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(Un)Geduldig ernährt sich das Eichhörnchen

Eines vorweg: Tore gab es in Kapfenberger Franz Fekete Stadion. Und die stehen heute noch da. Nur der Ball wollte da nicht rein. Aber auch wenn sich die „liebesbedürftige“ Lederwuchtel nach einer zarten Berührung mit dem Tornetz auf dessen Innenseite (da ist es doch am schönsten) so richtig sehnte, die Akteure am Spielfeld schienen da etwas dagegen zu haben. Dabei hatten die beiden Torleute am Feld richtiges Mitleid mit dem süßen Bällchen. Beide luden die Gegenspieler regelrecht ein, doch dem Ball seinen heißersehnten Wunsch zu erfüllen. So manche Einlage erinnerte da an eine Hoppala-Sendung oder „versteckte Kamera“. Aber besonders die schwarz-grünen Fans fanden das alles andere als lustig.

Kein bisschen Barcelona

Lässt man jetzt die noch junge Meisterschaft Revue passieren und vergisst die erste (Katastrophen)Hälfte in Mattersburg, so „erkämpfte“ sich die neuformierte Mannschaft des FC Wacker Innsbruck Ballbesitz ohne Ende. Auch mit guten Momenten, wie in Mattersburg in der zweiten Halbzeit, erste Halbzeit gegen Austria Lustenau oder die erste Viertelstunde in Kapfenberg. Aber über 70 Prozent Ballbesitz sind nicht mal für die Galerie gut, wenn man nichts, aber schon gar nichts Gefährliches daraus kreiert. So kommt es, dass man trotz augenscheinlich chancenlosen Gegnern (Austria Lustenau/SV Kapfenberg) mit einem mickrigen Punkt zufrieden geben muss und das trotz optischer Überlegenheit. Wir sind halt doch nicht der FC Barcelona und haben auch keinen Alpenmessi in unseren Reihen.

Die Nerven liegen blank

Ist es im netten und beschaulichen Franz Fekete Stadion in der ersten Halbzeit noch geradezu „gemütlich“ gewesen, so wurde es in Hälfte zwei immer hektischer. Da ein Rückpass, da ein Fehlpass, wieder quer und abermals zurück. So ging es über weite Strecken der zweiten Halbzeit. Unter den rund 120 Wackerfans im Auswärtssektor herrschte fast so etwas wie Panik. Zu oft sind in diesem Spiel die Nerven der Fans strapaziert worden. Da machte sich teilweise schon Verzweiflung breit. Warum auch immer, aber es wurde geschrien, geflucht und verzweifelt versucht, noch anzufeuern. Aber unerklärliche Fehler unserer Mannschaft sorgten für immer mehr Hektik. Jeder im Sektor wusste, was eine weitere Niederlage für uns alle bedeuten würde.

Ein schlechter Film

Nach dem Spiel entlud sich der Frust. Schon während des Spiels drosch unsere Nummer 1 Pascal Grünwald den armen Ball absichtlich Richtung der eigenen Fans. Und nach dem Schlusspfiff sind wohl einige Wackeranhänger mit dem ersten Punkt und der Nullnummer nicht zufrieden gewesen. Und auch unsere Nummer 1 war wohl mit einigen Fans ebenfalls nicht zufrieden. Am Zaun kam es zu unnötigen Wortduellen. Unprofessionell und sinnlos zu gleich. Pascal wäre wohl besser kalt duschen gegangen. Ja, sie würden sich eh den Allerwertesten aufreißen. Mein Gott, wenn Pascal wüsste, wie oft wir das in den letzten zwei Jahren zu hören bekamen. Da bekomme ich manchmal den Eindruck vor lauter „Aufreißen“ hat man keinen mehr in der Hose.

Kritik zu hart?

Es ist aber nicht abzustreiten, dass das alles nichts bringt, zu nichts führt. Unsere Mannschaft wurde neu formiert. Es sind einige Spieler aus der letzten Saison übrig geblieben und einige neu gekommen (auch aus der Bundesliga). Die jungen Spieler bräuchten eine Führung und die Routiniers Zeit. Die Liga ist und wird kein Honiglecken und schon gar kein Selbstläufer. Die an die Bundesliga gewohnten Spieler müssen sich an den Spielstiel dieser Liga schnellstens gewöhnen. Die Absteiger vergangener Jahre beweisen diese These!

Arme Hunde

Eigentlich ist es noch zu früh, viel zu früh, um die Nerven weg zu schmeißen. Aber auch die Fans muss man verstehen. Von nunmehr 75 Spielen, seit Beginn der Saison 2012/13 lag der FC Wacker Innsbruck 39 Spiele an letzter Stelle. Und diese Bilanz würde noch schlimmer aussehen, wären der Admira im Herbst nicht acht Punkte abgezogen worden. Trotzdem wurden die Spieler bei jedem Match aufgemuntert, mit Applaus verabschiedet. Bis auf zwei entscheidende Spiele im Frühjahr, aber auch das ist verständlich und nachvollziehbar. Tausende Kilometer zurücklegen, sein Herzblut geben und das trotz dieser Bilanz. Da freute man sich auf einen Neubeginn in der Sky Go ersten Liga. Und dann ging es gleich weiter, wie die Jahre zuvor. Der Frust ist groß und auch die Angst um unseren Verein.

Unsere Mannschaft würde Geduld brauchen, aber Geduld in Liga zwei ist schwierig. Jeder erwartet, dass der FC Wacker Innsbruck vorne mit spielt und muss es auch! Aber diese Liga wird noch hart werden, denn es gibt zwei Absteiger und die Mannschaften werden sich mit Händen und Füßen wehren. Und wir sollten den FC Wacker Innsbruck dabei unterstützen in dieser Liga richtig Fuß zu fassen!

 

 

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Autor: Rudolf Tilg

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