Eiskalter Advent
Der FC Wacker Innsbruck überwintert also als Vorletzter der Ersten Liga mit zwei Punkten vor dem Schlusslicht TSV Hartberg und vier (!) Punkte hinter dem viertplatzierten FAC. Das würde ja noch lange nicht aussichtlos aussehen und sicher kein Grund sein, die Flinte ins Korn zu werfen. Aber durch die Tatsache, dass in einer Zehnerliga zwei (!) Mannschaften direkt absteigen, schon eine gefährliche und auch besorgniserregende Situation. So etwas hat es in Österreich weder in der Bundesliga noch in den Ligen darunter gegeben. Normalerweise kann man sich auf gewisse Gegner konzentrieren. Aber auf wen soll man das tun, wenn 70 % (!) der Liga im beinharten Abstiegskampf verwickelt sind?
Eisiges Frühjahr
Diese Liga ist ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen und unsere Konkurrenten werden sich gegenseitig Punkte wegschnappen. Und doch wird unserer Mannschaft im Frühjahr ein eisiger Wind um die Ohren wehen und uns Fans steht eine Zerreißprobe allererster Güte bevor. Wie man vernehmen konnte, werden kaum große Veränderungen des Kaders möglich sein. Und es ist kaum anzunehmen, dass um unsere Spieler ein riesen „Grieß“ sein wird, um Platz für Neuzugänge zu machen. Verfolgt man den Herbstdurchgang, fällt auf, dass unser Team alles andere als sattelfest wirkt. Leider ist es labil statt stabil.
Hoffnungen
So gesehen, dürfte die Niederlage vom Freitag im kleinen Westderby gegen Austria Lustenau gar nicht so ein Beinbruch gewesen sein. Trainerstab, Vorstand und auch der sportliche „Beirat“ haben sicher die Mängel in der Mannschaft gesehen und werden ihre Schlüsse daraus ziehen – hoffentlich!
Der FC Wacker Innsbruck wird immer besser aufgestellt. Im Frühjahr wird wieder Ruhe einkehren und man kann nach vorne schauen. Denn wer zu lange zurückblickt, dem fehlt die Energie für die Zukunft. Abhängen wird das natürlich von den ersten Frühjahrsrunden.
Auch die Hoffnung auf eine Rückkehr des zwölften Mannes ist berechtigt. Im Winter kommt es zu einer Aussprache mit der Vereinsspitze. Dieses Angebot kam ausschließlich von Seiten der Fanclubs!
Westliches Gipfeltreffen
Oder soll man besser sagen „Kellerderby“? Aber auf jeden Fall war es ein „Hochsicherheitsgipfel“. Die Polizei stufte die 2000 Zuseher als „gefährlich“ ein. Oder sind es Meldungen (welche nie dementiert worden sind) wie jene, Spieler und Vorstände müssten mit Security zur Generalversammlung? Dass dem nicht so ist, zeigte der Vereinsabend vor einer Woche.
Aber die Polizei hätte ja unseren Strafraum absichern können. Vielleicht hätten sie dann verhindert, dass Marco Kofler sportlichen Selbstmord begeht und Austria Lustenau den „Lazaruseffekt“ präsentiert. Wie schon letzte Woche in Mattersburg ist auch diese Partie eine Kopie des ersten Aufeinandertreffens gewesen. Nur die Gegentore fielen etwas früher, aber genauso dumm. Normalerweise lernt man aus Fehlern…
Pfiffe und Sympathiebekundung
Dass die Fanklubs ihren stillen Protest fortsetzten, lag auf der Hand. Es gab keinen Grund, es nicht zu tun. Einlenken auf Seiten des Vereins? Bislang Fehlanzeige! Und seine Meinung im Stadion darf jeder (!) Zuschauer tätigen. Überdenken sollten allerdings einige Fans, ob es sinnvoll ist, einen angeschlagenen Spieler (Andi Hölzl) derart auszupfeifen. Sicher bringt er keinesfalls die von ihm erwartete Leistung. Es ist auch so, dass es in dem Sport keine Sympathien gibt. Entweder man hat Erfolg oder keinen. Fehler werden schon im Nachwuchs kritisiert und erst recht im Profibereich. Wenn immer wieder dieselben Fehler passieren und der Verein am Abgrund steht, gehen mit so manchem die Emotionen fremd. Da kann der schwarz-grüne Akteur noch so sympathisch sein.
Sympathieträger ist Wacker-Legende Marcel Schreter auch im Dress des Gegners. Bei seiner Einwechslung wurde sein Name skandiert. Nach seinem wohl letzten Spiel im Tivoli feierten ihn die Wacker Innsbruck Fans als wäre er nie weg gewesen. Marcel stellte sich in der Vergangenheit auch in schwierigen Zeiten stets der Kritik und den Fans. So mancher Akteur, der aktuell das schwarz-grüne Dress überzieht, könnte sich bei ihm eine Scheibe abschneiden!