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„Die Dichte im Frauenfußball wird größer!“

 

In unregelmäßigen Abständen möchten wir euch die Trainerteams, Kapitäninnen, Betreuer und Spielerinnen der beiden Damenteams ein wenig näher vorstellen, um allen Mitgliedern der Wacker-Familie gerecht zu werden. Wir hoffen, damit auch noch mehr Fans für den Damen-Fußball begeistern und so den Akteurinnen auf dem Rasen langsam aber sicher einen echten Heimvorteil in Innsbruck sichern zu können. Diesmal steht die frühere Spielerin des IAC und des österreichischen Nationalteams Katharina Pregartbauer, die seit der Winterpause unsere Nachwuchshoffnungen trainiert, im Mittelpunkt.

Die 32-jährige Sportwissenschafterin, im Sternzeichen der Waage geboren, spielte in ihrer langen Karriere für GAK, SV Andritz, DFC Leoben, FC Staad, IAC/Wacker Innsbruck, Leoben, LUV Graz. Neben ihrer Beziehung pflegt sie viele Hobbys: Fußball, Snowboard, Tischtennis, Reisen, Lesen, Kino, Freunde und Freundinnen treffen. Sie selbst charakterisiert sich als positiv denkend, begeisterungsfähig, offen für Neues, dadurch aber auch immer wieder gefährdet chaotisch zu werden und Wichtiges im letzten Moment zu erledigen. So schafft sich die sensible Ehrgeizige selbst unter Stress zu setzen. Motiviert erkennt sie Prioritäten, handelt aber nach eigener Einschätzung nicht immer danach.

Du warst selbst Spielerin beim IAC. Was hat dich veranlasst nach Innsbruck zurückzukehren?

Weil ich mich in Innsbruck sehr wohl fühle und mir keine Fernbeziehung mehr vorstellen kann.

Seit wann bist du Trainerin? Welche Teams hast du schon betreut?

Seit ca. 6 Jahren. Ich habe im Nachwuchs gearbeitet und in der Steiermark die U 16 – Auswahl betreuen dürfen. Nun bin ich seit Dezember hier bei Wacker Innsbruck

Wie gefällt es der gebürtigen Steirerin in Innsbruck?

Sehr gut, ich genieße es hier den Bergen näher sein zu können. Außerdem bin ich vom Verein super aufgenommen worden.

Was würdest du einem Mädchen raten, das vorhat, Fußballspielerin zu werden?

Wichtig ist es, dass sich Mädchen die sich für Fußball interessieren, von klein auf mit den Burschen mittrainieren- hier werden sie am meisten gefordert. Leider ist es in der heutigen Zeit noch immer nicht selbstverständlich, dass Mädchen Fußball spielen- also ist es wichtig einen Verein zu finden, wo dieser Unterschied nicht spürbar ist. Fühlt man sich wohl, stimmt auch die Leistung – egal ob Mädchen oder Bursch.

Würdest du dich nochmals für Fußball als deine favorisierte Sportart entscheiden?

Keine leichte Frage, da es so viele tolle Sportarten gibt; aber ich vermute ja.

Hast du Ideen, wie man die noch immer vorhandene Skepsis gegenüber Frauenfußball abbauen könnte?

Sich an Modelle der z.B. Schweden, Deutschen oder Amerikanerinnen orientieren – dort ist es selbstverständlich, dass Mädls Fußballspielen.

Wie teilt ihr euch die verschiedenen Aufgaben im Training, während eines Spieles auf (du teilst dir mit Alexandra Hohenbruck die Betreuung des zweiten Damenteams)?

Alex ist größtenteils für das Organisatorische zuständig und übernimmt die Trainings, die ich nicht betreuen kann und ich kümmere mich größtenteils ums Sportliche. Natürlich treffen wir uns regelmäßig, um zu wissen was, wie, wann, wo und warum läuft.

Das Betreuerteam vieler Damen-Fußballklubs besteht nach wie vor oft nur aus Männern. Könntest du dir umgekehrt vorstellen eine Herrenmannschaft zu trainieren wie Helena Costa in Frankreich?

Warum nicht, in einem Monat würde es mir meine Ausbildung erlauben eine Mannschaft der zweithöchsten Liga zu trainieren. Dies würd ich mir aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zutrauen. Aber ich könnte mir gut vorstellen, ein Herrenteam zu trainieren- wichtig ist der Respekt auf beiden Seiten; wie in jedem Arbeitsverhältnis.

Wie siehst du die Entwicklung im Nachwuchsbereich bei den Damen in Österreich, speziell in Tirol? Welche Ziele hast du mit den sehr jungen Damen des FC Wacker Innsbruck?

Da ich die Entwicklung selbst über 18 Jahre verfolge, bzw. auch im Frauennachwuchsfußball beim Steirischen Fußballverband tätig bin, kann ich einen klaren Aufwärtstrend erkennen. Es kommen immer mehr gut ausgebildete Mädels nach oben. Die Dichte ist größer geworden. Waren es früher zwei Mädels, die das Zeug zur Nationalteamspielerin hatten, sind es jetzt von den Anlagen mehrere…was daraus wird, hängt von der Einstellung der Einzelnen ab.

Dass du deine Spielerkarriere beendet hast, merkt man im Frühjahr in der Meisterschaft der 2. Liga Mitte/West nicht. Aus Personalnot spielst du auch mit. Wie lässt sich da Trainerin und Aktive „unter einen Hut“ bringen? Macht das Match noch Freude?

Ob das Match noch Freude macht? Unglaubliche Freude. Durch die Notsituation muss es möglich sein beides unter einen Hut zu bringen – als Spielertrainerin sehe ich mich langfristig aber sicherlich nicht. Es braucht jemanden von außen, da die Sicht neutraler ist und es leichter ist alles zu organisieren.

Beim Besuch eines Heimspieles des zweiten Damenteams ist mir aufgefallen, wie sehr du mit dem Spielgeschehen mitlebst und die jungen Spielerinnen mit Lob und Anweisungen motivierst. Wie siehst du deine Rolle als Betreuerin.

Mein Wunsch ist es, die bestmögliche Leistung aus jeder Einzelnen herauszuholen -egal ob jung oder „alt“ – wenn die Mädels bereit sind, über ihre Grenze zu gehen, ist dies möglich. Die Voraussetzung dafür ist es einen guten „Spirit“ im Team zu haben, darauf lege ich persönlich großen Wert. Aus diesem Grund möchte ich auch in Zukunft weiter daran arbeiten. Während des Matches ist es meine Aufgabe vom Spielfeldrand positiv und konstruktiv zu coachen.

 

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Autor: Heidi Roznovsky

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