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„Wir werden sicher nicht den Kopf in den Sand stecken!“

Nach der ernüchternden Vorstellung in Wiener Neustadt bricht der FC Wacker Innsbruck auch dieses Wochenende wieder gen Osten auf. Mit der Wiener Austria wartet ein großer Brocken auf Schwarz-Grün. Wie Kapitän Lukas Hinterseer seine aktuelle Situation und die des Klubs sieht, verrät er dem tivoli12 magazin.


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Lukas, du bist seit dem Frühjahrsauftakt Kapitän der Mannschaft und somit auch deren Sprachrohr. Was sagst du zur aktuellen Situation?

Wir wissen alle, dass es eine ziemlich schwierige Situation ist, die nicht leicht zu verkraften ist weil wir uns vor allem in den ersten drei Runden viel mehr vorgenommen haben. Da wäre meiner Meinung nach auch wesentlich mehr drin gewesen. Das ist uns leider nicht so aufgegangen wie wir uns das erwartet haben. Wir werden sicher nicht den Kopf in den Sand stecken und aufgeben, sondern jeden Tag weiter trainieren und uns auf die Aufgabe Klassenerhalt konzentrieren.

Ist für dich die Kapitänsbinde Bürde oder mehr Ansporn?

Das ist für mich ein Ansporn. Ich denke, dass es auch ein kleines Zeichen der Anerkennung ist. Ich denke, der Trainer will mir damit zeigen, dass er mir vertraut. Ich hoffe, ich kann ihm dieses Vertrauen auch zurückgeben. Ich versuche natürlich mit Leistungen, Toren und Assists der Mannschaft zu helfen. Das ist mir im Frühjahr noch nicht gelungen, aber ich werde dafür weiterhin alles geben.

Das letzte Spiel gegen Wiener Neustadt hätte mann eigentlich gewinnen müssen. Wie ist das aus deiner Sicht gelaufen?

Ich denke, dass wir eigentlich ganz gut begonnen haben. Wenn man in so einer Situation wie wir gerade steckt, dann macht man einen Fehler, der eiskalt bestraft wird. Wiener Neustadt wusste, dass ihnen das 1:0 reicht und hat hinten dicht gemacht. Sie sind sehr kompakt gestanden – das muss man ihnen lassen. Bei uns ist das Nervenflattern dazu gekommen weil wir gewusst haben, dass die Neustädter bei einem Sieg neun Punkte weg sind. Das ist für den Kopf nicht so einfach zu verkraften. Deshalb haben wir in der zweiten Halbzeit auch zu ängstlich reagiert. Jetzt heißt es uns wieder aufzurichten und die volle Konzentration auf Samstag zu richten.

Das Nervenflattern wird immer wieder angesprochen – was macht ihr dagegen?

Ich denke, jeder muss selbst wissen wie er das am besten bewältigt. Der eine braucht ein wenig mehr, der andere beschäftigt sich mit sich selbst und macht sich seine Gedanken. Der andere geht mit ein paar Teamkollegen essen und spricht dort. Das muss jeder für sich selbst wissen. Es muss jeder Profi genug sein um zu wissen was er braucht um voll konzentriert ins Spiel zu gehen.

Die Leistung in Wr. Neustadt in der zweiten Halbzeit war nicht gerade berauschend. Dem entsprechend sind sich die mitgereisten Fans ziemlich verarscht vorgekommen. Danach gab es eine kleine Aussprache, bei der auch du dich der Kritik gestellt hast. Was wurde da angesprochen?

Es ist ja ganz normal, dass die Fans auch unzufrieden sind. Sie fahren quer durch Österreich und unterstützen uns und wollten natürlich auch unbedingt die drei Punkte mit heim nehmen. Ihr Ärger ist schon verständlich. Dem muss man sich stellen. Sie waren nicht zufrieden. Wir haben ihnen versichert, dass wir das nicht mit Absicht machen. Ich hoffe man kann sehen, dass jeder alles gibt. In dieser Situation sind die Köpfe nicht frei und man wirkt vielleicht gehemmt. Ich kann aber versprechen, dass jeder alles gibt und sich keiner aufgegeben hat.

Wie bewertest du deine eigene Leistung?

Das lasse ich lieber andere entscheiden. Ich weiß, dass ich in jedem Spiel alles gebe. Mit der Kapitänsbinde kann ich es mir nicht leisten auch nur ein Prozent weniger zu geben. Wie meine eigene Leistung war lasse ich andere bewerten. Ich konzentriere mich nur auf das nächste Spiel. Es ist mir ziemlich egal wie das andere sehen. 

War für dich die Einberufung ins Nationalteam auch eine Überraschung oder hast du damit gerechnet?

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass ich immer dabei bin. Ich denke, ich habe beim letzten Auftritt anscheinend einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist wieder eine riesige Ehre für mich dabei sein zu dürfen und vielleicht reicht es auch für einen Einsatz.

Mit dem FC Wacker Innsbruck geht es am Wochenende nach Wien zur Austria. Wie geht man dieses Spiel an?

Wir haben in dieser Woche versucht das Neustadt-Spiel zu verkraften. Das ist schon vorbei, man kann nichts mehr ändern. Jetzt heisst es die volle Konzentration auf die Austria zu richten. Wir werden wieder mit unserem Mittelfeldpressing auftreten und durch schnelles Umschalten unsere Chancen herausspielen. Natürlich sind wir keinesfalls Favorit, aber warum sollten wir nicht auch einmal gegen einen Großen gewinnen? Die haben auch ihre Probleme: einen Trainerwechsel, haben viel rotiert. Die sind vielleicht nicht so gut eingespielt. Warum sollten nicht wir das auch ausnutzen und nicht immer nur die Admira oder Neustadt? Ich bin davon überzeugt, dass wir da etwas mitnehmen können.

Alles Gute dafür und Danke!

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Autor: Christian Hummer

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