Skip to main content

ORF auf Irrwegen

Vieles wurde schon geschrieben über das erste echte Westderby seit mehr als zehn Jahren. Während einige Medien sich durch Recherche auszeichnen und die Farce der Entscheidungsfindung offen legen und ihre Kritik Richtung Österreichische Bundesliga abgaben, schossen sich wiederum Andere auf die organisierte Fanszene ein. Leider sprang das einheimische Lokalfernsehen „Tirol heute“ auf diesen Zug der einseitigen, unreflektierten und vor allem weing recherchierten Berichterstattung auf. Ein wenig mehr Objektivität und die Suche nach den wahren Verursacher dieses Chaos wäre gefragter gewesen!

 

Schwarzer Dienstag

Fred Lentsch berichtete bereits am Dienstag Abend über die Absage des Westschlagers SV Austria Salzburg vs FC Wacker Innsbruck. Dieses hätte im Oberösterreichischen Ausweichquartier der Salzburger Austria, in Schwanenstadt über die Bühne gehen sollen. Da man aber vor einer Woche „plötzlich“ drauf gekommen ist, dass zu diesem Spiel auch viele Auswärtsfans anreisen werden, war das „Chaos“ perfekt. Für Tirol heute waren die Schuldigen für dieses Desaster rasch ausfindig gemacht worden. Die „gewaltbereiten Fans“ beider Lager.
Schwanenstadts Bürgermeister Karl Staudinger brüskierte sich wegen eines Plakates, zu dem ich später noch kommen werde. Aber warum das Spiel so nie und nimmer statt finden konnte, welche Rolle die Österreichische Bundesliga dabei spielt und was der Anteil der Salzburger Austria daran ist, schein Fred Lentsch nicht sonderlich zu interessieren!

Fortsetzung am Donnerstag

Auf eine Fortsetzung dieser Posse brauchten wir nicht lange zu bitten. Ungeachtet der Aussendungen der Innsbrucker Fanszene, der Curva Viola Salzburg und der Stellungnahme der Faninitative Innsbruck setzte Christoph Kinast im „Tirol heute“ Bericht vom 27.08 (http://tvthek.orf.at/program/Tirol-heute/70023/Tirol-heute/10462828/Vor-dem-Geisterspiel/10465870) noch einen drauf.
So meinte etwa der Autor „Innsbrucks Fans fordern dazu auf, die Fans der Austria platt zu machen“ Hätte der gute Herr nur ein wenig recherchiert, so wäre er auf die Stellungsname der Tivoli Nordtribüne gestoßen,. Von „Fans platt“ machen, ist überhaupt nie die Rede gewesen und alles nach Salzburg, wurde auf Grund des ungewissen Spielorts in „alles gegen Salzburg“ umgeändert!

Klar haben das andere vor ihm auch schon so verdreht gesagt und geschrieben. Doch auch für jene gilt: Recherche ist alles!
So erklärte etwa auch der Bezirkshauptmann von Völklabruck, Martin Gschwandtner in seiner Aussage dass die Fachleute mit der Anreise von Fans rechnen. Mein Gott, welch eine Überraschung! Das spricht wohl schon Bände, was für einen Stellenwert der Fußball in Österreich besitzt. In weiterer Folge ergänzte der Bezirkshauptmann den „oberösterreichischen Komödienstadl“ mit den Worten „sollten Fans nach Schwanenstadt kommen, so würden sie nicht wegen der sportlichen Begegnung selbst anreisen, die sie ja nicht sehen können, sondern offenbar, um Gewalt auszuüben“. Eine ungeheuerliche Vorverurteilung unbescholtener Bürger, die hier von einem Amtsträger in den Mund genommen wurde. Wenn man dazu noch weiß, dass es massiven Druck von Seiten der Polizei auf die jeweiligen Busunternehmen gab, die Fans nicht zu befördern, dann muss man in diesem Land an seinen verfassungsmäßigen Bürgerrechten zweifeln. Doch mit Fußballfans, die über keine Lobby verfügen und über die in diversen Medien nur allzu gerne negativ berichtet wird, kann man es ja machen.

Einfach schlecht recherchiert

Dem gegenüber wurde in dem Tirol Heute bericht kein einziges Wort über die Versäumnisse des Veranstalters Austria Salzburg, die falschen Angaben bei der Lizenzabgabe (Auswärtssektor) und warum überhaupt die Bundesliga dieses „Stadion“ für Risiokospiele freigegeben hat verloren. Es könnte auch zu einer Cup-Partie gegen Rapid, Ried oder Sturm Graz kommen. In Salzburg Maxlan wird das weiterhin nicht möglich sein. Stattdessen belässt der ORF Tirol diese Aussagen um gewaltbereite Hooligans unkommentiert stehen und bringt als Draufgabe noch einen ominösen Mann aus der „Curva Viola“, der vor gewaltbereiten Innsbruckern warnt. Doch wie kann das sein? Waren es doch die Salzburger, die in Innsbruck beim Duell in der Regionalliga gehaust haben und die WC Anlage ruinierten.
Und waren es nicht auch die Salzburger, die mit ihren Ausschreitungen in Völklabruck dafür gesorgt haben, dass ein weit besser geeignetes Stadion für sie nicht mehr zur Verfügung steht?

Das alles scheint den heimischen ORF nicht sonderlich zu interessieren. Auch nicht, dass am Donnerstag Nachmittag beide Fanlager öffentlich bekannt gaben, ein Zeichen setzen zu wollen und ihre Rivalität vorerst begraben haben um gemeinsam gegen diese Farce des Geisterspiels zu protestieren!

Als Gebührenzahler verlange ich eine Objektive Berichterstattung! Der ORF übt sich in Spekulationen und ignoriert Fakten und Aussendungen, wie diese:
http://www.tivoli12.at/anpfiff-zum-spie … -2015.html

http://www.faninitiative.at/projekte/10 … ngstraeger

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content