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Vom Winde verweht

Es ist eine beinahe unendliche Geschichte, ja ein richtig dickes Buch, das fast kein Ende findet. Nein, nicht Margret Mitchells Beststeller Roman von 1936 um die schicksalsträchtige Scarlett O’Hara, sondern der Leidensweg des FC Wacker Innsbruck in dieser Saison. Zwölf Spiele ohne Sieg in Österreichs zweiter Leistungsstufe sind auch eine unendliche Geschichte. 36 Spiele dauert in Österreich eine Meisterschaft. 18 Mal davon blieben die Schwarz-Grünen in der laufenden Saison bis jetzt schon sieglos. Die Trendumkehr blieb auch gegen den TSV Hartberg am (windigen) Montagabend aus. Übrigens im Hörgenuss dauert der Leidensweg von Scarlett O’Hara ganze 34 CDs. Wenn sich nicht schnell was ändert, könnte der des FC Wacker Innsbruck nicht viel kürzer sein und in der Regionalliga enden.

 

Ungläubige Gläubige

Nicht ins Spiel gekommen und nach vier (!) Minuten mit 0:1 hinten. Da machten die, die noch an Wacker glaubten, ungläubige Gesichter. Das Beste zu diesem Zeitpunkt waren noch die spärlichen Fans. Unentwegt feuerten diese ihr Team an. Dadurch angetrieben fanden die Schwarz-Grünen den Weg nach vorne. Es wurde gefightet und zur Abwechslung auch mal Fußball gespielt. Unglaublich eigentlich, was ein kleines Häufchen Fans auf der Nordtribüne für Stimmung erzeugen kann. Kurz vor der Pause dann Riesenjubel. Endlich gelang das erste Pflichtspieltor 2015.

Wende oder Ende

Normalerweise müsste ein Tor zwei Minuten vor dem Pausenpfiff gut tun und den Gegner demoralisieren. Nicht so, wenn man Wacker Innsbruck heißt. Mit ständig hohen Bällen und keinen Mumm in den Knochen, macht man den Gegner stark und sich schwach. Keine Chance in den zweiten 45 Minuten hüben, wie drüben. Wenn schon ein Erfolgserlebnis kurz vor der Pause nichts hilft, was hilft dann?

Alles gegeben haben die Fans. Danach im (warmen!!!) Wackerzelt, traf man so manchen heiser und ohne Stimme wieder. Auch nach Schlusspfiff, wurden die Unseren mit viel Applaus aufgemuntert. Bis jetzt hat alles noch nicht wirklich gefruchtet.

Zu wenig Mittel?

Diskutiert man mitunter, bekommt man oft das Argument zu hören „ohne Moos, nichts los“. Aber ist es beim FC Wacker Innsbruck wirklich so?
Mit 2,9 Millionen Euro Budget für die Kampfmannschaft müsste der FCW zu den Top Teams zählen. Nur am Rasen sieht man herzlich wenig davon. Eher im Gegenteil. Der Tivoli wurde leer gespielt und knapp 1600 Zuseher sind zwar bei weitem kein Minusrekord, aber doch mehr, als bedenklich.
Das „Moos“ ist aber da, aber es wurde ganz offensichtlich falsch eingesetzt. Die Verantwortlichen dafür sind bekannt…

 

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Autor: Rudolf Tilg

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