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Wacker Innsbruck, Basel und Ajax Amsterdam

In den nächsten Tagen wird der FC Wacker Innsbruck gegen die beiden Topvereine FC Basel und Ajax Amsterdam testen. Den großen Namen der beiden Mannschaften geschuldet, hat sich das tivoli12 magazin in die Tiefen der Archive begeben und versucht allerlei Verbindendes und Trennendes aufzustöbern. So manches bisher Unbekannte trat dabei zu Tage.

 

Ein Duell der Greise

Betrachtet man das Alter aller drei Fußballvereine, so kann man wahrhaft von einer „alten Runde“ sprechen. Der älteste der drei Vereine kommt aus der Schweiz. Im Jahre 1893 wurde der FC Basel gegründet. Einige Jahre später, kam es zur Geburt des niederländischen Klubs Ajax Amsterdam. Den „Schlusspunkt der Wehen“ setzte der FC Wacker Innsbruck mit dem ersten Blick im Jahre 1913. Die Vormachtstellung in Sachen „Alter“ wollte man augenscheinlich auch auf dem Felde zeigen. Mit 25,4 Jahren war der FC Basel in der Saison 2013/14 die älteste der drei Mannschaften. Knapp dahinter folgt der FC Wacker Innsbruck mit 25,3 Jahren. Deutlich jünger stellte sich Ajax Amsterdam auf. „Nur“ 23,2 Jahre war der Kader des niederländischen Meister im Durchschnitt alt. Doch, in Sachen sportlicher Führung des Vereins hinkt der FC Wacker Innsbruck seinen „Alterskollegen“ noch hinterher.

Meister und Pokalsieger

Die Begegnungen am Donnerstag und Samstag  sind natürlich auch eine Zusammenkunft von Meistern. Im Falle von Ajax Amsterdam sogar eines 33-fachen niederländischen Meisters. Dagegen schauen die Erfolge von Basel fast bescheiden aus. 17 Meistertitel konnte der Schweizer Meister in seinem Heimatland bejubeln. Immerhin zehn Mal schaffte dies der FC Wacker Innsbruck.
Sollte jemand musikalisch begabt sein und Fan der „Sportfreunde Stiller“ sein, dann könnte er einen Ajax-Basel-Wacker Innsbruck Song kreieren. Denn 1972, 1973, 1977 und 2002 feierten alle drei Vereine gleichzeitig die Meisterschaft in ihren jeweiligen Ligen.

„Ajax Amsterdam minus FC Basel = FC Wacker Innsbruck“ könnte die Rechnung in Sachen Cupsiege heißen. Achtzehn Mal stemmten die Niederländer den heimischen Pokal in die Luft. Elf Mal die Spieler aus Basel. Nur sieben Mal schaffte es der Tiroler Traditionsverein.

Europapokal, Europapokal

Wer jetzt automatisch an einen gern intonierten Fangesang denkt und diesen auf den Lippen hat, der wird schnell enttäuscht sein. Denn, es geht nicht um den Fangesang, sondern um das Verbindende in Sachen „Auftritte in Europa“. Und, da gibt es zumindest in der Beziehung FC Basel und Ajax Amsterdam nicht viel zu erzählen. Auch, wenn beide Vereine in letzter Zeit sowohl Dauergast in der Champions League als auch Europaleague waren. Aufgrund der doch sehr guten Koeffizienten beider Länder und Vereine ist ein Aufeinandertreffen erst ab dem Sechszehntelfinale der Europaleague möglich. In den letzten vier Jahren war dies jedoch nicht der Fall. Einzige, lose Verbindung ist das gemeinsame Los FC Salzburg in der Europaleague Saison 2013/14.

Kein Aufeinandertreffen mit dem niederländischen Meister gab es hingegen für den FC Wacker Innsbruck. Anders sieht es hingegen beim FC Basel aus. In der Saison 1977/78 traf man in der ersten Runde des „Europacup der Meister“ aufeinander. Die Spieler des FC Wacker Innsbruck konnten die erste Partie in Basel klar mit 3:1 gewinnen und so schmerzte die 1:0 Niederlage in Salzburg Lehen nicht besonders.

