Halbjahreszeugnis – die Abwehr
Die Hälfte der Liga ist gespielt. Zeit um sich die Leistungen der einzelnen Mannschaftsteile und ihrer Vertreter genauer anzuschauen. Prof. Wacker greift dabei auf seine Notengebung der vergangenen 18 Runden zurück und wirft wie immer einen Blick in die Statistik. Heute: die Abwehr.
Der Blick auf die Tabelle offenbart gar Schauriges: Jene Abwehr, die in der letzten Saison abgestiegen ist (70 Gegentore), kassierte auch eine Liga tiefer 1,33 Gegentore pro Spiel. Da helfen auch die zumindest am Papier hochkarätigen Verstärkungen durch Ex-Nationaltormann Pascal Grünwald und dem Europa-League-erfahrenen Davidson Drobo-Ampem nicht viel. Und auch die Umstellungen von Vierer- zu Dreier- und wieder zurück zu Viererkette brachte nicht die erhoffte Stabilität.
Einzelkritik
Grünwald: Pascal Grünwald sollte einer, der Königstransfers im Sommer sein. Der Aufsteigsheld vergangener Tage wurde als lautstarke Führungspersönlichkeit und Integrationsfigur präsentiert. Leider konnte er die in ihn gesetzten Erwartungen – wie so viele andere auch – nicht erfüllen. Zwar glänzt er nach wie vor mit seiner Stärke auf der Linie, doch in Sachen hohen Bällen, Strafraumbeherrschung und Spiel mit dem Ball offenbaren sich altbekannte Schwächen. Die Durchschnittsnote in seinen bisherigen 15 Partien beträgt 3,4 was gerade noch einem Befriedigend entspricht.
Weiskopf: Julian Weiskopf entpuppte sich in seinen 4 Ligaeinsätzen als gute Alternative im Tor. Der Youngster wusste mit ruhiger Ausstrahlung, guter Technik und schönen Paraden zu überzeugen. Auch beim Spiel mit dem Ball zeigte er, dass ihm das Spielgerät gut Freund ist. In seinen Einsätzen erreichte er die Durchschnittsnote 1,7 was einem Gut entspricht.
Bergmann: Thomas Bergmann kam in der ersten Hälfte der Saison als Rechtsverteidiger in der Viererkette als auch als Mittelfeldspieler im 3-5-2-System zum Einsatz. Seine Stärken liegen ganz klar im Offensivspiel, das er meist leider nicht so entfalten konnte, wie man sich das gewünscht hätte. Auch seine Ausführungen der Standardsituationen bedarfen großer Verbesserung. In seinen 17 Einsätzen brachte er es auf die Durchschnittsnote 3,5 was einem Genügend entspricht.
Djokic: Die Innenverteidigung ist die Achillesverse des FC Wacker Innsbruck. Allen voran kämpft Zeljko Djokic mit seiner Leistung. Zwar ist er der unbestrittene Abwehrchef, doch immer wiederkehrende negative Zweikampfbilanzen sind ein No-go für Innenverteidiger. Ein Chef, der durch seine Unzulänglichkeiten immer wieder für viel Gefahr im eigenen Strafraum sorgt aber auch durch unbändigen Einsatz auffällt. Nichtsdestotrotz stand er in 17 Spielen auf dem Platz. Seine Durchschnittsnote beträgt 3,9, was einem Genügend entspricht.
Siller: Sebastian Siller schien am Beginn der Saison seinen Stammplatz verloren zu haben, ehe ihn die Umstellung auf die Dreierkette zurück in die Startelf hievte. Nach schwankenden Leistungen und kleineren Verletzungen pendelte er zwischen Ersatzbank und Startaufstellung hin und her und nahm neben Djokic den Platz in der Innenverteidigung ein. Durchschnittlich erzielte er in 12 Partien die Note 3,5, wobei er einmal aufgrund zu kurzer Einsatzzeit nicht beurteilt wurde. Insgesamt ergibt das ein Genügend.
Drobo-Ampem: Davidson Drobo-Ampem sollte laut Streiter jener Verteidiger sein, zu dem die anderen Spieler aufsehen werden, war er doch zuletzt in der Europa-League engagiert. Doch leider zeigte sich auch der Neuzugang anfällig für die herrschende Verunsicherung in der Abwehr. In sieben Partien brachte er es auf die Durchschnittsnote von 4,3 was einem Genügend entspricht.
Schilling: Christian Schilling ist auf der linken Seite gesetzt. Sei es in der Verteidigung als auch im Mittelfeld. Solange er fit war, kam er zum Einsatz. Leider hat auch bei ihm der Verletzungsteufel zugeschlagen. 12 Mal trug Schilling das Trikot des FCW und zeigte dabei durchwegs solide Leistungen. Einmal wurde er aufgrund zu kurzer Einsatzzeit nicht beurteilt. Durschnittsnote: 3,2 => Befriedigend.
Nitzlnader: Kevin Nitzlnader durfte sich in der rauen Profi-Welt beweisen und verspürte deren eisigen Wind. Zunächst im defensiven Mittelfeld eingesetzt, half er auf der linken Verteidigungsseite aus. In seinen vier Partien erreichte er die Durchschnittsnote 4,0. Ein glattes Genügend.
Popp: Mit Dominik Popp musste ausgerechnet ein Eigengewächs als längstes auf einen Einsatz im Ligabetrieb warten. Durch viele Verletzungen in der Defensive bekam Popp die Chance sich zu bewähren. Der Youngster nutzte diese Gelegenheit und zeigte mit seinen Leistungen, dass auch in Zukunft mit ihm zu rechnen sein wird. In den zwei Liga-Spielen kam er auf die Durchschnittsnote 2,5, was einem Befriedigend entspricht.
Anmerkung: Alex Hauser und Marco Kofler, die auch in der Verteidigung zum Zug kamen, haben die Mehrzahl der Spiele im Mittelfeld absolviert und werden daher mit den restlichen Mittelfeldspielern ihr Zeugns erhalten.