Neue Liga, neue Gegner: LASK
Die Saison 2014/15 bringt für den FC Wacker Innsbruck neun neue Gegner und wird den Tiroler Traditionsverein vom Westen bis in den äußersten Osten des Landes führen. Das tivoli12 magazin stellt euch die Kontrahenten vor. Diesmal: LASK
Tradition setzt sich durch
Schwere Zeiten schweißen zusammen. Wer sich in der Öffentlichkeit als LASK-Anhänger outete, erhielt in den vergangenen Jahren sehr viel Mitgefühl: Nach dem Abstieg aus der Bundesliga 2011 und dem Lizenzentzug 2012 dümpelte der oberösterreichische Traditionsverein zwei Jahre in der Regionalliga vor sich hin. Jetzt ist Linz wieder zurück auf der heimatlichen Fußball-Landkarte.
Turbulente Jahre
Es ist vor allem die Ära von Langzeit-Präsident Peter Reichel, der Fans und Mitglieder die Schuld an der häufig angespannten sportlichen und finanziellen Lage des Vereins gaben. Intransparenz, windige Geschäfte und mangelnde Partizipationsmöglichkeiten waren die Hauptkritikpunkte der eigenen Anhänger, deren Forderung „Reichel raus!“ nicht nur auf der heimatlichen Gugl unterstützt wurde. Erst im Oktober des letzten Jahres – der Konkurs des LASK war bereits bedrohlich nahe – schien sich bei den Linzern etwas zu bewegen. Reichel, der bereits häufiger seinen Rücktritt angekündigt hatte, sich aber dennoch im Amt halten konnte, übergab schließlich zu Weihnachten die Amtsgeschäfte an die Investorengruppe „Freunde des LASK“ mit dem neuen Präsidenten Wolf-Dieter Holzhey an der Spitze. Lang blieb dieser nicht an der Spitze und übergab sein Zepter erst kürzlich an Manfred Schill und Siegmund Gruber, die als operative Vorstände in der neuen LASK-GmbH die Fäden ziehen. Die Aufbruchstimmung in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ist deutlich spürbar: Finanziell ist der LASK auf Konsolidierungskurs und sportlich gelang erneut der Regionalliga-Meistertitel. Mit dem Sieg in der Relegation gegen Parndorf gelang nun die Rückkehr in den bezahlten Fußball.
Ein violettes Urgestein als Aufstiegsheld
Das Comeback des Linzer Traditionsvereins ist vor allem mit dem Namen von Karl Daxbacher verbunden. Der 61jährige Trainer, mit fast 400 Spielen als Aktiver für die Wiener Austria eine der großen Legenden in Wien-Favoriten, hat sich in Oberösterreich eine zweite Heimat aufgebaut. Nach fünfjährige Abstinenz gelang Daxbacher bereits 2007 die Bundesliga-Rückkehr mit dem LASK, eher er sich 2008 seinen Traumjob als Chefcoach in der Generali-Arena sicherte. Der Start in seine zweite Ära beim LASK stand dagegen unter einem wesentlich ungünstigeren Stern. Der damals frisch gebackene Regionalligist stand 2012 vor einer ungewissen Zukunft, eine Rückkehr in den Profifußball ein gewagtes Unterfangen. Umso schneller gelang es Daxbacher, im sportlichen Bereich die richtigen Fäden zu ziehen und sich bereits in seiner ersten Saison am letzten Spieltag gegen den späteren Cupsieger aus Pasching durchzusetzen. In der Relegation 2013 musste man sich jedoch der Bullen-Filiale aus Liefering geschlagen geben. Erst ein Jahr später sollte der große Moment kommen.
Prognose
Euphorie, Tradition und eine neue Führungsmannschaft machen den LASK zu einem unberechenbaren Gegner, dem einiges zuzutrauen ist. Gänzlich unbekannt ist die Mannschaft der Linzer nicht: Mit Ernst Öbster und Fabiano spielen gleich zwei ehemalige Wackerianer für die Schwarz-Weißen, die mit Radovan Vujanovic auch den zweitgefährlichsten Torschützen (24 Treffer) aus der vergangenen RLM-Saison in ihren Reihen haben. Ohne den Serben, der bereits bei Hansa Rostock und Paderborn unter Vertrag stand, hätte es auch keine Rückkehr in die Erste Liga gegeben: Er steuerte beide Treffer zum Relegationserfolg gegen Parndorf bei.