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Wenn Fußball zur Nebensache wird

Selten kommt es vor, dass ausgerechnet der Security-Chef eines Stadions bei Fußball-Fans derart hoch angesehen ist, dass nur in höchsten Tönen von ihm gesprochen wird. Doch der ehemalige Stadion-Chef des Tivolis hatte sich über Jahrzehnte für ein gutes Verhältnis und Verständnis der hiesigen Fankultur und Fanszene eingesetzt. Gerald Falger hat bewiesen, dass ein aufeinander zugehen, ein Miteinander, ein Dialog wesentlich mehr bringt als starre Repressionen. Am 11. August, mindesten 40 Jahre zu früh, ist Gerald Falger plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Die Tivoli Nord nahm auf ihre Weise Abschied von ihrem „Vater“ und vertrauten Freund. „Die Nord leuchtet für dich, Gerry – Ruhe in Frieden“ war da vor der gesamten Tribüne zu lesen. Dort, wo sonst die Transparente der Fanclubs zu sehen sind, hing dieser Schriftzug am Geländer und zu Beginn des Spiels leuchtete es darüber lichterloh – für Gerry!

Und dass es am Tivoli überhaupt legal so leuchten darf, ist hauptsächlich ein Verdienst von Gerald Falger. Er setzte sich wie kein anderer für die Belange „seiner“ Nord ein. Man muss sich einmal vorstellen, Gerry war Security Chef am Tivoli und für die Sicherheit unserer Fantribüne verantwortlich. Aber er schaffte es, mit viel Respekt, Einfühlungsvermögen und nicht zuletzt mit einer gehörigen Portion Verständnis für junge Leute, eine Vertrauensbasis herzustellen, die überall ihresgleichen sucht. Gerry hat bewiesen, dass es einen anderen Weg gäbe, als ständig Verbote und vielseitige (selbsternannte) Regeln durchzusetzen zu wollen und so ständig ein Auslöser für Unruhe zu sein. Er begegnete Fußballfans mit Respekt und bekam diesen hundertfach zurück. Legendär Gerrys Sager in den Medien, die Nord sei leichter zu beherrschen als jedes Zeltfest. Gerry, wir vermissen dich schon jetzt!

100 Jahre FC Wacker Innsbruck

Das Jubiläumsspiel ist bereits Geschichte. Aber wir spielen aktuell unsere Jubiläumssaison und die aktiven Fanclubs der Tivoli Nord werden aus diesem Grund unsere Tribüne mit einer noch nie gesehenen Choreographie schmücken. Am Samstag waren schon Leute mit Spendenboxen am Weg, um das nötige „Kleingeld“ dafür zu sammeln. Das Geplante sprengt unsere Fanclubkassen bei weitem und so ist man auch auf die Hilfe aller WackerianerInnen angewiesen. Gegen Rapid wird dann noch einmal gesammelt und schon jetzt herzlichen Dank allen Spendern!
Für unsere Kurve und unseren Verein!

Es darf auch noch einmal gefeiert werden. Am 5. Oktober dieses Jahres wird im Z6 in der Dreiheiligenstraße 9 ein Jubiläumsfest, organisiert von der Tivoli Nordtribüne und der Faninitiative Innsbruck stattfinden. Beginn wird 21 Uhr sein und man darf sich auf wackere Legenden und weitere Überraschungen freuen.

 

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Autor: Rudolf Tilg

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