das Vergehen ereignete (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
• Erfolgt das Vergehen im Strafraum des einwerfenden Spielers, wird auf Strafstoß entschieden.
Der Einwurf wird vom Torwart ausgeführt:
Wenn der Ball im Spiel ist und vom Torwart (außer mit der Hand) vor einem anderen Spieler berührt wird:
• wird ein indirekter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle verhängt, an der sich das Vergehen ereignete (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Wenn der Ball im Spiel ist und vom Torwart absichtlich mit der Hand gespielt wird, bevor ihn ein anderer Spieler berührt hat, wird:
• ein direkter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle verhängt, an der sich das Vergehen ereignete, wenn sich diese außerhalb des Strafraums dieses Torwarts befand
(siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung);
• ein indirekter Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle verhängt, an der sich das Vergehen ereignete, wenn sich diese innerhalb des Strafraums dieses Torwarts befand
(siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung).
Wenn ein Gegner den einwerfenden Spieler bei der Ausführung eines Einwurfs behindert oder stört, wird er für unsportliches Betragen verwarnt.
Bei jedem anderen Verstoß gegen diese Regel wird der Einwurf von einem Spieler des gegnerischen Teams ausgeführt.