„Das Team hat sich schnell selbst belohnt!“
Die Herbstsaison der Regionalliga West ist beendet. Nach dem Statistik-Teil, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, bat das tivoli12 magazin nun Trainer Thomas Grumser um seine Einschätzung der Entwicklung seiner Truppe.
Tommy, die erste Frage betrifft dich persönlich. Du absolvierst gerade die Trainerausbildung. Wie ist der aktuelle Stand?
Ich bin dabei(lacht). Im Mai geht es zum UEFA-B-Lizenz-Kurs, der zwei Wochen dauert und dann die abschließende Prüfung. Danach geht es mit dem Kurs für die UEFA-A-Lizenz weiter.
Wie bewertest du die Herbstsaison überblicksmässig?
Sehr positiv, vor allem nach den Vorgängen im Sommer und, dass die Vorbereitung nicht so gestaltet werden konnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Wie ja jeder weiß, war lange Zeit unklar, wie es weitergeht. Dennoch hat die Mannschaft mitgezogen und dieser muss man auch einen Dank aussprechen. Das zusätzliche Samstagstraining, das diese Saison eingeführt wurde, zeigt auch seine Wirkung und die Mannschaft hat sich schneller belohnt, als erwartet. Die letzten zwei Spiele waren dann nicht so erfolgreich, weil uns zwei, drei Spieler gefehlt haben. Alexander Gründler und Kevin Nitzlnader waren bei den Profis und Armin Hamzic fehlte verletzt.
Gehen wir etwas genauer auf die Statistiken ein. In 16 Spielen erzielte man 36 Tore, musste aber 28 Gegentreffer einstecken. Was ist der Grund?
Der Grund dafür ist vor allem in der Umstellung im Sommer zu suchen. Roland Kirchler und ich haben uns zusammengesetzt und die Philosophien beider Mannschaften angeglichen. Das heißt, wir wollen über die Pfeiler Kurzpassspiel und Gegenpressing gewinnen. Das hat aber auch den Nachteil, dass manche Spieler noch im letztjährigen System verhaftet sind. Daher kommt es zu Situationen, dass Spieler A presst, Spieler B sich aber zurückzieht. Dadurch entsteht Raum für die gegnerische Mannschaft und führt dann ab und zu zu einem Gegentor. Wir werden dieses Problem aber im Training beseitigen. Desweiteren wollen wir offensiven, attraktiven Fußball spielen. Ich gewinne lieber 4:3 als 1:0.
Zuhause blieb man ungeschlagen, auswärts wollte es nicht so recht klappen. Wie ist diese Bilanz zu verstehen?
Es hat sicherlich damit zu tun, dass wir in den Heimspielen auf den ein oder anderen Profi zurückgreifen konnten. Dies natürlich vor allem aufgrund der Sonntagsspiele. Auswärts hatte man eine sehr starke Auslosung, mit Wattens, St. Johann und Salzburg. In jedem Spiel waren wir in gewissen Phasen dominant, doch die Chancen wurden nicht genützt. Und genau hier versuchen wir auch in der Vorbereitung den Hebel anzusetzten. Damit wir dann im Frühjahr den ein oder anderen Punkt mehr machen. Das muss unser Ziel sein.
In der Herbstsaison holten sich ingesamt 13 Spieler aus der ersten Mannschaft Spielpraxis in der zweiten Mannschaft. Salopp formuliert: Notwendigkeit oder „Zuckerl“?
Ich würde hier nicht so stark in zwei Mannschaften unterteilen. Es sollte vielmehr als ein Kader betrachtet werden. Roland Kirchler und ich sind in Sachen Spieler in regem Austausch und nutzen die Möglichkeiten, dass Spieler aufgrund verschiedenster Ursachen zu Spielpraxis kommen. Natürlich ist es auch fein, diese Spieler zur Verfügung zu haben. Man darf nicht vergessen, dass viele Spieler direkt aus der Akademie kommen. Hier spielen sie im Erwachsenenfußball, der doch eine größere Herausforderung darstellt. Genau hier sind die Profis natürlich gut, weil sie die notwendige Ruhe haben und die Jungen spieler etwas führen können. Dadurch spielen die jungen Spieler befreiter auf und wir haben, dann wie vorher gesagt, unterschiedliche Resultate.
Alexander Fröschl und Samuel Krismer zeigten auch gute Leistungen, konnten aber den Sprung zu den Profis noch nicht so richtig schaffen. Würden sie zu einer kurzen Leihe raten?
Das ist sehr unterschiedlich. Bei Lukas Hinterseer hat es durchaus funktioniert. Alexander Gründler und Andreas Kuen zeigen jedoch, dass auch der direkte Weg sehr wohl möglich ist. Es kommt auch sehr auf die Position darauf an, ob man es in die erste Mannschaft schafft oder nicht. Am Einfachsten ist es mit messbarer Leistung zu überzeugen, das heißt, wenn man Tore schießt oder viele Assists aufweisen kann. Das haben ja Kevin Nitzlnader und vor allem Alexander Gründler gezeigt, dass es möglich ist.
Wie schaut die Vorbereitung auf das Frühjahr aus?
Wir werden bis 19. Dezember ganz normal weiter trainieren. Dann sind fünf Wochen Urlaub angesagt. Am 20. Jänner starten wir dann mit der Vorbereitung auf das Frühjahr. In den acht Wochen bis zum Start werden wir desweiteren auch acht Vorbereitungsspiele gegen Vereine aus der Tiroler Liga absolvieren.
Herzlichen Dank für das Interview.