Abstiegsk(r)ampf – Transparente und ein Hauch Regionalliga
Nichts wurde es mit den angepeilten sechs Punkten aus den letzten beiden Spielen gegen ein krisengeschütteltes Sturm Graz auswärts und der Admira daheim am Tivoli. Nichts wurde es mit dem Aufbäumen, Beißen und Kratzen. Dagegen machten wir die Steirer stark und es den Südstädtern leicht einen Punkt zu erobern, damit dürfte der Abstieg des FC Wacker Innsbruck wohl besiegelt sein und selten noch hat es einen verdienteren Absteiger gegeben. Geschieht nicht noch ein Wunder, aber Wunder passieren nicht alle Jahre.
Der „Sturm“ über Innsbruck
Erstaunlicherweise hielten etwa 300 Wackerfans in Graz die Treue und nahmen die weite Reise in Kauf. Die Stimmung im Sektor war richtig feurig, aber am Rasen hingegen mehr als mau. Eine desolate Leistung der Unseren wurde mit einem 1:3 der Blackies bestraft. So darf man sich im Abstiegskampf nicht präsentieren und darum drehten die meisten der mitgereisten Fans ihren „Lieblingen“ nach dem 0:3 den Rücken zu und verließen wütend und enttäuscht ihren Sektor.
Alles Wacker oder was?
Dem „Sturm“ über Innsbruck sollte ein „Sturm“ über Admira Wacker folgen. Im Spiel der „letzten Hoffnung“ versuchte man im Lager des FC Wacker Innsbruck alles, um für die nötige Fanunterstützung zu sorgen. Für eine gekaufte Eintrittskarte hätte es eine Zweite gratis dazu gegeben. Gekommen sind leider nicht viel mehr als die treuen Abonnenten. Kein Wunder aber bei den Turbulenzen, welche unseren Verein in den letzten beiden Jahren ordentlich durchschüttelten. Dagegen landet jedes Flugzeug am Innsbrucker Flughafen während des ärgsten Föhnsturms wie unter einer leichten Brise. Aber zuerst zum Sportlichen: Erste Halbzeit war eine reine Frechheit unserer Mannschaft. Nur 46% gewonnene Zweikämpfe und die Admira produzierte doppelt so viele Fouls wie die Innsbrucker. Sieht so „Abstiegskampf“ aus?
Den Fans jedenfalls blieb aus Zorn über die Leistung der Ihren im Spiel der letzten Chance buchstäblich die Zunge im Halse stecken. So war eine Stimmung am Tivoli, die sogar für ein Regionalligamatch beschämend gewesen wäre. Admira brauchte nicht und Wacker konnte nicht.
Aufbäumen? Nicht die Spieler des FCW!
In der zweiten Halbzeit wurde dann etwas mehr Druck erzeugt und die 3300 Besucher versuchten unsere Mannschaft nach vorne zu treiben. Nur die fanden die Lücke nicht. Zum Narrisch-Werden: Immer war ein Bein eines Admiraners dazwischen oder man stand sich selbst im Weg. Immer hektischer wurde es auf den Rängen. Und am Feld? Da fehlten die Ideen, die entscheidende Leidenschaft, der Biss unserer Mannschaft. Teilweise grauenhaft anzusehen, aber was erwartet man schon im Abstiegskampf? Dass dein Team alles gibt, was sie in ihrer subjektiven Sichtweise vielleicht getan haben, aber das war viel zu wenig. Knapp über 50% gewonnener Zweikämpfe insgesamt und nur ein gefährlicher Schuss auf das gegnerische Tor. Alles geben sieht meiner Meinung nach anders aus und das bekamen die Spieler nach der vierminütigen Nachspielzeit auch zu hören. Ich kann nur sagen, die meisten Spieler werden den Verein verlassen, wir aber müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit in die zweite Liga. Vielleicht glauben dann immer noch einige, alles für Schwarz-Grün gegeben zu haben…
„Wirtschaftlichkeit vor sportlichen Erfolg. Zu welchen GUNSCHten?“
Dieses Transparent prangte eine Halbzeit lang vor der Nordtribüne. Eine Botschaft, welche wohl deutlicher nicht sein kann. Oder doch? Oberhalb der Osttribüne war zu lesen: „Vorstand raus“. Dem scheint in nächster Zeit wohl ein eisiger Wind entgegen zu wehen. Die Schlagzeilen der letzten Wochen, die Personalpolitik, das fehlende Gespür für gewisse Dinge scheint in unserer Lage Salz auf die Wunden des Vereins zu sein. Aber es gibt auch Gutes zu berichten. Präsident Josef Gunsch hat sich mit seinem gesamten Vorstand sofort bereit erklärt schon am 15 April 2014 (statt erst im Mai) den Mitgliedern des FC Wacker Innsbruck Rede und Antwort zu stehen. ( Vereinsabend fixiert )
Ausgegangen ist diese Aktion von der „Initiative Mitgliederrat“ und das zeigt, dass der Verein lebt. Und ein lebendiger Verein ist der Garant für die Zukunft des FC Wacker Innsbruck und das sollte sich auch jeder überlegen, der vielleicht wegen des sportlichen Niedergangs mit dem Gedanken spielt, Mitgliedschaft und Abo nicht zu verlängern. Gerade jetzt!
Und nur an den Personen liegt es keinesfalls. Seit nunmehr 12 Jahren haben wir immer wieder dieselben Schwierigkeiten. Da waren absolute Fachleute und solide Geschäftsmänner am Werk und dennoch ist es keinem gelungen, den Verein auf gesicherte Beine zu stellen…