Trainer und Spieler

Der Fußball nahm in den letzten Jahrzehnten vor allem auf dem Spieler und Trainersektor eine enorme Geschwindigkeit auf, sodass es schwierig ist den Überblick zu behalten. So war es dann dem Rechercheteam zu aufwendig, über 100.000 Spielertransfers zu durchleuchten, um allfällige gemeinsame Spieler zwischen dem FC Basel und Ajax Amsterdam zu finden. In den letzten vier Jahren gab es keinen direkten Transfer zwischen den beiden Vereinen. Dies liegt wohl vor allem an der Tatsache, dass sich beide Vereine der gleichen Vereinsphilosophie verschrieben haben: der Ausbildung von eigenen Spielern. Dazu machte vor allem der FC Basel mit der Errichtung seiner neuen Akademie und den Transfer ihrer Spieler in Topligen auf sich aufmerksam. Ajax Amsterdam gilt in Europa als eine der Talentschmieden schlechthin. Doch, nun zum verbindenden Teil der Vereine.

Trainer aus der glorreichen Vergangenheit hätte man in der Saison 2013/14 das gemeinsame Element benennen können. Frank De Boer, Michael Streiter, Roland Kirchler und Murat Yakin waren ehemalige Spieler des jeweiligen Vereins und auch gleichzeitig Trainer. Schaut man sich nur die Frühjahrssaison an, so findet man eine weitere gemeinsame Komponente. Alle drei Trainer, Frank De Boer, Michael Streiter und Murat Yakin, waren auf dem Felde Abwehrspieler. Zusammenhänge mit dem Erfolg auf dem Platz wird dies keinen haben, dennoch erwähnenswert, ist der Umstand auf jeden Fall.

Eine einzige Verbindung auf dem spielerischen Sektor kann der FC Wacker Innsbruck mit Ajax Amsterdam aufweisen. In der Saison 1984/85 durfte Cor Brom die Auswahl des FC Wacker Innsbruck trainieren. Einige Jahre zuvor, nämlich 1978-1979, trainierte er beim niederländischen Meister. Doch, die Beziehung zwischen Brom und dem FC Wacker Innsbruck war nach 23 Spieltagen auch wieder vorüber.

Mehr Gemeinsamkeiten findet man zwischen dem FC Wacker Innsbruck und dem FC Basel. Stjepan Vuleta und Darko Jevtic sind die zwei Spieler, die sich in der letzten Saison vom FC Basel ausgeliehen, ihre Schuhe für den FC Wacker Innsbruck schnüren durften. Einem der zwei Spieler, Stjepan Vuleta, gefiel es so gut in Innsbruck, dass er sich entschloss weiterhin hier zu bleiben. Der zweite Spieler darf in der Geburtsstadt von Paul von Hindenburg, das polnische Posen, seine Schuhe schnüren. Die Tür zur Profi-Mannschaft ist, mit einer Rückhol-Option für den Winter, nicht sonderlich verschlossen.

Doch nicht nur von Basel nach Innsbruck mussten/durften sich Spieler auf den Weg machen, auch der Weg von Innsbruck nach Basel wurde beschritten. Dieser einzige Spieler, sein Name ist Marco Zwyssig, nahm diesen Weg im Sommer 2002 in Angriff. Und, der Wechsel, des aus der Schweiz stammenden Innenverteidiger, sollte sich auszahlen. 94 Einsätze standen am Ende der Karriere für den FC Basel zu Buche.

Die Stadionthematik

Ein Verein definiert sich nicht nur aufgrund seiner Geschichte, sondern auch durch sein Heimatstadion. Auch hier finden sich erneut wenige Überschneidungen. Sowohl der FC Basel, als auch der FC Wacker Innsbruck können zwei verschiedene Spielstätten in ihrer Historie aufzeigen. Der FC Basel spielte bis 1967 auf dem Landhof und übersiedelte dann in den St. Jakob-Park. Dieser hat sich vor allem in Hinblick auf die Europameisterschaft 2008 sehr stark gewandelt.
Vier verschiedene Heimstadien hat Ajax Amsterdam in seiner bisherigen Geschichte. Das aktuelle Stadion nutzt man, mit einigen Umbauarbeiten, seit dem Jahre 1996.

