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Aprilscherz?

Es ist der 1. April und wie jeden Tag werfe ich einen Blick in den tivoli12 Pressespiegel. Doch heute haut‘s mich fast vom Stuhl. Gernot Gsellmann schreibt in der „Tiroler Krone“ vom bevorstehenden Engagement von Pascal Grünwald. Euphorisch wird sogar von der Heimkehr eines „verlorenen Sohnes“ berichtet.

 
Ein undankbarer Sohn, dieser Pascal Grünwald. Als langjähriger Fan des Tiroler Traditionsvereins kann ich mich noch gut an seine Transfers nach dem Aufsteig der SPG Wattens/Wacker nach Salzburg bzw. nach dem Bundesligaaufstieg zur Wiener Austria erinnern. Vor allem aber entsinne ich mich an seine Heimkehr ins schwarz-grüne Trikot. Jedes Mal wenn seine Karriere ins Stocken geraten ist, beispielsweise in Pasching oder jetzt bei der Austria, stand er beim FC Wacker vor der Türe um ihn dann, beim erstbesten Angebot schnell wieder zu verlassen.
 
Wenn die sportliche Führung jetzt auch noch glaubt, Grünwald würde als Tiroler Integrationsfigur in Betracht kommen, dann haben sie entweder die Beschimpfungen des Ex-Kapitäns der eigenen Fans  vergessen oder ignorieren diese bewusst. Das wird ein böses Erwachen, wenn man einsehen muss, dass Grünwalds Art sich so rein gar nicht als Aushängeschild vermarkten lassen kann.
 
Darüber hinaus verstehe ich beim Blick auf den Kader auch nicht, wozu man überhaupt einen neuen Torhüter holen muss. Dem Vernehmen nach sei Grünwald alles andere als günstig. Wie war das nochmal: „Wirtschaftlichkeit vor sportlichem Erfolg“???

Meiner Meinung nach verfügt der FC Wacker Innsbruck mit dem 24-jährigen Schober und den Talenten Weiskopf (20) bzw. Wedl (18)  über ausreichendes Spielermaterial mit Qualität. Wenn man sich einen vierten Tormann holen will, so doch bitte den aktuellen U18-Nationaltormann Johannes Kreidl (Aka Tirol), an dem angeblich der HSV interessiert sein soll. Damit würde die sportliche Leitung neben dem „Tiroler Weg“ auch zusätzlich ein Zeichen an junge Tiroler Fußballer senden.
 
In meinen Augen absolut grotesk wird es, wenn die sportliche Leitung, Wolfgang Schober zu einer Vertragsauflösung drängen möchte um Grünwald finanzieren zu können. Die aktuelle Nummer zwei konnte in seinen bisherigen Auftritten in der Bundesliga durchaus überzeugen und ist qualitativ mit Sicherheit gut genug um in der zweiten Liga bestehen zu können. Doch offenbar setzt die sportliche Führung des FCW lieber auf einen Spieler, der sein letztes Spiel am 14.07.2012 bestritten hat und sich ansonsten auf der Tribüne wiederfand. Mit diesem Spieler als Einser-Tormann in die neue Saison zu gehen kann doch nur ein Aprilscherz sein…

Emanuel Raggl, Innsbruck

 

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Autor: Gastkommentar

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