Neue Liga, neue Gegner: SV Mattersburg
Die Saison 2014/15 bringt für den FC Wacker Innsbruck neun neue Gegner und wird den Tiroler Traditionsverein vom Westen bis in den äußersten Osten des Landes führen. Das tivoli12 magazin stellt euch die Kontrahenten vor. Diesmal: SV Mattersburg
Ein Ende mit Schrecken
Auch ein Wunder kennt Verlierer – vor allem dann, wenn es in Wolfsberg stattfand. Die dunkle Seite der wackeren Glückseligkeit traf 2013 den SV Mattersburg in Mark und Bein. Fünf Punkte Vorsprung auf unseren FCW reichten zwei Runden vor Schluss nicht, um den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit zu besiegeln. Wer glaubte, dass das burgenländische Grauen damit ein Ende hätte, der wurde in der letzten Saison eines Besseren belehrt.
Die falschen Schlüsse
Viel zu lange glaubte man im Pappelstadion an das „Versehen“ des Abstiegs und hielt an großen Teilen des Bundesliga-Kaders fest. Wie nötig ein personeller Wandel gewesen wäre, sollte sich im Laufe der Spielzeit noch herausstellen. Der als Erste-Liga-Fachmann engagierte Alfred Tatar regierte nur zwölf Runden auf der Mattersburger Betreuerbank, bevor sich der ehemalige Vienna-Kulttrainer mit nur fünf Siegen wieder verabschieden musste. Was damals noch niemand wusste: Tatar sollte in dieser Saison der Trainer mit dem besten Punkteschnitt bleiben. Stattdessen übernahm Langzeit-Trainer Franz Lederer, der sich nach dem Abstieg auf die Position des sportlichen Leiters zurückgezogen hatte. Aber auch ihm gelang es nicht, auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze zu bleiben. Der Abstand zu den Topteams wuchs an, parallel dazu hatten die Burgenländer mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Insbesondere der langfristige Ausfall der für das eigene Spiel so wichtigen Patrick Bürger und Manuel Seidl wog schwer.
Auf der Suche nach Kontinuität
So wurden die SVM-Verantwortlichen immer mehr zur Improvisation gezwungen, bauten Nachwuchsspieler wie einen Alexander Ibser oder einen Dukagjin Karanezi in die Mannschaft ein. Eine richtige Weiterentwicklung blieb dennoch nur bei wenigen Spielern erkennbar. Zu den Profiteuren gehörte speziell der 21jährige Patrick Farkas, der sich dem Abgang von Ilco Naumoski zum Kapitän der Burgenländer mauserte. In der Winterpause trat schließlich Ivica Vastic die Nachfolge Franz Lederers an. Aber auch dem ehemaligen Austria-Trainer gelang es im gesamten Frühjahr nicht, der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben. Den Tiefpunkt schien das Pappelstadion schließlich am vorletzten Spieltag zu erleben. Aus den vier Burgenland-Derbys mit Parndorf kassierte man drei Niederlagen, wovon jene in der 35. Runde das Tor zur Relegation weit aufstieß. Mit gerade einmal drei Punkten Vorsprung auf Rang Neun musste man am letzten Spieltag bei Meister Altach antreten, der sich mit den Köpfen aber bereits in Richtung Bundesliga verabschiedet hatte. Durch einen 2:1-Erfolg sicherte sich der SVM schließlich den Klassenerhalt.
Prognose
Eine schreiende Mahnung ist das Beispiel des SV Mattersburg: Wer keinen Wandel zulässt, bekommt auch eine Liga tiefer Schwierigkeiten. Ob man im Burgenland aus den eigenen Fehlern gelernt hat, wird die neue Saison zeigen, in der auch weiterhin Trainer Ivica Vastic das Vertrauen des Vereins genießt. Mit Michael Perlak und Karim Onisiwo verpflichtete man zwei wichtige Stützen der Austria Salzburg, die sich trotz gescheiterter Relegation nun im Profifußball beweisen können. Ein Platz unter den besten Vier sollte auf jeden Fall möglich sein.