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Im Westen nichts neues

 

Das ist alles andere als gut. Mitleid im Sport sind schlechte Vorzeichen. Doch können sie einem leid tun, die Schwarz-Grünen. Sowohl die am Rasen, als auch jene auf der Tribüne. Die Einen geben alles und doch reicht es hinten und vorne nicht. Die Anderen versuchen verzweifelt den Ihren den nötigen Rückhalt zu geben, aber was tun wenn der oder die Gegner einfach zu stark sind?

Wo liegen die (Ab)Gründe?

Die Sportstadt Innsbruck hinkt mit den meisten Vereinen hinter ihrer Konkurrenz her. Aber es ist schon traurig, dass der einst so stolze FC Wacker Innsbruck sogar in Österreichs zweiter Spielklasse auf einem Abstiegsplatz steht. Dabei ist die Erste schon eine Operettenliga. Vielleicht hätte es der FC Wacker ähnlich machen sollen, wie die Grödiger. Zeit gewinnen – aber das ist natürlich nicht ernst gemeint. Ist ohne Mos nix los – oder sind die vorhandenen Mitteln falsch investiert? Die Antwort scheint klar. In der ersten Spielklasse war der Verein unterfinanziert, doch mit dem Abstieg und dem erfolgreichen Einsatz des Vorstands ein geeignetes Budget aufzustellen, hatten sich die Vorzeichen geändert. Die Mittel waren da um eine mehr als konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen. Sie wurden einzig falsch eingesetzt!

Ich bin es leid, das immer wieder durch zu kauen. Nach der zehnten Niederlage im elften Spiel ist es klar, dass kein Selbstvertrauen vorhanden sein kann. In diesem Frühjahr hat man in drei Halbzeiten alles versucht, nur das war zu wenig, viel zu wenig. Mental ist diese Mannschaft ein Wrack. Um so unverständlicher ist es, dass auch unter dem neuen Trainer kein Spezialist für diesen Bereich geholt wurde. Die Vorbereitungszeit wäre lang genug gewesen um die Spieler im psychischen Bereich zu stärken. Jetzt wird es von Spiel zu Spiel, von Tiefschlag zu Tiefschlag schwieriger.

Schubumkehr aktivieren

Trainer Klaus Schmidt kann einen auch leid tun. Seit seinem Amtsantritt gab es in drei Spielen ebenso viele Niederlagen mit einem Torverhältnis von 1:8. Da ist eines ganz klar, die Mannschaft braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Das Spiel am Freitag in Wien Floridsdorf ist schon so etwas wie ein Schicksalspiel.

Unserer Mannschaft muss die Schubumkehr endlich gelingen! Vollzogen haben diese die Fanklubs des FC Wacker Innsbruck. Im Herbst verständlicherweise schwer angefressen und enttäuscht, war deren Unterstützung am Freitag schon bewundernswert. Wie schon vergangene Woche in Kapfenberg wurde nach Schlusspfiff das Team angefeuert und aufgerichtet. Ein Plus im Abstiegskampf, möchte man meinen. 

Betroffene Mienen

Blickt man aber durch die Reihen im Tivoli Stadion, sieht man durchaus betroffene und sorgenvolle Gesichter. Die Einen flüchten sich in Galgenhumor, die Anderen verzweifeln. Noch ist zwar nichts verloren, aber sieht man die verzweifelten Versuche der Mannschaft etwas zu bewegen, kann einem schon Angst und Bange werden. Die Reaktionen auf der Tribüne nehmen manchmal schon skurrile Formen an. Es gibt manche, die Scherzen noch und andere meinen, seit Jahren stehen sie am selben Platz und sehen den selben besch…eidenen Fußball. Vielleicht sollten sie ihren Platz mal wechseln… Ein Perspektivenwechsel kann auch im übertragegen Sinne einiges bewirken.

Aufgegeben wird ein Brief

Der negativen Stimmung zum Trotz, mit jedem Spiel kommt eine neue Chance. Es muss doch mal besser werden und ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere Mannschaft diesen Schritt schafft. Die kämpferische Leistung am Freitag hat gepasst und auch die Einstellung so wie teilweise auch das Spielerische. Die Youngsters der Salzburger waren leider zu effektiv. Aber zumindest stirbt die Hoffnung zu letzt.

Die dunkelgelbe Karte

Zum Erlebnis am Tivoli gehört auch ein Besuch des Wacker Zeltes. Doch erwies sich das wackere Zelt am Nachmittag auf Grund offener Zeltplanen als ziehende Vogelkiste. So ähnelte es nach dem Spiel einem Kühlschrank. Der Grund ist sehr rasch gefunden. Im Zuge unseres Zuschauerschwundes gerieten auch die Einnahmen des Zeltes ins Trudeln. Um das Zelt zu halten, suchen die Verantwortlichen nach Einsparungen. Es gibt keinen Holzboden, also ist die Energiebilanz des Zeltes horrend. Auf Gas (Heiz-Pilze) darf man nicht umstellen und so verzichtete man schlichtweg auf das kostspielige Heizen mit einer extra anzuliefernden Ölheizung. Wenigstens wird dieses Problem bald der Vergangenheit angehören. Der Frühling kommt mit großen Schritten – der nächste Winter aber auch…

Der zweite Kritikpunkt liegt am ausgeschenkten Leichtbier. Das ist ein Vertragspunkt mit der Olympiaworld und ein Verstoß dagegen wäre gar ein Kündigungsgrund. Ansonsten könnte man die günstigeren Preise im Wackerzelt nicht halten. Das wäre ja alles nachvollziehbar. Nur warum muss der schwarz-grüne Fan, der trotzdem noch immer ins Stadion geht und nach dem Spiel diskutieren oder einfach nur ein Bierchen genießen will, da auch noch büßen? Bei so einem „Kundenservice“ könnte es von noch mehr Fans die rote Karte geben. Dann könnten der Zeugwart und der Vereinskassier bald die einzigen Tribünengäste sein und das dürfte keinem gefallen – auch nicht der Olympiaworld.

 

 

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Autor: Rudolf Tilg

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