Von Hennen und Eiern
Wer sich jetzt zurecht fragt, was hat diese Überschrift denn mit dem FC Wacker Innsbruck zu tun, der, die oder es sollte sich folgende Zeilen gut durchlesen.
Fußball hat doch immer was mit Eiern und Hühnern zu tun. Seien es Hennen, die von 36 Spielen lediglich fünf gewinnen und aufgeschreckt übers Feld laufen oder die Eier, die man in diesen 36 vergangenen Runden bei den meisten Spielen in den schwarz-grünen Kasten gelegt bekommen hat. Oft, ja viel zu oft, bekam das Publikum am Tivoli einen wackeren Hühnerhaufen zu sehen. Vergebene oder bekommene Eier hin oder her, Fakt ist: Noch nie in der Geschichte des FC Wacker Innsbruck hat eine Mannschaft weniger Siege im Profifußball erreicht. Mit lediglich fünf Siegen ist man sogar schlechter als das Absteigsteam von 2007/08 – wenngleich dieses beiten Mannschaften gleich wenig Punkte (29) erreichen konnten. Mit Grauen wende ich mich von der Statistik ab, sonst bekomm ich noch ein Überraschungsei überreicht.
Eis zum Muttertag
Frauen und Kinder hatten freien Eintritt und die Männer durften diese um einen Euro Eintritt begleiten. Dennoch platzte der Tivoli nicht aus allen Nähten. Grund dafür dürfte wohl die Tatsache gewesen sein, dass es für den FC Wacker Innsbruck letztendlich um die bronzene Ananas gegangen ist. Warum die Bundesliga ihre letzte Runde ausgerechnet am Muttertag ansetzen musste, weiß wohl außerhal der Bundesliga-Geschäftsstelle niemand. Aber mitgespielt dürfte auch Petrus etwas haben. Zwei Stunden vor Spielbeginn hagelte es Eisbrocken vom Himmel. Neben dem Draht zu den Schiedsrichtern dürfte dieser nun wohl auch nach ganz oben nicht mehr ganz hinhauen. Jedenfalls über dieses Eis freuten sich nicht einmal die Kinder.
Überraschungseier zum Ehrentag
Während der ersten Halbzeit war statt der üblichen Transparente vor der Nordtribüne, der Schriftzug zu lesen: „In 35 Spielen nur fünf Dreier – dieser Mannschaft fehlen die Eier“. Die schwarz-grünen Kicker wurden dazu noch mit rohen Eiern empfangen. Dann war es still – sehr still – sehr lang. Eine Halbzeit lang kam von der Nord kein Ton. Der Dorfklub Grödig und seine 150 mitgereisten Fans gaben am Innsbrucker Tivoli den Ton an. Man kann zu dem stehen, wie man will, diese Aktion verfehlte ihre Aufmerksamkeit nicht. Auch der Liebesentzug durch ihre Fans schien die Schwarz-Grünen etwas beeindruckt zu haben. Denn auch auf dem Rasen gaben die Blauen vorerst den Ton an.
Munteres Spielchen
Mit Anpfiff zur zweiten Halbzeit ist auch die Unterstützung der Fanclubs wieder in üblicher Manier gegeben gewesen. Auf dem Rasen entwickelte sich ein munteres Spielchen. Grödig befand sich ja noch im Fernduell mit der Wiener Austria um einen internationalen Startplatz. Und unsere Spieler zeigte sich wenigstens diesmal nicht als blutleere Eierköpfe. Man bot den Grödigern einen Kampf auf Biegen und Brechen. Auch das Spielgeschehen in Wien und in Innsbruck sorgte für Spannung um die internationale Startberechtigung. Aber den Fans des FC Wacker Innsbruck dürfte das nur ein schwacher Trost gewesen sein. Hätte unsere Mannschaft doch viel eher so zu fighten angefangen…
Schluss und vorbei
Als der Schiedsrichter die Partie um etwa 18.18 Uhr abgepfiffen hat, ist eine total verkorkste Saison zu Ende gegangen. Ein Abstieg hinterlässt ein flaues Gefühl im Magen, eine Traurigkeit und depressive Stimmung. Einige Kinder ließen es sich dennoch nicht nehmen zum Abschluss der Saison traditionellerweise den Rasen zu stürmen. Aber wofür? Soll man unsere ach so nervenschwachen Spieler umarmen, für das, was sie in dieser Saison geleistet haben?
Zum Feiern ist mir jedenfalls nicht gewesen. Man hat mit Sicherheit viel zu viele dumme „Eier“ in dieser Saison bekommen. Die Spieler hätten das Zeug gehabt, die Klasse zu halten. Seit es um ihre Verträge geht, haben sie das in den letzten Spielen gezeigt…
Die Bundesligalichter gehen nun erst mal für eine Weile aus und viele Fans freuen sich auch auf die zweite Liga. Da werden wir mit Sicherheit spannende Spiele erleben und wer weiß: Vielleicht gibt es bald ein zweites Pasching?!