Das Verbindende kommt zum Schluss. Kein einziges Mal schaffte einer der drei Klubs in der Saison 2013/14 das Stadion mit der maximalen Besucheranzahl zu füllen. Dennoch sind die Zahlen recht unterschiedlich. Hat der FC Wacker Innsbruck einen Schnitt von 5.800 Zuschauern eingefahren, liegt der FC Basel bei knapp 28.000 Zuschauern. Ajax Amsterdam durfte sich über durchschnittlich 51.000 Besuchern bei den Heimspielen freuen.

In Sachen Stadionkapazität lautet die Formel „FC Wacker Innsbruck + FC Basel = Ajax Amsterdam“. 54.000 Besucher fasst die Amsterdam Arena. 38.000 Zuschauer bringt der FC Basel unter. Verwendet man erfolgreich die Lerninhalte der Schule und verwendet Algebra, ergibt sich für den FC Wacker Innsbruck eine Stadionkapazität von 16.000 Zuschauern.

Die Ehre ein Spiel einer Endrunde der Europameisterschaft auszutragen, hatten alle drei Stadien. In Amsterdam war es im Jahre 2000, in Innsbruck und Basel durfte man sich 2008 über die Bezeichnung „EM Stadion“ freuen.

Frauen an die Macht

Dies bei den drei Vereinen zu fordern, ist wohl überholt. Seit 2007 hat der FC Wacker Innsbruck eine eigene Frauenabteilung. Zwei Jahre später folgte der FC Basel mit der Gründung einer eigenen Abteilung. Der letzte Verein in der Aufzählung ist Ajax Amsterdam. Für die Saison 2012/13 nannte man erstmals eine eigene Mannschaft für die belgisch-niederländische Frauenliga (BeNe League).
Stark präsentieren sich alle drei Damenmannschaften. Schafften die Frauen des FC Wacker Innsbruck den vierten Platz, durften sich die Frauen von Basel und Ajax Amsterdam über den dritten Platz in der Endabrechnung freuen.

Diskussionen abseits des Feldes

Der FC Basel ist von den drei Vereinen der einzige, der bisher keine Wappenänderungen in seiner Geschichte aufzuweisen hat. Sowohl Ajax Amsterdam, als auch der FC Wacker Innsbruck haben derer schon zahlreiche hinter sich. Der FC Wacker Innsbruck schon derer 13, wobei die letzte Änderung zum Ursprungswappen, eine der wohl aktuellsten Entwicklungen im „modernen Fußball“ ist. Aktuell gibt es bei Ajax Amsterdam auch eine Wappendiskussion. Doch nicht so eine „radikale“ Rückkehr zum Ursprungswappen würden die Fans gerne sehen, sondern eine zum Wappen, das man zwischen 1928 und 1991 gehabt hat. Aufgrund der doch komplizierteren Vereinsstruktur ist eine demokratische Abstimmung über dieses Thema in Amsterdam nicht möglich.

Fremde Gefilde

Die Weltmeisterschaft in Südafrika hat zwar schon 2010 stattgefunden, dennoch ist Ajax Amsterdam diesem Land noch sehr verbunden. Nicht weil man sechs Spieler zur WM abgestellt hatte und stolz auf die Leistung der Spieler sein konnte. Eher ist es der Tatsache geschuldet, dass seit 1999 ein Ableger von Ajax Amsterdam (süd)afrikanische Talente suchen und ausbilden soll. Und, in weiterer Folge für den niederländischen „Mutterverein“ fit für Europa machen soll. Der FC Wacker Innsbruck und der FC Basel verzichten auf Unternehmungen in fremden Gefilden.
Auch die Frauenmannschaft hat einen kleinen Ableger. Ajax America spielt in der amerikanischen Fußballliga und ist in Kalifornien „stationiert“.

 

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Autor: admin

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