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Hoffnung ersoffen!

Hoffnung gibt es immer wieder. Auch jetzt noch. Die Gegner können auch mal Pech haben und man kann selbst einen „Lauf“ bekommen. Nur der Glaube daran wackelt ordentlich mit einer Skala über 9,9. Wie soll das gehen, schaut man sich die Gegner im Frühjahr an und warum soll es in den nächsten neun Runden komplett anders werden? Wolfsberg und die SV Ried so schwach wie noch nie in ihrer Ära gegen uns. Wr. Neustadt schoss überhaupt nur einmal auf unser Tor, um dennoch zu gewinnen. Die Wiener Austria wäre eigentlich fällig gewesen und der SK Rapid nur eine Halbzeit wirklich stark. Da passte sich das Spiel in Grödig nahtlos an. Nach ereignisloser erster Halbzeit gelang Lukas Hinterseer der vielumjubelte Führungstreffer. Die Grödiger schossen überhaupt nur einmal gefährlich auf unser Tor und das Gegentor selbst entsprang aus einem Abstoß. Mit der nächsten blauen Ballberührung landete der Ball in unserm Tor. 1:1. Aus der Traum?

Und täglich grüßt das Murmeltier

Viermal im Frühjahr geführt, viermal nicht gewonnen. So kommt man keinen Schritt vorwärts. Der Unterschied zu früheren Abstiegen und den „gerade noch“ Saisonen ist jener, dass die unmittelbaren Konkurrenten sehr stark agieren und wir das Schwächeln der Mittelständler einfach nicht ausnutzen. So schwindet die Hoffnung auf ein neuerliches Wunder. Diese stirbt aber bekanntlich zuletzt.

Kurze Reise

Normalerweise sind die Fans des FC Wacker Innsbruck eine Anreise jenseits der fünf Stunden gewöhnt. Was tut man also, wenn es deren nur zwei sind: Man trifft sich zum Weißwurstfrühstück, was aber nicht von den Kitzbühler Hahnenkammlern abgekupfert worden ist, denn im Gegensatz zu denen wissen wir, wann eine Münchner Weißwurst zu „zuzeln“ ist. Abgefahren wurde dann noch bei Sonnenschein – angekommen in der Sintflut. Der Weg quer durch den Acker zum „Stadion“ ist eher abenteuerlich gewesen. Normalerweise hätte jeder PKW und wohl auch Bus zur Eintrittskarte eine Autowäsche gratis dazu bekommen müssen. Durch den Schlamm ging es dann zu Fuß zum Stadion und da war sie in ihrer ganzen Pracht: die „Untersbergarena“. Knapp 1000 Grödiger sind dann etwa 90 Minuten über ihr Kommen nicht gerade glücklich gewesen. Aber auch die etwa 300 Innsbrucker auf der Gegenseite wären wohl lieber in der Sauna oder anderswo gewesen.

Unwirtliche Bedingungen

Was für ein trostloses Bild. Ein fast leeres Stadion, nasskalt und sehr windig ist es gewesen. Noch dazu wehte dieser eisige Wind Richtung Gästetribüne, welche natürlich nicht überdacht und mitten im Feld lag. Der Regen peitscht einem ins Gesicht und die Sicht war kaum weiter als bis zur Gegentribüne. Dann dieses Spiel oder besser gesagt, Unspiel beider Mannschaften. Die Geduld der Fans wird auf eine immer härtere Probe gestellt.

Freundliche Verabschiedung

So schlecht war es nicht, wie sich unsere Mannschaft beim Tabellenzweiten präsentierte. Und dennoch fehlt die totale Leidenschaft, welche in anderen Ligen in derselben Situation durchaus zu sehen ist. Ehrlich gesagt, ich habe selten noch, ein trostloseres Fußballspiel gesehen. Kälte, Regen und dann noch der Nebel und zu diesen unwirtlichen Bedingungen gesellte sich ein nicht gerade erwärmendes Spiel dazu. Da waren auf beiden Seiten viel zu viele Leerläufe dabei und unser FC Wacker Innsbruck nutzte die besten Chancen zum wiederholten Male nicht. So konnte man nur alle drei Minuten seine Brille abwischen und hoffen, dass man nicht vereist. Überraschend freundlich und aufmunternd wurde die Mannschaft nach dem Schlusspfiff vom schwarz-grünen Anhang verabschiedet.

Kurze Zeit später saß man schon wieder im Bus zurück nach Innsbruck und man glaubt es kaum: Die Stimmung dabei ist bestens gewesen. So als hätte man gewonnen, aber das „Fanleben“ hängt nicht immer vom Erfolg ab. Jetzt nicht und in zehn Jahren nicht, wo aber von den jetzigen Verantwortlichen im Verein keiner mehr da sein wird, wir aber zum größten Teil schon!

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Autor: Rudolf Tilg

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