Skip to main content

Wochenendgeflüster

Irgendwie kann ein so ein Wochenende ohne Fußball nichts. Aber war es ohne Fußball?
Nein, denn ganz „ohne“ geht es nun auch wieder nicht. Obwohl das Studi Turnier der Fanclubs buchstäblich ins Wasser gefallen ist, so ist auch in der Länderspielpause und Bundesligalose Zeit das runde Leder übern Rasen geflutscht.

Studi, grüß uns die Sterne

Am Samstag hätte eigentlich das 18. Studi Gedenkturnier unserer Fanclubs über die Bühne gehen sollen. Aber das alljährlich um diese Zeit von den Verrückten Köpfen organisierte Turnier fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Aber warum findet dieses Turnier eigentlich alljährlich um diese Zeit statt?
Wolfgang Studirach wurde am 12. 05.1970 geboren. In den Neunzigern wurde „Studi“ Mitglied der Verrückten Köpfe Innsbruck. Am 22 September 1997 wurde er aus der Blüte seines Lebens gerissen. Wolfgang erlag seinen schweren Verletzungen nach einem Autounfall und riss auch ein Loch in die Tivoli Nord. Seither findet alljährlich das Studi Gedenkturnier statt. Da begeben sich unsere Fans auf ungewohntes Terrain und tauschen ihre Fahnen gegen Fußballschuhe. Besonders die Finalspiele sind jedes Jahr ein Ereignis. Mit Gedenkminute und anschließender Pyro-Show wird bei großartiger Stimmung alljährlich der Sieger gekürt. In den letzten Jahren kamen mit dem FC Wacker Innsbruck Supporter Kersten und unserem ehemaligen Sicherheitschef Gerry Falger zwei weitere Personen dazu, welche leider viel zu früh von uns gegangen sind und derer bei diesem Turnier ebenfalls gedacht wird.

Aber da das 18. Studi Turnier in seiner Geschichte zum ersten mal abgesagt werden musste, wurden kurzerhand unsere eigenen Amateure unterstützt und supportet. Auch viel Pyro ist dabei im Spiel gewesen. Unsere Youngsters dankten es mit einen souveränen 3:0 Sieg gegen Seekirchen. Eine Aktion, welche getrost wiederholt werden könnte.

Nur die Liebe zählt

Aber auch 480 Kilometer weiter östlich fand ein bemerkenswertes Spiel statt. In Wien Döbling, auf der hohen Warte fand das „Derby of Love“ zwischen der First Vienna und dem Wiener Sportklub statt. Für Fußball-Nostalgiker ein Spiel zum mit der Zunge schnalzen. Das sahen auch fast 7000 (!) Zuseher so. Bei großartiger und einzigartiger Atmosphäre in einem Stadion, das vor Tradition nur so strotzt. Steht man erst einmal drinnen, erstarrt man im ersten Moment vor Ehrfurcht.
Nach dem Sieg der Vienna ist diese in der Regionalliga Ost nun Tabellenführer. Wenn es so bleiben sollte, freue ich mich wie ein kleines Kind auf die Hohe Warte.
Das Spiel selbst ist ein kleines Spektakel gewesen. Vienna sah schon wie der sichere Sieger aus und zitterte sich dann doch mehr schlecht, als recht, zum (verdienten) Sieg.
Danach applaudierten die Spieler auch jeweils den gegnerischen Fans. Eine Tatsache, welche wahrscheinlich einzigartig ist.
Da tanzt ein Fan mit blau-gelben Helm vor den Sportklub Sektor herum und lässt dann auch noch die Hüllen fallen. Das brachte nur Gelächter und keinen Hass.
Das Derby of Love ist Fußball zum träumen und zeigt auf beeindruckende Art und Weise, dass ein Derby nicht immer Konfliktpotential haben muss.

Avatar photo

Autor: Rudolf Tilg

Dieser Text stellt geistiges Eigentum des tivoli12 magazins dar und ist somit urheberrechtlich geschützt. Um den Text, oder Teile davon nutzen zu können, setzen Sie sich bitte mit dem tivoli12 magazin in Verbindung.
Skip to content