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Neue Liga, neue Gegner: FC Liefering

Die Saison 2014/15 bringt für den FC Wacker Innsbruck neun neue Gegner und wird den Tiroler Traditionsverein vom Westen bis in den äußersten Osten des Landes führen. Das tivoli12 magazin stellt euch die Kontrahenten vor. Diesmal: FC Liefering

Mini-Bullen ohne Druck

Eine Sonderstellung nimmt das Farmteam des FC Salzburg in der zweithöchsten Spielklasse ein. Als einziger Teilnehmer an der Ersten Liga hat der FC Liefering kein Interesse an einem Aufstieg in die Bundesliga – er darf es schlichtweg nicht.

Biegsames Recht

Wie schön und heil die Welt doch einmal war: Bis zum Jahr 2010 durften die Red Bull Juniors des Dosenimperiums in der Ersten Liga mitkicken. Nach Einführung der Zehnerliga wurden die Amateurteams jedoch aus dem Profifußball verbannt. Schon früh wurde in Salzburg diese Maßnahme als Ausgrenzung kritisiert und man suchte nach Lösungen, um das Aufstiegsverbot aus der Regionalliga zu umgehen. Schließlich bot sich im Jahr 2012 der USK Anif an, dem Mateschitz-Konzern seine Vereinshülle zur Verfügung zu stellen. Die Mitglieder beschlossen die Umbenennung in „FC Liefering“ und traten schließlich in den Nachfolgeverein FC Anif ein, der von dem Brausehersteller aus Fuschl am See großzügig entschädigt wurde. Da der FC Liefering vom juristischen Standpunkt nun unabhängig vom Salzburger Mutterverein agieren konnte, war der Weg zurück in den Profifußball geebnet. Liga und Verband waren sich daraufhin uneinig, wie sie mit diesem neuen Phänomen umgehen sollten. Während der ÖFB dem FC Liefering die Teilnahme am Cupbewerb verwehrte, nahm die Bundesliga die Juniorbullen in ihre Reihen auf. Die Halbherzigkeit dieses Schrittes ist aber selbst dem Laien offensichtlich: Liefering besitzt bei Abstimmungen in den Gremien kein Stimmrecht, um den Einfluss des Bullenkonzerns nicht zu vergrößern. Ein Aufstieg in die Bundesliga bleibt dem FC Liefering ebenfalls verwehrt.

Der Plan geht auf

Schon in der ersten Saison des Bestehens gelang dem Bullennachwuchs der Meistertitel in der Regionalliga West. Die darauffolgende Relegation gegen den LASK ging mit einem Gesamtcore von 5:0 klar an die Salzburger, die sich nur ein Jahr nach ihrer „Neugründung“ das Ticket für die Erste Liga sicherten. Dort liegt der Fokus weniger auf der gesamten Mannschaft als auf der Entwicklung einzelner Spieler. Liefering übt großteils die Funktion des Auffangbeckens für die besten Salzburger Akademiespieler aus und soll die Brücke zu den großen Bullen in der Bundesliga schlagen. In der noch jungen Vergangenheit konnten von diesem Modell bereits einige Akteure profitieren: Der international umworbene André Ramalho nahm seinen Anfang in Liefering, ihm folgten in der abgelaufenen Saison Spieler wie Sandro Djuric oder Robert Völkl, die sich dank starker Leitungen für ein Engagement in der Bundesliga empfohlen haben und vom SV Grödig unter Vertrag genommen wurden. Trotz Malus des Aufsteigers gelang dem FC Liefering die Akklimatisierung in die neue Liga recht schnell. Mit Tabellenplatz Drei zum Abschluss sind die Juniorbullen der erfolgreichste Aufsteiger seit Jahren, übertrafen auch den respektablen vierten Platz des WAC aus der Saison 2010/2011. Betreut wird das Team von Peter Zeidler. Der ehemalige Französischlehrer ist ein enger Vertrauter von Sportdirektor Ralf Rangnick und war im Frühjahr kurzzeitig als Nachfolger für den nach Leverkusen gewechselten Bullen-Cheftrainer Roger Schmidt im Gespräch.

Prognose

„Kommen Sie ins Stadion, es sind noch Plätze frei!“ – auch in der kommenden Saison würde sich der FC Liefering über einige Zuschauer freuen. Bisher spielte man daheim häufig nur vor dem eigenen Betreuerstab und einigen Funktionären. Wichtiger als der Fanzuspruch wird Coach Peter Zeidler jedoch sein, auch in der neuen Spielzeit dem eigenen Nachwuchs Spielpraxis zu geben und diesen für den großen Bruder weiterzuentwickeln. Den Gegner erwartet eine Mannschaft, die weitgehend ohne kollektiven Druck aufspielen und daher mit attraktivem Fußball aufwarten kann. Abstiegssorgen wird man sich daher wohl kaum machen müssen.

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Autor: admin

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