Saisonausblick der Damenabteilung
Die Spielzeit 2015/16 steht vor der Tür und startet am Samstag gleich mit einem Kracher am Tivoli W1, wo die Damen des FC Wacker Innsbruck auf den amtierenden Meister aus St.Pölten-Spratzern treffen. Der Leiter der Damenabteilung Horst Braun beantwortet uns in diesem Zusammenhang eine Reihe interessanter Fragen, gibt einen Einblick in die österreichische und im Speziellen in die schwarz-grüne Situation, verrät kaum die Veränderungen in der Zusammensetzung der beiden Teams und macht sich über die WM der Damen Gedanken.
Dass Maria Hasler in den USA studiert und dort auch weiterhin an ihrer Fußballkarriere feilt, ist auch Thema in den Medien gewesen. Welche Abgänge gibt es aus dem Bundesligateam zu vermelden? Wohin wechseln die Damen?
Zusätzliche Abgänge sind Stefanie Enzinger fix zu Sturm Graz, Jasmin Pal zu Cloppenburg in die 2. Deutsche Bundesliga und Valentina Schwarzlmüller zu Neulengbach.
Wie bist du mit dem Interesse für das Sichtungstraining zufrieden? Konnten dabei Talente für den FC Wacker Innsbruck entdeckt und auch verpflichtet werden?
Die Sichtung war sehr erfolgreich und eine sehr gute Idee. Wir haben einige Talente gesehen und teilweise schon verpflichtet.
Gibt es im Betreuerteam der beiden Mannschaften Veränderungen?
Der Betreuerstab ist derzeit unverändert und ich hoffe, das bleibt auch so.
Konnten die übrigen Nachwuchsnationalteamspielerinnen gehalten werden?
Außer Sarah Lackner sind leider alle weg. (Anm.: Hasler, Pal, Schwarzlmüller) Im U19-Teamkader gibt es Stefanie Kranebitter und Johanna Morscher.
Wie schwierig war das Erstellen des Spielplanes, da jetzt drei Mannschaften auf dem Tivoli W1 ihre Meisterschaft austragen (Herren II, Reichenau und unsere Damen)?
Der Plan konnte trotzdem erstellt werden (etwas mühsam), das letzte Herbstspiel weichen wir auf den Wiesengasse C – Platz aus. Hier gilt mein Danke an den SVI.
Wird sich durch die neuen Richtlinien für die Regionalliga West auch der Komfort für die Zuschauer der Damenspiele verbessern? Wenn ja, verrätst du uns Genaueres?
Es kommt eine Matchuhr und die Verpflegung für Zuseher wird sichergestellt.
Durch die Versteigerung der Dressen eines unserer Aushängeschilder Daniela Iraschko-Stolz kam ein wenig zusätzliches Geld in das sehr knappe Damenbudget (http://www.tivoli12.at/anpfiff-zum-spie … o-ein.html). Was konnte damit finanziert werden?
Auf Wunsch von Daniela wurde dieses Geld für Ausrüstung verwendet, um endlich einheitlich auftreten zu können.
Der Aufsteiger in die Bundesliga kommt aus Kärnten. Was erwartest du von diesem neuen Gegner?
Sie haben in der Vorbereitung Bundesligisten geschlagen und können sicher auf Augenhöhe mitspielen. Das ist sicher eine Bereicherung für die Liga.
Da es in unserem Bundesligateam große Veränderungen gegeben hat, hast du welches Saisonziel im Auge?
In erster Linie ist der Klassenerhalt oberstes Ziel mit diesem jungen, recht unerfahrenen Team, aber mit dem Fokus auf einen gesicherten Mittelfeldplatz. Neben den über Jahre gleichbleibenden Favoriten Spratzern und Neulengbach ist sicherlich Sturm Graz zu beachten, da auch dort immer mehr finanzielle Mittel zu Verfügung stehen.
Zum Meisterschaftsauftakt kommt der Doublegewinner St. Pölten-Spratzern nach Innsbruck. In dieser Begegnung ist unser Team krasser Außenseiter. Befürchtest du negative Auswirkungen dadurch auf den weiteren Meisterschaftsverlauf?
Es kommt, wie es kommt – ein achtbares Ergebnis kann sich ja auch positiv auswirken.
In der 2. Liga Mitte/West gibt es nur mehr 7 Teams (2 aus jeweils Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich und unsere Nachwuchshoffnungen). Die SPG Hoechst/Lustenau ist nicht mehr dabei. Aus keinem der Bundesländer ist allerdings ein neuer Vertreter dazugekommen. Kennst du die Gründe dafür?
Die Klubs können die Reisekosten nicht aufbringen.
Welcher Spielmodus kommt bedingt durch die geringe Teilnehmerzahl zur Anwendung?
Gleicher Modus wie Vorsaison, also dreimal gegen jeden Gegner.
Die wichtigste Zielsetzung der zweiten Mannschaft ist sicherlich die gute Ausbildung der Spielerinnen und sie möglichst bald „fit für die oberste Spielklasse zu machen. Gibt es noch weitere Erwartungen?
Wie gehabt, der Fokus richtet sich auf eine weitere Verjüngung und das Ausbilden der sehr jungen Spielerinnen.
Der Verein hat bald einen neuen General Manager. Alfred Hörtnagl wird diese Rolle ab Ende September bekleiden. Welche Erwartungen und Hoffnungen knüpfst du daran?
Seine offensichtlich guten Verbindungen zu Politik und Wirtschaft verleiten zur Hoffnung, dass sich sportlich und budgetär was tut. Ich hoffe sehr, dass hiervon auch die Damenabteilung profitiert. Ein Zugpferd ist er allemal und ich hoffe, er hat ein Herz für den Frauenfußball.
Bei manchem Spiel im Frühjahr konnte man Vorstandsmitglied Martin Außerlechner als Zuschauer entdecken. Er hat die Ehrung von Anna Luftensteiner, der Torschützenkönigin der 2. Liga Mitte/West vorgenommen. Hilft sein Interesse die Damenabteilung besser beim Verein einzubinden?
Schön, einen direkten Ansprechpartner im Vorstand zu haben, sein Interesse und Engagement sind ein Lichtblick für die zukünftige Arbeit.
Die Damen haben selbst an einer Sponsorenmappe gebastelt. Sind diese Bemühungen wenigstens von kleinen Erfolgen gekrönt worden?
Ein Sponsor ist fix und weitere in Aussicht – hoffen wir, dass das alles nach unseren Wünschen klappt.
Nun noch ein Blick in die internationale Welt. Die WM brachte eine kleine Überraschung, da nicht der größte Favorit Deutschland, sondern die USA den Titel erringen konnten. Hast du die Spiele verfolgt? Wer war dein Favorit? Wie hat sich das Niveau der Teilnehmer in deinen fachmännischen Augen präsentiert? (Österreich ist in der Qualifikation gescheitert.)
Ich habe einige Spiele gesehen. Meine Favoriten waren Frankreich und USA. Deutschland war für mich Co-Favorit, ist aber schon gegen Frankreich mit viel Dusel weitergekommen. Das Niveau war für mich sensationell hoch und das haben einige Topteams gezeigt (Japan, Kanada etc.)