Und nun – High Noon
Alfred Hitchkock* ist wieder auferstanden. Er lebt und drehte für Innsbruck einen neuen Thriller. Zwar sind keine Vögel rund um das Tivoli zu sehen. Bis auf jene… nein, das spar ich mir jetzt. Das Fenster zum Hof ist auch geschlossen worden. Jedenfalls werden durch dieses nicht mehr unzählige Fans in das schwarz-grüne Wohnzimmer hinein kraxeln.
Aber extra für Innsbruck, ja für den FC Wacker Innsbruck hat der gute alte Alfred sein legendäres „Psycho“ wieder entdeckt. Und dieses „Remake“ steht dem Original um nichts, aber schon um gar nichts nach. Absolut gruselig, was in dieser Saison alles passiert ist. Den Fans treibt es den kalten Schauer über den Rücken um dann erneut wieder geschockt zu werden. Der Angstschweiß tropft von der Stirn von so manchen leidgeprüften Wackerianer. Alles im Sinne des Erfinders der Thriller, Sir Alfred Hitchkock.
Endspiel „dahoam“
Lange Zeit sah es auf der Linzer Gugl nach einer frisch „gmahten“ Wiesen aus. Der FCW hatte eigentlich alles im Griff. Ohne selbst viele Chancen heraus zu spielen, kam man zur Führung und kontrollierte die Partie. Das ist doch viel zu langweilig, dachte sich der Regisseur und schritt vehement ein. Da muss ein Ausflug von Goalie Grünwald her. Torraub und Elfer, das schien es dann gewesen sein. Mitnichten, sein Ersatz hielt den Strafstoß. Aber das Genie auf dem Regiesessel hatte sich schon den nächsten Schocker einfallen lassen. Da sollte jetzt ein Standard her. Der ist für Innsbruck etwa so, wie ein blutiges Messer hinter dem Duschvorhang. Und wirklich, der Linzer ASK stach erbarmungslos zu und wie es bei Gruselschockern so ist, gleich zweimal hinterher. Dieser Schock saß tief. So darf sich Innsbruck auf ein Endspiel „dahoam“ freuen. Einen Thriller, auf dem das ganze schwarz-grüne Lager gerne verzichtet hätte.
Kampfgeist mal anders
Wahren „Kampfgeist“ bewiesen ein paar Unbesonnene auf den Tribünen. Etwa eine Handvoll Schwarz-Weiße statteten dem aus ihrer Sicht etwas nördlicher gelegenen Auswärtssektor einen ungebetenen Besuch ab. Was wiederum einige Schwarz-Grüne veranlasst hat, die mit allerhand Gegenstände werfenden Linzer in ihr Territorium zurück zu treiben. Die bekamen aber Verstärkung ihrerseits und die heillos überfordernden Ordner Unterstützung von ihrem Freund und Helfer. Der Spuck war sehr rasch vorbei. Trotz des etwas unkoordinierten Einsatzes der Polizei zeigte das rasch Wirkung.
Die Einen wollten halt ihren Worten Taten folgen lassen und nach ihrem Spruchband in Innsbruck, vom dem am Boden liegenden FCW und dessen Fanszene zu agieren. Man hat in seinen Heimstadion ja sonst nichts besseres zu tun. Die Anderen wollten sich nicht überrumpeln lassen. Unschöne Szenen, klar. Aber ich als Beobachter vom Spielfeldrand aus, stelle mir die Frage, wer auf die (Schnaps)Idee kommt, zwei Fangruppen auf die selbe Tribüne zu stellen und es den Einheimischen so einfach ermöglicht, zum Sektor der Gäste zu gelangen. Da hat sich auch unser Fanbeauftragter bewährt, der sicher schlimmeres verhindert hat.
„HighNoon “ am Freitag 19.30 Uhr
Eine Leere, welche nicht nur in den Köpfen der Spieler wohnt, sondern sich auch unter den Fans ausbreitet, verspricht zwar nichts Gutes, aber die Situation hatte sich für uns sogar leicht gebessert. Da der SV Horn und auch die Hartberger ihr Spiel verloren haben, könnte sogar ein Punkt reichen. Aber verlieren darf man nicht. Darum wird das Spiel am Freitag zur Nervenschlacht, für Spieler, wie auch für uns Fans werden. Ein Finale, das wir alle nicht wollten. Aber jetzt haben wir es und auch die Möglichkeit ein Remember Wolfsberg zu erleben. Dieses Mal vor heimischen Publikum. Das Auswärtspublikum in Linz hat unsere Mannschaft mal mit sehr viel Applaus und Sprechchören verabschiedet. In unserer Situation sicher die richtige Vorgangsweise.
*Zur Erklärung für unsere jüngeren Leser: Alfred Hitchkock ist der Inbegriff der Thriller Schocker. Mit Klassikern, wie „die Vögel“ „das Fenster zum Hof“ oder seinem Meisterwerk „Psycho“ drehte das Genie mit relativ geringen Mitteln wahre Klassiker des Genre. Die Mütter aller Thriller.