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Rück- und Ausblick des zweiten Damenteams

In einem ausführlichen Interview zieht die Trainerin Katharina Pregartbauer (im Bild rechts mit Co-Trainerin Alexandra Hohenbruck) des zweiten Damenteams Bilanz über die abgelaufene Herbstsaison, informiert uns über das Geschehen in der Winterpause und definiert die Rolle ihres Teams für die Entwicklung der Damenabteilung des FC Wacker Innsbruck.

Das Team liegt zwar am vorletzten Tabellenplatz, hat aber 10 Zähler Vorsprung auf das punktelose Schlusslicht aus Lustenau. Wie siehst du die Entwicklung deines Teams im Herbst nach elf Spielen?

Unser Ziel für den Herbst war es sich im Mittelfeld zu platzieren, dazu fehlen uns aber 9 Punkte – aus diesem Grund können wir mit unserer Leistung nicht zufrieden sein.

Unglücklich war sicherlich die Entscheidung, dass das Nachtragsspiel gegen den Tabellenführer Bergheim noch kurzfristig nachgeholt werden musste. Obwohl vier Torhüterinnen im gesamten schwarz-grünen Kader stehen, musstest du das Gehäuse hüten. Wie fühlt man sich als Trainerin als Torfrau? Wie wird dadurch deine Aufgabe als Coach beeinflusst?

Der späte Termin war für die Spielerinnen nicht eingeplant, so fehlten aufgrund von Urlaub zwei Schlüsselspielerinnen. Unsere Torfrau hat sich im letzten Training eine Handverletzung zugezogen, aus diesem Grund habe ich beschlossen mich als Torfrau aufzustellen. Aus dieser Position ist das Coaching am besten möglich, da man als Torfrau das gesamte Spiel vor sich hat. Natürlich ist in einem solchen Fall die Eigeninitiative (z.B. Aufwärmen) der Spielerinnen gefragt – das hat aber gut funktioniert. Auch die Wechsel wurden in der Halbzeitpause genau abgesprochen und auch da hat es keine Probleme gegeben.

Worauf hast du bei deinem Team speziell wertgelegt?

Mir ist es wichtig, dass die Stimmung trotz des punktemäßig schwachen Herbsts in der Mannschaft passt. In der Vorbereitung war ein Schwerpunkt auf die Kompaktheit der Mannschaft, speziell im Defensivverhalten gelegt. Ein weiterer auf das schnelle Umschaltverhalten der gesamten Mannschaft. Das hat nicht nur im Training, sondern auch phasenweise im Spiel geklappt, nun müssen wir lernen, diese Schwerpunkte über die gesamte Spielzeit umzusetzen.

Das zweite Team soll als „Unterbau für die Bundesligamannschaft“ fungieren. Siehst du bei einigen deiner Spielerinnen genug Potential, um diesen auch im Frauenfußball nicht einfachen Sprung zu schaffen?

Ja, das Potential wäre auf alle Fälle da. Das konnte beim Hallenturnier in Wattens mit den Plätzen 1 und 2 bestätigt werden. Bis auf zwei Spielerinnen waren alle unter 18 Jahre alt. Wichtig ist es, dass die jungen Talente durch kurze Einsätze in der ersten Mannschaft die Erfahrung machen können, was auf sie zukommt. Um sich wirklich in der ersten Mannschaft zu etablieren, ist Talent zu wenig – hier spielen meiner Meinung nach mehrere Faktoren wie z.B. Eigenverantwortung, Zielstrebigkeit, Charakter eine sehr entscheidende Rolle.

Wird in beiden Teams das gleiche Spielsystem/die gleichen Spielsysteme trainiert? Gibt es mehrere Systeme? Verrätst du uns da einige Details?

Wir orientieren uns natürlich am System der ersten Mannschaft, alles andere wäre wenig sinnvoll. Die Spielerinnen, die zwischen Einser- und Zweiermannschaft wechseln, brauchen ein einheitliches System.

Wie sieht eigentlich so ein Taktiktraining aus?

Wir starten in Kleingruppen, in denen Details bzw. Grundlagen noch einmal aufgefrischt bzw. falsche Muster korrigiert werden. Dann gibt es Variationen mit dem vorgegebenen Schwerpunkt z.B. Feldgröße, Gruppengröße. Abschließend wird mannschaftsintern in unterschiedlichen Spielformen gearbeitet. In den Testspielen wird überprüft, ob die Spielerinnen schon so weit gefestigt sind, dass sie es im Wettkampf umsetzen können.

Wie sieht eigentlich das Programm für die lange Winterpause aus? Ab wann wird wieder gemeinsam trainiert? Gibt es in der Zwischenzeit eine „Hausaufgabe Fitnessprogramm“ für die Mädels?

Dadurch, dass die Pause nicht einmal drei Wochen lang war, hat es keine Hausaufgabe gegeben. Im Dezember und Jänner trainieren wir in der Halle im konditionellen und technischen Bereich. Anfang Februar starten wir wieder ins Training am Kunstrasenplatz.

Gibt es schon Termine bzw. Gegner für Testspiele?

Neben drei Hallenturnieren wird es vier Testspiele im Februar und März geben.

Gibt es derzeit Spielerinnen, die noch eine längere Verletzungspause vor sich haben?

Ja leider, Zerina Kovac fällt nach ihrem Kreuzbandriss auch im Frühjahr aus.

Wie siehst du die Fortschritte der lange Zeit verletzten Spielerinnen, wie z. B. Stefanie Kranebitter? Kann sie deiner Einschätzung nach im Frühjahr wieder für das Bundesligateam ein Thema sein?

Steffi hat mich in den zwei Spielen sehr positiv überrascht. Man merkt aufgrund ihres aggressiven Zweikampfverhaltens, dass sie die Verletzung auch mental gut verarbeitet hat. Wenn sie so weiter macht, sollte sie schon bald wieder im Kader der ersten Mannschaft zu finden sein.

Wird es Veränderungen im Kader der zweiten Mannschaft geben?

Voraussichtlich schon, spruchreif ist dies aber erst nach der Übertrittszeit.

Wie gelingt es die Begeisterung der Mädchen aufrecht zu erhalten, wenn die Leistung, aber nicht das Ergebnis passt? Immerhin stehen sieben Niederlagen, drei Siege und ein Remis einander gegenüber.

Die Spielerinnen sind sich bewusst, dass sich die Mannschaft gegenüber dem letzten Frühjahr gut weiterentwickelt hat; außerdem haben wir bewiesen, dass wir spielerisch mit jeder Mannschaft der Liga mithalten können.

Vielen Dank für das informative Gespräch!

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Autor: Heidi Roznovsky

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