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„Ich bin wieder zu Hause!“

Der erste offizielle Arbeitstag von Trainer Michael Streiter begann für Tiroler Verhältnisse auf ungewohnt milde Weise. Mitten im Jänner bei Frühlingstemperaturen konnte am W1 trainiert werden. Nach dem Nachmittagstraining bat das tivoli12 magazin den neuen Coach zum Interview.


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Michael Streiter, neuer Trainer des FC Wacker Innsbruck, herzlich willkommen – schon zum vierten Mal – in Innsbruck. Zwei Mal als Spieler, was schon sehr außergewöhnlich ist und jetzt ebenfalls zum zweiten Mal als Trainer. Wie ist das?

Ein sehr tolles Gefühl! Zuerst einmal danke fürs willkommenheißen. Es ist ein ganz tolles Gefühl. Ich bin heute mit unheimlicher Freude an die Arbeit gegangen. Ich bin wieder zu Hause, wo ich den Großteil meiner Karriere verbracht und schöne Erfolge gefeiert habe. Jetzt versuche ich noch einmal in diese Richtung zu stoßen, was mir als Trainer im ersten Jahr geglückt ist. Wir müssen die Spur umdrehen und die Richtung wieder finden, dann haben wir alle großen Spass.

Du warst im Sommer bereits bei den Jubiläumsfeierlichkeiten, hast beim Legendenspiel mitgemacht und wurdest von den Fans bejubelt. Damals hätte man nicht erwartet dich so schnell wieder als Aktiven hier zu erleben.

Einerseits ja, andererseits nein. Man lebt im Fußballgeschäft, das sehr kurzlebig ist. Fast nur mehr ein Tagesgeschäft. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann ist eben meist der Trainer dran. Das muss auch jedem bewusst sein, der diesen Job ausübt. Aber nichtsdestotrotz stelle ich mich dieser Herausforderung und ich denke, dass wir mit dem einen oder anderen neuen Gesicht noch mehr Qualität in die Mannschaft bekommen und wir dadurch eine Trendumkehr schaffen.

Du sprichst neue Geischter an. Wir wissen alle, dass das Budget ansich ausgereizt ist. Wie schaut die aktuelle Lage aus?

Wir führen intern mit Klausner Flo sehr intensive Gespräche. Wir loten aus in welche Richtung es geht und wir werden sehen, ob es die ein oder andere Möglichkeit gibt um am Transfermarkt tätig zu werden. Der Kader ist in diesem Umfang mit 30 Leuten fast zu groß. Das heißt Reduktion. Wir müssen schauen, ob wir den einen oder anderen verleihen können um vielleicht neue Positionen zu schaffen. Das sind die Aufgaben, die in den nächsten Wochen Flo Klausner vermehrt vollbringen muss und dann denke ich, dass wir die Chance haben das eine oder andere neue Gesicht zu präsentieren.

Gestern Leistungstests, heute erstes Training am Platz. Welchen Eindruck hast du von der Mannschaft?

Der Eindruck ist überwiegend positiv. Es sind alle bereit. Man sieht sie haben große Laufbereitschaft, großen Willen, nur sind sie oft nicht im Team unterwegs. Das habe ich auch immer wieder in Spielen gesehen, dass das Miteinander deutlich verbessert gehört um effektiv am Platz zu sein. Darauf werden wir in den nächsten Wochen den Fokus legen um viel Kompaktheit zu besitzen um den Gegnern das Toreschießen so schwierig wie möglich zu machen. Mit unserer Mannschaft, die auf den dynamischen Positionen mit sehr schnellen und dynamischen Spielern besetzt ist, werden wir die Tiefe etwas mehr suchen und aus der eigenen Hälfte etwas mehr spielen um diese Räume mehr anzulaufen.

Das Hauptaugenmerk in der Zeit bis zum Trainingslager wird worauf gesetzt?

Ganz klar, die Mannschaft kennen zu lernen. Ich habe sie zwar immer wieder von der Tribüne aus gesehen, aber wichtig ist der persönliche Kontakt zu den Spielern. Das heißt in die Spieler reinzuhören wie sie funktionieren, was ihnen Schwächen und Team bedeuten. Da habe ich einige Dinge mit den Spielern vor. Meine Aufgabe in den nächsten Wochen ist bei den Spielern in Gesprächen, in kleinen Test, denen ich sie unterziehe, rauszuhören wo sie sich am wohlsten fühlen, welches System sie gerne spielen und wo sie sich vom Kopf her wohlfühlen um der Mannschaft zu helfen.

Wir konnten heute bereits einen Testspieler in der Innenverteidigung beobachten. Schaut man sich diesen jungen Brasilianer länger an, oder bleibt es bei dieser einen Trainingseinheit?

Er bleibt die ganze Woche. Es liegt auf der Hand, dass wenn man die meisten Tore bekommt in der Defensive handeln muss. Meiner Meinung nach speziell im Zentrum sehr stabil werden muss. Jetzt haben wir einen Spieler hier, der diese Voraussetzungen mitbringt und obendrein ein Linksfuß ist, was man auf dieser Position sehr selten findet. Das wäre für mich ideal wenn er dem entspricht, was ich mir vorstelle, denn damit könnte man die Spieleröffnung viel schneller bewerkstelligen als mit zwei Rechtsfüßern. Wenn zwei Rechtsfüßer im Zentrum spielen hat der Gegner immer einen Punkt auf den er sehr schnell Pressen kann. Ich suche immer die Balance zwischen Rechts- und Linksfüßern. Jetzt müssen wir schauen, ob er entspricht und wir das finanziell möglich machen können. Wenn das so sein sollte, denke ich, dass wir wieder Stabilität in die Mannschaft bringen.

Apropos Suche: Der Posten des Co-Trainers ist noch vakant. Wie schauts aktuell aus?

Wir sind in intensiven Gesprächen und ich denke, dass wir bis Mitte, Ende nächster Woche – ziemlich sicher vor dem Trainingslager eine Entscheidung haben werden.

Vielen Dank fürs Interview und alles Gute für die Zukunft.

Danke!

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Autor: Christian Hummer

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