Neue Liga, neue Gegner: Austria Lustenau
Die Saison 2014/15 bringt für den FC Wacker Innsbruck neun neue Gegner und wird den Tiroler Traditionsverein vom Westen bis in den äußersten Osten des Landes führen. Das tivoli12 magazin stellt euch die Kontrahenten vor. Diesmal: SC Austria Lustenau
Der ewige Favorit
Österreichs größte Marktgemeinde ist aus der zweithöchsten Spielklasse nicht wegzudenken. Nach dem Zwangsabstieg des FC Lustenau im Jahr 2013 bleibt der Lokalrivale SC Austria Lustenau übrig – und hat wie in (fast) jeder Saison ambitionierte Ziele.
Der Wille ist da, das Können nicht immer
So gut wie jedes Jahr rechnen Experten die Vorarlberger zu den ganz großen Titelkandidaten der Liga. Schon seit dem letzten Bundesliga-Abstieg im Jahr 2000 spielen Verein und Medien dieses Katz-und-Maus-Spiel. Mit Tendenz nach oben ist die Austria seit dem Jahr 2010 ununterbrochen in den Top Fünf der Ersten Liga vertreten. Besonders schmerzhaft in Erinnerung bleibt die Saison 2012/2013, in der Lustenau nach einem furiosen Herbstdurchgang schon so gut wie als Aufsteiger feststand. Die Angst vor dem Gewinnen schien die Vorarlberger im Frühjahr 2013 zu lähmen: Aus neun Punkten Vorsprung zur Winterpause entwickelten sich 14 Punkte Rückstand auf den späteren Meister SV Grödig. Die zögerliche Transferpolitik von Präsident Hubert Nagel verstärkte die Unruhe, die schließlich zum Zerfall jener Mannschaft führte, die noch vor kurzem mit so attraktivem Fußball überzeugte. Stellvertretend hierfür stand der deutsche Mittelfeldakteur Sascha Boller, der während der laufenden Saison seinen Wechsel nach Grödig verkündete und von Coach Helgi Kolvidsson so gut wie ignoriert wurde.
Das Brückenjahr
Zu Beginn der abgelaufenen Saison kehrten die Lustenauer den Scherbenhaufen zusammen und stellten sich eine an entscheidenden Positionen neu formierte Mannschaft zusammen, in der auch Wacker-Urgstein Marcel Schreter eine neue Heimat gefunden hat. Auch an dem in Lustenau sehr beliebten Helgi Kolvidsson hielt die Vereinsführung als Trainer fest. Der Isländer stand bereits als Spieler von 1996 – 1998 bei den Lustenauern unter Vertrag und bekam die Gelegenheit, die zuvor aufgerissenen Gräben zu kitten. Die als Konsolidierungsjahr ausgegebene Saison 2013/2014 wurde mit dem Vizemeistertitel auch erfolgreicher abgeschlossen als ursprünglich gedacht. Zufrieden ist man im Austria-Lager dennoch nicht wirklich: Durch den Aufstieg des SCR Altach in die Bundesliga wird die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Wirtschaft stärker auf den Lokalkonkurrenten gerichtet sein. Die Ausnahmestellung als Nummer Eins im Ländle haben die Lustenauer spätestens in diesem Sommer verloren. Nun geht die Befürchtung um, zukünftig nicht mehr die gleiche Unterstützung zu genießen wie vor der Altacher Meisterschaft. Der Investitionsbedarf bleibt ungeachtet dessen hoch in der Marktgemeinde. Schon seit Jahren wird über den Abriss des maroden Reichshofstadions nachgedacht, das nur dank einer Ausnahmeregelung der Bundesliga noch genutzt werden kann.
Prognose
Mit Patrick Salamon hat ein wichtiger Schlüsselspieler Lustenau bereits in Richtung Altach verlassen, dennoch wird die Austria auch in der kommenden Saison zu den Favoriten auf den Meisterteller zählen. Eine oftmals treffsichere Transferpolitik und gute Kontakte in die nahe Schweiz halfen den Vorarlbergern stets bei der erfolgreichen Spielerakquise. Der Traditionsverein, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, ist aber auch dank seiner treuen Anhänger und der für die Erste Liga hohen Zuschauerzahlen ein wichtiger Bestandteil der zweithöchsten Spielklasse. Die Frage, ob sich der Altacher Aufstieg tatsächlich negativ auf Lustenau auswirkt, wird wohl erst in der übernächsten Saison beantwortet werden können.