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Neunzehndreizehn war´s…

Parallel zur Jubiläumschoreographie, welche neben über 1500 Arbeitsstunden, 2600 m² Folie, eine Unmenge an Farben, Klebematerial und eine große Portion Herzblut verbraucht hatte, liefen die Vorbereitungen zur 100 Jahr Feier schon seit einiger Zeit auf Hochtouren. Am Samstag war es dann endlich so weit. Mit viel Liebe und besagtem Herzblut wurde das Z6 in Schwarz-Grün gehüllt. Da in 100 Jahren so einiges passiert, wurde die bewegte wackere Geschichte auf die Wände geheftet. Ordner, Autogrammkarten seit den Sechzigern bis heute so wie Bücher und anderes lagen zum Schmökern bereit. Für Speis und Trank war ausreichend gesorgt und so stand einem grandiosen Fest nichts mehr im Wege.


Zum Marsch geblasen

Lukas Hinterseer hatte einiges dazu beigetragen, dass die schwarz-grüne Fangemeinde so richtig in Feierlaune war. Los ging es gleich nach dem Spiel mit einem gemeinsamen Marsch Richtung Sillpark zur Dreiheiligenstraße. Geblasen wurde zwar nicht, aber dafür getrommelt, was das Zeug hielt. Stimmungsvoll und „feurig“ ging es durch Innsbrucks Straßen. Busse, Autos und Fußgänger warten und winkten fröhlich, denn der „Jubiläumszug“ hatte Vorrang. Auf den letzten 200 Metern musste sogar das „Wackermobil“ als Vorsängertransport herhalten. Von oben singt es sich einfach besser. Alles in allem war das ein Erlebnis für die Wackergemeinde. Bleibt nur zu hoffen, dass unser Erwin keinen Strafzettel bekommt, weil er mit seinem schwarz-grünen Mobil gegen die Einbahn getuckert ist!

Eröffnung

Das Z6 platzte dann aus allen Nähten. Alle Räume waren bis zum letzten Platz gefüllt. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als Martin Weberberger die Veranstaltung mit dem wackeren Legendenteam eröffnete. Martin bedankte sich fürs zahlreiche Erscheinen und erinnerte an die Gründungsjahre. Da haben sich ein paar „Leitln“ zusammengefunden, die gemeinsam Fußball spielen wollten und die wären heute sehr stolz, wenn sie wüssten, was daraus geworden ist. Dass sich in einem verqualmten Hinterzimmer eines Innsbrucker Gasthauses ein paar Männer zusammengefunden haben, um den FC Wacker Innsbruck zu gründen, ist ein Mythos. Martin erklärte, dass die Statuten des Vereins 1914 (17. Dezember) eingereicht und 1915 (5. Jänner) genehmigt wurden. Da ist unser Stern geboren. Der Ex-Vorstand merkte auch noch an, weil das „Fanfest“ in der kleinen Eishalle des Vereins nicht gerade der Renner war, habe sich die Nordtribüne entschlossen, dieses Fest zu organisieren. Denn die Wackerfamilie hält zusammen und da springt einer für den anderen im Sinne des Wackergeistes ein.

Legenden – Legenden – Legenden

Allein schon der Moderator des Abends ist eine Legende. Rainer Dirkes kam unter der Einspielung seiner Stimme beim Champions-League Qualifikationsspiels gegen Lok Moskau auf die Bühne. Tosender Applaus erwartete ihn dort und er bedankte sich für solche Feste und tolle Choreographien unserer Nordtribüne. So nah sei er uns Fans noch nie gewesen. In gewohnter Manier stellte er anwesende Ehrengäste (Didi Constantini, Peter Koncilia, Michael Streiter, Fritz Schwab, Gerhard Stocker, Josef Gunsch und unseren Trainer Roli Kirchler) vor.

Peter Koncilia

Rainer plauderte gleich einmal mit Peter Koncilia: Der lüftete gleich das Geheimnis, dass er ein Jahr jünger sei, als sein Bruder und ebenfalls Wackerlegende Friedl (konnte leider nicht kommen). Peter ist über Wattens (Spielgemeinschaft mit Wacker ab 1971) nach Innsbruck gekommen. Peter war torgefährlichster Mittelfeldspieler der Liga. 1978/79 wurden die Koncilia Brüder vom damaligen Präsidenten des FC Wacker Innsbruck und Gendarmerie- Kommandanten Erwin Steinlechner zum Gehen „überredet“. Beim Wort Gendarmarie kam im Z6 keine große Freude auf. Ganz schuldlos waren die Koncilias damals aber nicht gewesen. Peter spielte 190 Pflichtspiele für Wacker Innsbruck und erzielte dabei als Mittelfeldspieler sensationelle 77 Treffer. Sicher der Erfolgreichste am Tivoli, der aus der Mitte kam.

Didi Constantini

Unter Didi Sprechchören kam Constantini zum Mikrophon. Didi plauderte er aus dem Nähkästchen. Etwa dass er und Freund Bruno Pezzey die Fehler von Peter Koncilia und Co ausbessern mussten. Auf die Frage, wer da das Sagen hatte, er oder der leider viel zu früh verstorbene Bruno, meinte Didi, „erst war er Vorstopper und Bruno Libero und dann umgekehrt. Der Libero muss das Spiel lesen.“ Seine Zeit als Trainer in Innsbruck sah er positiv, obwohl diese Periode laut Rainer nicht immer lustig gewesen sei. Der Didi war überall als Trainer tätig und trotzdem ist man in Innsbruck nicht auf ihn böse. Rainer merkte an, dass er überall agieren konnte, während andere ehemalige Wackerspieler nicht immer freundlich empfangen werden. Didi Constantini spielte 101 Mal für den FCW (5 Tore). Außerdem ist Didis Vater am alten Tivoli der Platzwart gewesen und so verbrachte Didi fast ein Vierteljahrhundert unserer Hundertjährigen Geschichte am Tivoli.

Was Michi Streiter, Ehrenpräsident Fritz Schwab, Ex Obmann Gerhard Stocker, Präsident Josef Gunsch und Trainer Roli Kirchler zu sagen hatten und wie die Stimmung am Überkochen war, erfahren wir dann im nächsten Teil.

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Autor: Rudolf Tilg

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