Hurra wir leben noch!
Regen, Schnee und heftiger Wind, ja sogar ein regelrechter Sturm fegte vergangene Woche über Tirol hinweg. Davon war am Karfreitag Abends aber nichts zu bemerken. Stattdessen brauste ein Orkan über die Linzer Atletiker hinweg. Zumindest in den ersten 45 Minuten. Dieser orkanartige Sturm hatte mit dem „Niklas – dem Sturm“, der vergangene Woche Österreich und Deutschland heimsuchte so gar nichts zu tun. Unser FC Wacker Innsbruck brauste wie ein Wirbelwind durchs Tivoli und siegte mit der besten Leistung seit langen hochverdient mit 2:0 gegen den Linzer AK.
Trostlos
Es gab Zeiten (im alten Tivoli) da ist man zwei Stunden vor Spielbeginn die Tribünen nicht mehr hoch gekommen. Kommt man in Zeiten wie jetzt gerade zum Innsbrucker Fußballtempel, kriegt man sogar einen Parkplatz direkt vor dem Stadion. Auf dem Weg zum Wacker Zelt ist es einsamer, als im abgelegensten höchsten Tiroler Tal. Im Zelt eine Handvoll Wackerianer – Musik Fehlanzeige und die Atmosphäre eher flau. Jeder weiß, was auf dem Spiel steht. Ist nervös. Und dennoch, bis Anpfiff „drängten“ sich knapp 2300 auf die Tribünen. Darunter etwa 200 Linzer.
Fußballatmosphäre
Fahnen hüben wie drüben. Eine Pyroshow wurde wegen Kurzfristigkeit untersagt und dennoch ergab das Ganze ein schönes Bild. Es war wieder einmal laut im Tivoli. Im Norden, wie auch im Süden. Das ist doch die Würze im Fußball, wie der Paprika im Gulasch. Ein FC Wacker Innsbruck gehört einfach in den Profifußball. Die Stimmung war gut am Tivoli. Aber seltsamerweise waren die Innsbrucker im letzten Heimgipfel gegen Hartberg um einiges lauter gewesen, als am Karfreitag. Am Fastentag dürfte das aber nicht gelegen haben.
Die Psyche ist ein Luder
Kapfenberg in der ersten Runde war stark und scheint im Frühjahr gut in Form zu sein. Liefering übermächtig und so steht man nach den ersten zwei Ligaspielen im Frühjahr mit 0 Punkten da. Eine Tatsache, welche nicht nur die Beine lähmt, sondern auch den Kopf. Nach drei „glanzlosen“ Unentschieden kam die Länderspielpause. Die Verletztenliste leerte sich etwas und die Schwarz-Grünen kamen wie verwandelt zurück. Freier im Kopf uns so auch leichter in den Beinen. Seit vier Spielen jetzt ungeschlagen und hinten relativ wenig, bis gar nichts zugelassen (bis auf Standards). Ein Plus im Abstiegskampf?
Ein Plus könnte auch die Fanunterstützung werden. Und die Tatsache dass unser Trainer Klaus Schmidt demütig und am Boden bleibt. Ganz im Gegensatz zu seinen Vorgängern („Wir haben mit dem Abstieg nichts zu tun“)!
Und das wird auch gut so sein. Die Linzer Atletiker waren extrem schwach. Nur ein Schuss auf unser Tor, das hervorragend von Ersatztormann Julian Weißkopf gehütet wurde. Lediglich aus zwei Standards wurden sie gefährlich und die Gegentore hemmten auch sie. Schlägt bei den Linzern jetzt auch die Psyche zu?
Ruck ma z’amm
Seltene Gäste durften auf der Nordtribüne begrüßt werden. Wacker-Präsi Josef Gunsch gesellte sich zu den Fanclubs und fieberte mitten unter ihnen dem Spielgeschehen mit. Und ganz oben am „Nordpol“ der Tribüne tauchte kein geringerer als Altobmann (Präsi unserer Herzen) und Ex-Bundesliga-Vizepräsident Gerhard Stocker auf, unterhielt sich mit Fans, klatsche und supportete eifrig mit. Auch ihm war die Anspannung um seinen „Herzensverein“ deutlich anzusehen.
Noch jemand hat unter der Woche eine Botschaft Richtung Tivoli verlauten lassen. Unsere wackere Legende Marcel Schreter hat via Faceook über unsere Fans gemeint, „ihr seit die Größten“ und drückt uns die Daumen. Wenn geht, aber nicht auf Kosten der Austria Lustenau, weil er sei dort super aufgenommen worden. Die aktuelle Tabelle zeigt wie Gefährlich die Situation für beide Traditionsvereine ist…
Nachlegen!
Jetzt gilt es am Freitag in Horn nach zu legen. Auch deshalb, um dann gegen den Leader SV Mattersburg am 17 April am Tivoli nicht zu sehr unter Druck zu geraten. Ein Punkt beträgt nun der Abstand auf das rettende Ufer, aber auch nur vier Punkte auf den fünften Platz. Selbst der viert platzierte KSV 1919 scheint noch lange nicht gerettet. Gerade einmal sechs Pünktchen trennen ihn vom Tabellenende. Spannender und aufreibender geht es wirklich nicht mehr.